TEST // DIE ZÜNFTE VON LONDON - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
DIE ZÜNFTE VON LONDON ist ein Familienspiel, das auch für Spieler unter 14 Jahren durchaus geeignet wäre, da es weder ein Kennerspiel noch komplex ist. Das Spiel ist sehr eintönig, die Spieler haben wenig Aktionsmöglichkeiten, auch wenn die aufwendigen Symbole große Aktionsmöglichkeiten suggerieren. Aber eigentlich wird immer die gleiche Aktion ausgeführt: Pro Zug setzt ein Spieler maximal zwei bis drei Zunftmitglieder auf ein anderes Feld. Dann fehlen eigentlich immer Karten oder Zunftmitglieder für weitere Aktionen und die Spieler müssen passen.
Der Mechanismus, dass die Aktionskarten auf viele verschiedene Weisen genutzt werden können, ist aus vielen anderen Spielen hinlänglich bekannt und kein hervorstechendes Merkmal. Auch werden die eigentlichen Funktionen der Karten eher selten genutzt.
Sehr störend für den Spielverlauf ist die Ikonographie, die nicht selbsterklärend ist. Während des Spiels ist der doppelseitige Erklärungsbogen ständig in Benutzung. Zudem sind nicht einmal alle Karten, die es gibt, auf den Bögen aufgeführt. So kommt es z.B. vor, dass eine Aktionskarte mit einem grünen Wappen, die es auch in lila gibt, bei den lila Karten erklärt wird und nicht mehr bei den grünen Karten. Somit sind die Spieler die meiste Zeit mit dem Suchen der Symbole auf den Erklärungsbögen beschäftigt und weniger mit dem Spiel selbst. Noch dazu kommt, dass die Symbole sich nur schwer einprägen.
Auch die Figur des Stadtamtmannes (silbern) ist eine fragwürdige Komponente im Spiel. Durch die neutralen Spieler, die von den Spielern erworben werden können, gibt es bereits die Möglichkeit, die Gegenspieler zu übertreffen. Der Stadtamtmann, der “Baukosten” für ein Plättchen verringert, hat eine ähnliche Funktion, doch sie wirkt sich kaum auf das Spielgeschehen aus. In unseren Spielen erwies sich der Stadtamtmann als überflüssig.
Die Spielzeit mit 45-90 Minuten ist passend, sie entspricht der realen Spieldauer.
DIE ZÜNFTE VON LONDON sind m.E. ein Spiel ohne großen Spiel- und Wiederspielreiz: ein einfacher Mechanismus, wenig Varianten, eine komplizierte Ikonographie. Einzig sinnvoll scheint mir, dass es eines der wenigen Spiele mit einem Solo-Mechanismus ist, der immer öfter in der Brettspielszene gewünscht wird. Ob diese Solovariante allerdings den hohen Preis des Spieles auf dem Markt rechtfertigt, halte ich für fraglich.
Bilder vom Spiel
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Tags: Legespiel, Workerplacement, 45-90 Minuten, 1-4 Spieler, Area Control