
TEST // ARTISCHOCKEN - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Nachdem mir PUNKTESALAT so gut gefiel, hat mich auch dieses Gemüse angelächelt. Und wieder wurde ich nicht enttäuscht. Was den Start etwas erschwert, sind die vielen Kartentexte. In den ersten Partien haben sich alle über die Auslage gebeugt, um die Effekte der verschiedenen Gemüsesorten zu lesen. Ein wenig Symbolsprache hätte hier viel erleichtert. Ein bis zwei Runden braucht es auch danach noch, um wirklich reinzukommen, aber dann ist ARTISCHOCKEN ein lustiges Deckbauspiel für zwischendurch.
Es ist viel Glück dabei und der strategische Anspruch hält sich in Grenzen. Aber ab und zu zieht ein Spieler doch einmal zwei Stangen Lauch, nimmt damit den anderen Spielern ihre guten Karten ab und packt sich mit der Paprika einen Lauch gleich für die nächste Runde oben aufs Deck. An dieser Stelle macht es Spaß, mit den anderen Spielern zu interagieren, zu entscheiden, wer die eigene Zwiebel oder die zweite Karte aus der Erbsenschote erhält. Hierbei ist oft ein Gespür für die Karten der anderen Spieler gefragt.
Doch sobald das Spiel Dynamik entwickelt, ist es auch schon vorbei. Auf dem Höhepunkt der Spannung tritt abrupt das Spielende ein, weil ein Spieler Glück hat und die Gewinnerhand zieht. Es erscheint fast zu leicht, die Artischockenkarten aus dem Deck zu verbannen und ich hätte mir ein längeres Spiel gewünscht, in dem meine Kartenauswahl etwas mehr zum Tragen gekommen wäre. So erfreut sich jeder an ein oder zwei guten Zügen und das war´s dann.
Zudem ist es etwas störend, dass ständig gemischt werden muss. Und zwar ein Stapel, der mit zwei Spielern oft aus nicht mehr als drei bis sieben Karten besteht. Dies und die Kartentexte sorgen dafür, dass sich ARTISCHOCKEN in einer ungünstigen Position befindet: zu umständlicher Einstieg, um den Gelegenheitsspieler zu begeistern und zu niedriger Anspruch, um Vielspieler damit zu ködern.
Wem das lachende Gemüse gefällt, der tätigt hier keinen Fehlkauf. Ein herausragend gutes Spiel oder einen Dauerbrenner, erkenne ich hier allerdings nicht.
Bilder vom Spiel
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Tags: 20 Minuten, Familienspiel, 2-4 Spieler, Kartenspiel, Deckbauspiel