TEST // NIGHT OF THE LIVING DEAD – EIN ZOMBICIDE-SPIEL
„Sie kommen, um dich zu holen, Barbara!“. Doch nicht nur Barbara! In der NIGHT OF THE LIVING DEAD – EIN ZOMBICIDE-SPIEL befinden sich 6 Überlebende im ständigen Überlebenskampf gegen Ghule. Die anfänglichen Waffen, wie Tischbeine und Radschlüssel, sind nur bedingt geeignet, um im Kampf bestehen zu können. So gilt es zunächst, das Haus zu verbarrikadieren und anschließend bessere Waffen zu finden. Auf lange Sicht wird es jedoch unumgänglich sein, sich einen Weg durch die nicht enden wollenden Reihen der lebenden Toten zu bahnen, wenn das alte Haus auf dem Lande nicht euer Grab werden soll.
ASMODEE DEUTSCHLAND hat uns NIGHT OF THE LIVING DEAD – EIN ZOMBICIDE-SPIEL freundlicherweise für eine Rezension kostenlos zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Zu einer Zeit im letzten Jahrhundert, zu der Zombies noch Ghule waren
NIGHT OF THE LIVING DEAD – EIN ZOMBICIDE-SPIEL hält sich in weiten Teilen an die Regeln der beliebten ZOMBICIDE-Brettspielreihe und bekommt wie üblich ein paar Modifikationen gespendet. Die größte Modifikation besteht darin, dass Zombies auf Grund der Filmvorlage Ghule heißen. Im Übrigen unterteilen sich die Ghule aber weiterhin in Schlurfer und Fettbrocken. Als besondere Variante sind Zertrümmerer und Verwandte im Team der Schlurfer. Wie gewohnt besteht eine Runde aus der Spielerphase, der (diesmal sogenannten) Ghulphase und der abschließenden Endphase. In der Spielerphase können die Überlebenden aus einem Aktionspool von Bewegen, Suchen, Tür öffnen oder schließen, Barrikaden bauen oder abreißen, Ausrüstung umsortieren oder tauschen, Kämpfen oder nichts tun 3 Möglichkeiten auswählen. Diesmal darf allerdings lediglich einmal pro Zug eines jeden Überlebenden die Aktion Suchen gespielt werden.
In der Ghulphase greifen alle Ghule an, die sich ein Feld mit einem oder mehreren Überlebenden teilen. Zertrümmerer, die nicht angegriffen haben, zerstören sämtliche Barrikaden und Türen, die an ihr Feld angrenzen. Ghule, die nicht kämpfen oder zertrümmern, bewegen sich ein Feld auf den nächsten Überlebenden in Sichtlinie zu. Ist niemand in Sichtlinie, bewegen die Ghule sich in Richtung des Feldes mit den meisten Überlebenden. Bei der Brut wird wie gewohnt für jedes Brutfeld eine Brutkarte gezogen und die darauf angegebene Anzahl eines bestimmten Ghultyps auf das Feld gesetzt. Sind keine Ghul-Miniaturen des auf der Brutkarte angegebenen Typs mehr im Vorrat, erhält dieser Typ Ghule eine Extraaktivierung, bei der diese angreifen, zertrümmern oder sich bewegen. In der Endphase wechselt der Startspielermarker und es geht weiter mit der nächsten Spielerphase.
Eine der Neuigkeiten bei NIGHT OF THE LIVING DEAD ist, dass jeder Überlebende 2 Seiten auf seiner Charakterkarte hat. Eine graue für den ROMERO-Modus (benannt nach dem Regisseur von NIGHT OF THE LIVING DEAD, George A. Romero) und eine farbigen für den ZOMBICIDE-Modus. In den meisten Fällen wird im ROMERO-Modus gestartet und erst durch das Tauschen des einzigen Gewehrs in der Startausrüstung kann ein Überlebender in den ZOMBICIDE-Modus wechseln. Dies zu tun, hat den Vorteil, dass der ZOMBICIDE-Modus mehr Extra-Fähigkeiten bietet. Während hier bereits auf der Stufe 1 eine Extra-Fähigkeit genutzt werden kann, ist im ROMERO-Modus zu diesem Zeitpunkt noch nichts aktiviert. Wenn ein Verwandter-Ghul im Spiel ist, wechseln alle Überlebenden automatisch in den ROMERO-Modus, wechseln allerdings auch gleich wieder in den ZOMBICIDE-Modus zurück, sobald alle Verwandten eliminiert wurden.
Außerdem greifen bei NIGHT OF THE LIVING DEAD die üblichen ZOMBICIDE-Regeln bezüglich Lärm und Brut beim Öffnen von Türen nicht. Die Spieler und Spielerinnen können nun nach Herzenslust schießen, ohne dabei selbst zum Ziel zu werden. Wer aus einem Wald herausschießt, ist somit geschützt, weil es zwar eine Sichtlinie aus einem Waldfeld herausgibt, aber nicht hinein. Bei Maisfeldern sieht dies anders aus. Hier kann weder hinaus- noch hineingesehen werden, außer der Charakter verfügt über die Sonderfähigkeit Adlerauge. Die Bewegung durch Wald- oder Maisfelder kann ohne Malus durchgeführt werden. Die Brut beim Öffnen von Räumen ist in der Regel eine der großen Gefahren bei den ZOMBICIDE-Spielen, bei NIGHT OF THE LIVING DEAD tritt sie lediglich über die Sonderregeln einzelner Missionen ein.
Im Regelbuch sind wie üblich 10 Missionen enthalten, die neben dem Aufbau und Sonderregeln auch die Bedingungen für Sieg und Niederlage benennen. Das Ziel ist in der Regel, einen bestimmten Punkt auf der Karte zu erreichen und dort eine Aktion auszuführen. Und bis dahin heißt es, nicht mehr als maximal 2 Wunden zu erleiden und sich den Weg durch immer größere Horden Ghule freizukämpfen.
Von abgesägten Schrotflinten mit Macheten und angezündeten Tischbeinen
Das Spielmaterial bietet keine allzu großen Überraschungen. Wie gewohnt gibt es einen Extra-Karton in der Schachtel, der die Miniaturen enthält. Der größte Unterschied hierbei ist, dass es für jeden Überlebenden 2 Miniaturen gibt: einmal für den ROMERO- und einmal für den ZOMBICIDE-Modus. Des Weiteren finden sich in der Schachtel die üblichen Planteile, farblichen Miniaturenbasen, zahlreiche Karton-Marker, Ausrüstungs- und Ghulkarten, Markierungsstifte, Überlebenden-Tableaus sowie 6 Würfel.
Die Anleitung ist über die Jahre wie ein guter Wein gereift und erklärt sehr strukturiert die Regeln des Spiels, was auch Nichtkennern und -kennerinnen der ZOMBICIDE-Reihe einen schnellen Einstieg ermöglichen sollte. Beispielbilder erklären einzelne Regelteile sehr detailliert. Die Anleitung ist gespickt mit Filmzitaten. Die Missionen führen die Geschichte in Anlehnung an die Handlung des Filmvorbilds immer ein Stück fort.
Bei der Judy-Miniatur hatten wir das Problem, dass die Base der Miniatur zu schmal war, weswegen der Farbring immer wieder abfiel. Zudem biegen sich die Spielplanteile an den Ecken, was auch bei den anderen Spielen der Reihe der Fall war. Davon abgesehen war alles in gewohnt guter ZOMBICIDE-Qualität.
Tags: 1-6 Spieler, Solospiel, Zombicide, Zombies, Miniaturen