TEST // TEKHENU - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
TEKHENU braucht ein paar Partien, um mit ihm richtig warm zu werden. Eine reine Siegpunktstrategie gibt es nicht. Das Errichten des Tempels, welches das vorrangige Ziel darstellt, wird mit verhältnismäßig vielen Punkten belohnt und fühlt sich so auch richtig an.
Aber auch die anderen Bereiche können mit vielen Siegpunkten aufwarten und lassen damit genügend Freiraum, eigene Strategien zu entwickeln. Spannend bis zum Schluss bleiben die Dekretkarten, die alle möglichen Aspekte des Spiels honorieren.
Der Zufall des Spiels wird durch das Ziehen der Würfel sowie deren Würfelwert beim Werfen bestimmt. Auch das Aufdecken neuer Karten und Plättchen in der offene Auslage ist vom Zufall abhängig. Diesen Glücksanteil empfinde ich als verhältnismäßig gering, er betrifft alle Spieler und kann daher kaum als Argument für den Verlierer herangezogen werden.
Etwas verwirrend ist nach der Rotation des Obelisken die korrekte Zuordnung der Würfel in „verboten“, „verdorben“ und „rein“. Auch nach ein paar Partien haben sich bei uns immer noch Fehler beim Zuteilen der Würfel eingeschlichen. Die Spielerübersichten helfen an dieser Stelle natürlich, aber warum wurde die Tabelle der Zuordnung nicht direkt auf das Spielbrett gedruckt? Das hätte sogar zusätzlichen Platz auf den Übersichten freigegeben, um darauf die Wertungsphasen abzudrucken.
Das Solo Spiel ist bei komplexeren Eurogames bereits zum Standard geworden. Ich habe mir die Regeln dazu durchgelesen und sie weiter oben bereits erklärt. Da ich selbst kein Freund davon bin, alleine einen Highscore zu knacken, habe ich das Solospiel nie gespielt und kann darum keine fundierte Meinung dazu abgeben.
Thematisch vergleichen lässt sich TEKHENU mit den anderen Spielen aus der Feder eines der beiden Autoren. Daniele Tascini thematisierte in TZOLK’IN DER MAYA KALENDER die Götter und Tempel der Maya. Im Spiel TEOTIHUACAN waren die Azteken an der Reihe und mit TEKHENU thematisiert er mit Co-Autor David Turczi die Götterwelt des alten Ägypten und stellt uns Spielern damit ein weiteres großartiges Spiel zur Verfügung.
Die Komplexität aller drei Spiele hält sich in etwa die Waage. Mechanisch hingegen funktionieren sie sehr unterschiedlich, sodass kein Vorgänger im Regal ersetzt, die inoffizielle Reihe stattdessen erweitert wird.
Ein gelungenes Thema, das mit der Mechanik des Spiels harmoniert, schätze ich sehr. Darum ist es in diesem Spiel besonders schade, dass kein thematischer Bezug zu den verwendeten Würfeln besteht. Nicht einmal der Einführungstext der Anleitung geht darauf ein, was die Würfel rund um den Obelisken überhaupt darstellen sollen. In TEOTIHUACAN waren es Arbeiter, die an Weisheit und Alter gewannen und irgendwann den Aufstieg erreichten.
In TEKHENU könnten sie vielleicht als eine Art Gotteskraft angesehen werden, die je nach Sonnenschein schwindet oder gestärkt wird? Am Ende überlässt es der Verlag uns Spielern, was wir in den Würfeln sehen. Mir zumindest macht TEKHENU großen Spaß und es wird zukünftig immer wieder auf den Spieltisch kommen.
Bilder vom Spiel
Tags: Ressourcenmanagement, Draften, 60-120 Minuten, 1-4 Spieler, Eurogame