TEST // DETECTIVE - ERSTE FÄLLE

TEST // DETECTIVE - ERSTE FÄLLE - Fazit + Wertung von Uwe

Ich bin ein riesengroßer Fan von DETECTIVE – EIN KRIMI-BRETTSPIEL und war daher sehr gespannt, wie sich die Einsteigervariante DETECTIVE – ERSTE FÄLLE auf dem Tisch schlagen wird. Nach sorgsamem Abwägen muss ich gestehen, dass mich das Spiel trotz zahlreicher Mängel beim Spielmaterial vollends überzeugt hat. Der Sherlock Holmes in euch fragt sich sicherlich, wie ich zu diesem Schluss komme, daher möchte ich dies in meinem Abschlussbericht näher erläutern.

DETECTIVE – ERSTE FÄLLE glänzt vor allem durch seine sorgsam austarierten Fallgeschichten, die sich irgendwo zwischen weit verzweigten Kriminalfällen mit überraschenden Wendungen und einer gehörigen Portion amerikanischem Krimi-Klischee bewegen. Dadurch spielt sich DETECTIVE – ERSTE FÄLLE unheimlich thematisch und gleichzeitig vertraut, sodass es leichtfällt, sich ganz auf das Geschehen einzulassen.

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Der Schwierigkeitsgrad bei DETECTIVE – ERSTE FÄLLE ist recht unterschiedlich. Beim ersten Fall konnten wir den Mörder nur durch das Ausschlussverfahren entlarven, was natürlich nicht unbedingt Sinn und Zweck einer Ermittlung ist. Im zweiten Fall hatten wir dann den Eindruck, dass des Rätsels Lösung zu sehr auf der Hand lag. Dafür wurden wir dann im abschließenden Fall so richtig aufs Glatteis geführt. Dies war auch das einzige Mal, bei dem ich wirklich das Bedürfnis hatte, den Fall neu aufzurollen.

Schön ist bei DETECTIVE – ERSTE FÄLLE, dass die eigentliche Spielmechanik immer im Schatten der Nacht wandelt. Das soll heißen, dass die Spieler:innen sich hier ganz auf die Story einlassen können, und nicht ständig von irgendwelchen seltsamen Regeldetails abgelenkt werden.

Ein weiterer Pluspunkt ist die überschaubare Spieldauer. Wir haben in unseren Testpartien nie länger als zwei Stunden gebraucht, obwohl wir so manchen Stein mehrmals umgedreht haben. Im Vergleich zu DETECTIVE – EIN KRIMI-BRETTSPIEL ist die Hürde, eine Ermittlung zu starten, somit deutlich geringer.

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Leider gibt es neben dem schon mehrfach kritisierten Spielmaterial noch einige andere Aspekte, bei denen das Potential von DETECTIVE – ERSTE FÄLLE nicht gänzlich ausgeschöpft wurde. So fand ich es persönlich schade, dass die Charaktere keine Sonderfertigkeiten mehr haben. Dadurch geht dem Spiel ein taktisches Element verloren.

Noch bedauerlicher finde ich, dass die Antares-Datenbank diesmal unter ihren Möglichkeiten geblieben ist. Personen recherchieren, alte Akten lesen, das ist ja alles schön und gut. Dass in drei Fällen aber das Highlight drei kurze Videos einer Überwachungskamera sind, lässt mich letztlich doch enttäuscht zurück.

Zunächst einmal deswegen, weil diese Informationen genauso gut auch auf Karten hätten platziert werden können. Das Gegenteil passierte aber auch. Es war doch sehr verwunderlich, als eine Karte lang und breit die Aufnahme einer Überwachungskamera beschrieben hat. Warum wurde das nicht filmisch dargestellt, zumal die Technik dafür immerhin das Alleinstellungsmerkmal der DETECTIVE-Serie darstellt? Dass die Antares-Datenbank mehr zu bieten hat, haben die Autoren bei DETECTIVE – EIN KRIMI-BRETTSPIEL doch unter Beweis gestellt.

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Ich kann DETECTIVE – ERSTE FÄLLE trotzdem allen spielerfahrenen Spürnasen da draußen wärmstens ans Herz legen. Hier werden die Spieler:innen in jeweils zwei angenehmen Stunden mit kniffligen Fällen konfrontiert, ohne dass das Ermitteln in Arbeit ausartet.

Wer bereit ist, mehr Zeit aufzuwenden, sollte jedoch gleich zu DETECTIVE – EIN KRIMI-BRETTSPIEL greifen, da bei diesem Schwergewicht die digitalen Möglichkeiten besser ausgenutzt werden und die ineinander verflochtenen Fälle für zusätzlichen Rätselspaß sorgen.

Gelegenheitsspielern würde ich hingegen zu etwas einfacheren Deduktionsspielen raten, da diese Zielgruppe von der Komplexität mancher Fälle und den schlampig redigierten Texten überfordert sein könnte. Das sieht übrigens die Anleitung genauso, da auf deren Rückseite DETECTIVE – ERSTE FÄLLE noch als Kennerspiel ausgewiesen wird. Ein Schelm, wer da Böses ahnt.

Ich jedenfalls lege mich jetzt erst einmal auf die Couch, genieße meine restlichen Donuts und warte gespannt auf den nächsten Anruf von Delaware.

 

Wertung zum spiel

 

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Tags: Detektiv, Deduktion, 90-120 Minuten, 1-5 Spieler, App

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