TEST // BEYOND THE SUN
Wir schreiben das Jahr 2240. Die Welt, wie wir sie einst kannten, existiert nicht mehr. Die Luft ist heiß, trocken und es fällt mir stetig schwerer, zu atmen. Der Boden ist sandig, die Felder und Früchte sind verdorben. Einige Bereiche des Landes sind seit dem thermonuklearen Krieg abgesperrt. Gott weiß, welche Gefahren sich hinter den großen Zäunen verbergen. Doch es gibt noch Hoffnung. In den Nachrichten reden sie von einigen Unternehmen, die losziehen, um andere Planeten zu kolonialisieren. Ist dies vielleicht unsere letzte Chance auf ein besseres Leben? Der Beginn eines neuen Zeitalters? Zum ersten Mal in der Geschichte zieht die gesamte Menschheit an einem Strang. Auf der anderen Seite reden wir hier von Unternehmern. Früher oder später stehen doch wieder die wirtschaftlichen Interessen im Vordergrund. Na ja, mir bleibt nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass meine Familie und ich eines Tages auf einen neuen Planeten umgesiedelt werden.
Wir haben BEYOND THE SUN selbst gekauft.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Darum geht es in dem Spiel
BEYOND THE SUN ist ein kompetitives Worker-Placement-Spiel aus der Feder von Dennis K. Chan. Es ist für zwei bis vier Unternehmer im Wettstreit um die Vorherrschaft im interplanetaren Raum ausgelegt. BEYOND THE SUN ist für Kinder ab 14 Jahren geeignet und eine Partie dauert, laut dem RIO GRANDE GAMES Verlag, durchschnittlich 60-120 Minuten. Die Spieler schlüpfen in die Rolle eines Unternehmens, welches versucht, neue Technologien zu erforschen, Arbeiter und Raumschiffe zu erlangen und Planeten zu kolonialisieren.
Dies gelingt durch das Besetzen von verschiedenen Aktionsfeldern. Zunächst stehen den Spielern nur wenige Aktionen zur Verfügung. Im Laufe des Spieles werden jedoch neue Aktionen durch die Erforschung komplexerer Technologien freigeschaltet. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten am Ende des Spiels gewinnt.
Turbulente Tech-Tree Thematik
BEYOND THE SUN ist ein rundenbasiertes Spiel. In jeder Runde führt jeder Spieler 3 Phasen durch, beginnend bei dem Startspieler. Zunächst gehe ich auf den allgemeinen Spielablauf ein und anschließend verdeutliche ich die Mechaniken des Spiels.
In der Aktionsphase wird der Spielstein der eigenen Farbe auf dem Technologiebrett versetzt. Der Spielstein muss jede Runde auf ein anderes Feld gestellt werden. Zu Beginn des Spiels stehen den Spielern hier die 4 Grundaktionen zur Verfügung, mithilfe derer Technologien der Stufe 1 oder 2 erforscht, Ressourcen umgetauscht oder Raumschiffe gebaut und bewegt werden können. Im Laufe des Spiels können die Spieler, durch das Erlangen höherer Technologien, neue Aktionen hinzugewinnen.
Anschließend findet die Produktionsphase auf dem eigenen Tableau statt. Je nachdem, wie viele Produktionschips bereits verbraucht worden sind, sei es durch das Kolonialisieren oder das Automatisieren, können die Spieler entweder dementsprechend viele allgemeine Ressourcenwürfel aus dem Vorrat entnehmen, diese umdrehen und als Arbeiter verwenden oder dementsprechend viel Erz aus dem allgemeinen Vorrat entnehmen. Entscheiden sie sich für keine der beiden Aktionen, dürfen sie die Aktion Ressourcen umtauschen nutzen und Erz in Arbeiter umtauschen oder andersherum.
Zuletzt wird geprüft, ob eine der Missionen erfüllt wurde. Ist das der Fall, legt der Spieler seinen Missionsmarker auf die entsprechende Mission. Liegen insgesamt 4 Marker auf den Missionskarten, wird die letzte Runde eingeleitet. Anschließend kommt es zur Endwertung.
Technologie erforschen: Um eine Technologie zu erforschen, muss der Spieler ein Aktionsfeld besetzen, welches ihm erlaubt, die Technologie der entsprechenden Stufe zu erforschen. Einige Technologien können ausschließlich erforscht werden, wenn die vorausgegangenen Technologien bereits ergründet wurden. Der Spieler deckt zunächst die ausliegende Eventkarte auf und handelt diese ab. Anschließend werden Technologiekarten gezogen, bis 2 Karten offen ausliegen, welche derselben Farbe der Vorgänger Technologie entsprechen. Der Spieler sucht sich eine aus, legt diese offen auf das Tech-Tree-Tableau und verwendet einen Arbeiterwürfel, um anzuzeigen, dass diese Technologie für ihn bereits erschlossen ist. Abgebildete Soforteffekte werden genutzt und abgebildete Aktionen stehen ab sofort für den Spieler zur Verfügung.
Automatisieren: Das Automatisieren von Produktionschips wird durch das Erforschen neuer Technologien erreicht. Hierbei nimmt der Spieler einen eigenen Produktionschip und legt diesen auf die obere Zeile des Playerboards. Hierdurch erlangen die Spieler Siegpunkte und können gleichzeitig mehr Ressourcen in der Produktionsphase produzieren.
Weltall erkunden: Aktionen erlauben den Spielern, Raumschiffe zu bauen oder sie zu bewegen. Jedes Raumschiff besitzt eine Wertigkeit von 1-4. Der Spieler mit der höchsten Gesamtwertung auf einem Planeten kontrolliert diesen und darf nun einen abgebildeten Produktionschip auf dem Planeten platzieren. Erreicht die Raumschiffstärke des Spielers die Kolonialisierungszahl, welche auf den Planetenkarten abgedruckt ist, kann der Planet kolonialisiert werden. Hierzu ist eine weitere Aktion notwendig. Anschließend platziert der Spieler einen weiteren Produktionschip auf den Planeten und legt alle Raumschiffe, die zur Bezahlung genutzt wurden, wieder in den eigenen Vorrat. Der Planet wird neben das Spielertableau gelegt. Ein neuer Planet wird gezogen und auf das freigewordene Feld gesetzt.
Das Material
Das Material umfasst ein Technologieboard, ein doppelseitiges Weltraumbrett, 60 Erzressourcen, 8 double-layered-Playerboards, 80 Ressourcenwürfel, 96 Produktionschips, ein Aktionsspielstein, Spielerhilfen und etliche Karten. Dadurch, dass die Spielbretter sehr groß und aus dicker Pappe gefertigt sind, wirken diese solide und sind zusätzlich hübsch anzuschauen. Die Erzressourcen sind aus Plastik gefertigt und verleihen dem Spiel mehr Immersion. Die double-layered-Playerboards sind perfekt geeignet, damit die wirklich hervorragenden, individuellen Würfel nicht verrutschen. Das hier nicht an Material gespart wurde, wird spätestens nach Betrachten der Holzproduktionschips und Holzaktionsspielsteine klar. Lediglich die Karten könnten etwas dicker sein, ansonsten gibt es hier wenig zu meckern.
Die Anleitung ist gut strukturiert, einfach zu lesen und zu verstehen. Ebenso wie mir, ist es hier nicht gelungen, das Spiel in einem „Rutsch“ zu erklären. Daher wird zunächst das gesamte Spielkonzept erklärt und anschließend die einzelnen Aktionen und Mechaniken. Dies führt dazu, dass ab und zu in der Anleitung vor- und zurückgesprungen werden muss. Die vielen Beispiele helfen hier jedoch enorm und tragen sehr gut zum allgemeinen Verständnis bei.
Tags: Dice-Placement, Ressourcenmanagement, Workerplacement, 60-120 Minuten, Weltraum, Science Fiction, 2-4 Spieler, Eurogame