TEST // TAWANTINSUYU – DAS INKAREICH
Beeindruckende Bauten, wie die Ruinenstadt Machu Picchu in Peru aus dem 15. Jahrhundert, sowie Kult, Riten und Mystik werden gerne mit der Kultur der Inka verbunden. In dem Spiel TAWANTINSUYU, was in Quechua so viel wie „Reich aus vier Teilen“ bedeutet, dürfen die Spieler diese Kultur näher kennenlernen, Bauwerke erschaffen, Armeen aufstellen und Feste feiern.
GIANT ROC hat uns TAWANTINSUYU – DAS INKAREICH freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Führe die Inka zu Ruhm
Das Spielbrett zeigt mittig eine abgeflachte, 5-seitige Stufenpyramide mit 4 Ebenen aus der Vogelperspektive. Auf dem obersten Podest steht auf einem der Inka-Aktionsfelder am Rand zu einer der 5 Seiten der Pyramide jeweils ein Hohepriester der Spieler.
Auf jeder darunter liegenden Ebene befinden sich Felder mit Symbolen, die jeweils an 3 Aktions-Piktogramme angrenzen.
Ist ein Spieler am Zug, können entweder 2 Inka-Aktionen durchgeführt oder einer der Arbeiter auf eines der Symbole gesetzt werden, wodurch die angrenzenden Aktionen möglich werden.
Um einen Arbeiter einzusetzen, muss eine zum gewählten Symbol passende Götterkarte ausgespielt werden. Außerdem können Einsetzkosten in Form von Kartoffeln und Mais anfallen, wenn der Hohepriester nicht auf die Seite der Pyramide schaut, auf der der Arbeiter platziert wird oder wenn der Einsatzort eine untere Ebene ist.
Die Anzahl der möglichen Aktionen wird durch die Farbe des Arbeiters bestimmt. Jeder Arbeiter allein ermöglicht das Durchführen einer der 3 angrenzenden Aktionen, befinden sich gleichfarbige Arbeiter angrenzend an das Einsatzfeld, erhöhen diese die Anzahl der Aktionen jeweils um 1. Außerdem erlauben die verschiedenen Farben unterschiedliche Fähigkeiten:
- Roter Krieger – Ein benachbarter Arbeiter und eine Armeekarte darf genommen werden
- Grüner Handwerker – Eine zusätzliche Aktion, wenn er auf einem grünen Feld sitzt
- Blauer Architekt – Eine zusätzliche Aktion, wenn er auf einem blauen Feld sitzt
- Gelber Bote – Senkt die Einsetzkosten und ermöglicht eine zusätzliche Aktion, falls es der erste Arbeiter im Segment ist
- Weißer Priester – Eine Götterkarte darf gezogen und für eine Kartoffel darf eine zusätzliche Aktion gespielt werden
Durch den Einsatz von Arbeitern können folgende Aufgaben ausgelöst werden:
- Ressourcen sammeln (Kartoffeln, Mais, Stein und Gold)
- Trainieren und dadurch 2 Kriegskarten ziehen, von denen eine wieder abzugeben ist
- Gebäude bauen, die entweder permanent oder bei Aktivierung Vorteile im Spiel erlauben
- Produzieren und den Vorteil eines Gebäudes aktivieren, wodurch dieses umgedreht wird
- Ein Teppichstück erwerben. Diese werden zu langen Teppichen zusammengesetzt. Je mehr unterschiedliche Webmuster in einem Teppich vorhanden sind, desto mehr Siegpunkte werden erlangt. Zueinanderpassende Boni-Symbole ergeben zusätzliche Boni
- Händler lassen den Teppich werten
- Statuen errichten, wodurch zusätzliche starke Boni möglich sind, sofern die Statue das Symbol der Götterkarte unterstützt
Wählt der Spieler, statt einen Arbeiter einzusetzen, 2 der Inka-Aktionen, stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
- Trainieren, um 2 Kriegerkarten zu erhalten, von welchen allerdings nur eine behalten werden darf, die andere wird abgeworfen. Kriegerkarten können im Kampf eingesetzt oder jederzeit als freie Aktion abgelegt werden, um den aufgedruckten Bonus zu erhalten
- Rekrutieren und einen der ausliegenden Nomaden als Arbeiter nehmen
- Beten, um 2 Götterkarten zu erhalten
- Den Hohepriester bis zu zwei Felder auf der Pyramide im Uhrzeigersinn weiterbewegen. Das gewählte Feld wird entweder ignoriert und der Spieler erhält ein Gold oder die Aktion des Feldes wird für alle ausgeführt mit einem Vorteil für den aktiven Spieler. Folgende Aktionen sind möglich:
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- Gebäude produzieren lassen und diese inaktivieren
- Statuen oder Mais abgeben und dadurch auf der Tempel-Leiste voranschreiten, wofür es Siegpunkte und Boni gibt
- Erneuern, wodurch Gebäude und Krieger gegen Abgabe von Mais (bzw. auch Kartoffeln beim aktiven Spieler) wieder aufgedeckt werden dürfen
- Einen Kampf beginnen. Spieler können Kriegerkarten ausspielen, die jeweils ein bis zwei Soldaten zeigen. Es gibt 4 Aktionsbereiche mit aufsteigenden Boni, welche aktiviert werden können, indem aktive, ausgespielte Soldaten geopfert und/oder herumgedreht und dadurch inaktiviert werden. Genutzte Boni werden mit einem Plättchen in Spielerfarbe markiert und sind nicht mehr wählbar. Wer die meisten Plättchen in einem Bereich bzw. bei Gleichstand den wertvollsten Bonus hat, wird bei einem Fest mit Siegpunkten belohnt.
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TAWANTINSUYU wird über drei Feste gespielt, die immer gefeiert werden, sobald das auf dem Spielplan aufgedruckte Dorf keine Bewohner (Arbeiter) mehr hat, die zum Rundenanfang aufgestellt wurden. Bei jedem Kampf stirbt ein Bewohner und Spieler können in ihrem Zug als freie Aktion einen Bewohner erhalten, wodurch das Ende aktiv beeinflusst werden kann. Wer das Fest auslöst, erhält Bonus-Siegpunkte, außerdem werden alle Teppiche und die Kampfbereiche gewertet. Götterkarten müssen mit Kartoffeln bezahlt und bis zu drei können gegen den aufgedruckten Bonus abgeworfen werden. Nach 3 Runden gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten das Spiel.
TAWANTINSUYU bietet auch einen Solomodus, der ähnlich wie ein Spiel zu zweit abläuft, nur dass der Gegner ein Automa namens Axomamma ist, der durch umfangreiche Wenn-Dann-Entscheidungen gesteuert wird.
Nahrung, Religion und Kunst - Die Grundlagen einer Zivilisation
Das umfangreiche Spielmaterial aus Karton, Holz und Kunststoff ist schön anzusehen und von guter Qualität, ohne aber besonders aufzufallen. Das Spielbrett ist dreifach gefaltet und ausgebreitet entsprechend imposant.
In unserer Version waren zwei Anleitungen enthalten, wodurch die Anleitung nicht ständig zu Beginn hin und her gereicht werden musste. Die Anleitung führt sehr strukturiert in die Regeln ein, so dass später meist die wichtige Spielhilfe im DIN A4 Format ausreicht.
Das Spielmaterial von TAWANTINSUYU ist Sprach-neutral.
Tags: Expertenspiel, Workerplacement, 60-120 Minuten, 1-4 Spieler, Eurogame