TEST // PARKS: STERNSTUNDEN
Ein langer Wandertag neigt sich dem Ende. Die Sonne versinkt in einem malerischen Panorama am Horizont. Der Mond und einige Sterne lassen sich bereits erahnen und es verspricht eine schöne Nacht zu werden. Das Zelt ist schnell aufgebaut und am Lagerfeuer lassen sich die STERNSTUNDEN von PARKS am besten erleben. Ob das zusätzliche Gepäck nützlich ist oder doch nur unnützer Ballast, wird sich zeigen.
Wir haben PARKS: STERNSTUNDEN selbst gekauft.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Ein Zeltplatz unter Sternen
Das zusätzliche neue Gepäck ist schnell beschrieben. Je Spieleranzahl werden Zelte auf Wanderwegplättchen platziert. Wanderer können auf diesen Feldern statt des Wetterbonus und der Ortsaktion auch das Zelt wählen. Dazu versetzen sie es auf ein Zeltplatzplättchen und dürfen die dortige Aktion nutzen. Jeder Zeltplatz kann nur von einem Zelt besetzt werden. Die Zeltplätze werden, je nach aktueller Runde, gewendet und zeigen so in jeder Runde eine andere Auswahl an Aktionen. Auf dem kleinen Zeltplatztableau befindet sich ein zusätzliches Feld, durch welches gegen drei Sonnen eine weitere Vorsatzkarte gezogen werden darf.
Die Vorsatzkarten der Erweiterung ersetzen die Vorsatzkarten des Grundspiels und ermöglichen wesentlich mehr Siegpunkte. Im Grundspiel boten diese lediglich zwei bis drei Punkte. Obendrein wird der bisherige Parkstapel um die fehlenden Nationalparks aus der Fifty-Nine-Parks-Serie erweitert, die diverse Sofortboni und passenderweise häufig nächtliche Parkansichten bieten. Für eine größere Dynamik können Parkkarten des Grundspiels durch sie ersetzt werden, eine Nutzung des gesamten Parkstapels ist aber auch möglich.
Das neue Gepäck
Die schmale Schachtel bietet mit einem passgenauen Einsatz wieder Platz für alles. Dazu zählen die 24 Nationalpark- und 26 Vorsatzkarten, 6 Zeltplatzplättchen, 4 hölzerne Zelte, 4 neue Tiermarker und ein Zeltplatztableau. Alles ist hochwertig und gut verarbeitet und steht dem Grundspiel in nichts nach.
Die Anleitung liegt auf Deutsch bei und erläutert den veränderten Spielaufbau und –ablauf gut. Beispiele visualisieren das Geschilderte. Die neuen Vorsatzkarten werden ebenfalls beschrieben. Eine zusätzliche Kurzübersicht erklärt die Ikonographie von Zeltplätzen und Soforteffekten der neuen Parkkarten.
Als ein großer Fan des Grundspiels war eine Rückkehr zu PARKS für diese Erweiterung obligatorisch. Sehnsüchtig habe ich die deutsche Umsetzung des Kickstarters erwartet. Und kaum war sie im Laden meines Vertrauens eingetroffen, habe ich mich auf die Socken gemacht, um sie zu mir zu holen. Das mag ja alles schön und gut sein, aber lohnt sich diese Erweiterung oder war der Weg umsonst?
Nun...ja und nein. PARKS: STERNSTUNDEN ist eine kleine, relativ günstige Erweiterung. Sie revolutioniert weder das Spiel noch den eigentlichen Spielverlauf. Die Zeltmechanik fühlt sich etwas mechanisch an, eröffnet aber dennoch neue Perspektiven. Der Name passt also schon zum Produkt. Die Zelte erlauben neue Aktionen und erweitern dadurch den bestehenden Spielablauf. Da jeder Zeltplatz nur einmal in jeder Runde genutzt werden kann, entsteht hier auch so eine Art Wettlauf. Dabei bleiben Ressourcen unterwegs liegen, die durch die neuen Sofortboni der Parks wieder aufgefangen werden können. Die Zeltmechanik wird aber nicht zur Pflicht und so haben die Spieler mehr denn je freie Hand in ihren Planungen. Wie im Grundspiel ist eine Partie in Vollbesetzung oder zumindest zu viert am besten.
Verpackung und Gestaltung sind wieder absolut klasse, es hätte aber gerne noch etwas mehr sein dürfen. Für mehr Dynamik wird ein angepasster Parkstapel empfohlen, bei dem eine gewisse Menge an Parks des Grundspiels vor Beginn aussortiert und dann durch die neuen Parks ergänzt wird. Das kostet Zeit und meist haben wir darauf verzichtet und einfach mit allen Karten gespielt; auch das ist problemlos möglich.
Abschließend bleibt nur wenig zu sagen. Wer PARKS liebt, hat die STERNSTUNDEN wahrscheinlich schon oder darf zumindest bedenkenlos zugreifen, denn es bietet letztlich mehr vom Gleichen mit einer kleinen Zusatzfunktion, die durchaus einen Unterschied macht. Wer mit PARKS bisher nicht warm geworden ist, wird auch durch die Erweiterung nicht zu einem Fan werden. Und alle anderen sollten ruhig erst einmal herausfinden, zu welchem der beiden Lager sie gehören, indem sie das Grundspiel ausprobieren und dann entscheiden, ob auch eine Nacht unter dem Sternenhimmel sie begeistern könnte. Ich mache jetzt das Zelt zu, die Mücken kommen rein...
Bilder vom Spiel
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Tags: Ressoucenmanagement, 40-70 Minuten, 1-5 Spieler, Worker Placement