TEST | AEON'S END - Fazit von Jan
Mich kann man durchaus als „Fantasynarr“ bezeichnen. Es ist eins meiner liebsten Themen und es fühlt sich nie abgenutzt an. AEONS END hatte mich mit der Begrifflichkeit „Rissmagier“ und den riesigen Kreaturen sofort am Haken. Und tatsächlich habe ich das bekommen, das mir die Schachtelgrafik versprochen hat: Spannungsgeladene Fantasy-Action!
Zu Beginn wirkt das Ganze etwas zäh. Es müssen erst einmal ein paar Zauber gekauft werden, um wirklich handlungsfähig zu sein. Aber sind die Decks erst einmal ein wenig gestaltet und der Erzfeind hat seine ersten Pläne und Kreaturen liegen, entwickelt das Spiel eine Dynamik, die ich mir von einem Koop-Spiel wünsche, denn es muss wirklich zusammengearbeitet werden.
Die Charaktere können sich gegenseitig Energie zuschieben, um ihre Fähigkeiten zu aktivieren, oder andere Spielende heilen. Oft kann Schaden, welcher der Gruppe zugefügt wird, frei unter den Charakteren verteilt werden. Das schafft diese „Einen fürs Team“-Momente, in denen sich jemand opfert, um die angelegten Zauber einer anderen Person nicht zu gefährden: es wird gemeinsam gekämpft!
Besonders gut gefällt mir die zufällige Zugreihenfolge. Nicht zu wissen, wann wer dran ist, lässt das rasante Spielgeschehen nicht zu einer trockenen Grübelorgie verkommen, sondern sorgt für einen guten Spielfluss. Die drei Stufen, in welche das Kartendeck des Erzfeindes eingeteilt ist, sorgen für anhaltende Spannung und schwierige Herausforderungen, ohne dabei unmöglich zu werden. Das führt angenehmerweise dazu, dass sich das Spiel auch mit unerfahrenen Spielerinnen und Spielern gewinnen lässt.
Die Effekte sind alle sehr einfach gehalten und oft ist die Auswahl der Karten, die gekauft werden können, eingeschränkt - dies hängt schlichtweg damit zusammen, welche Karten gezogen wurden. Aber gerade diese Einfachheit und Eingeschränktheit treibt das Spiel in einem Tempo voran, in dem es nie eine zu lange Downtime oder gar Langeweile gibt.
Die vielen Charaktere, Karten und Erzfeinde sorgen für eine sehr große Variabilität und einen hohen Wiederspielreiz. Dieser Hauch Ressourcenmanagement mit dem Aetherium und das Aktivieren der Risse lässt die Entscheidungen vielschichtig werden. Dazu kommt, dass der Ablagestapel nicht gemischt wird, sondern selbst gestaltet werden kann. Es gibt eine große Menge an Möglichkeiten, ohne dass es irgendwann einmal zu viel sein würde. Und für die nächsten Spieleabende ist auch schon gesorgt: im Handel finden sich jetzt schon haufenweise Erweiterungen, die mehr Erzfeinde und Charaktere bringen und das Ganze noch abwechslungsreicher machen.
Empfehlen kann ich es allen, die rasante und packende Action von einem Spiel erwarten, ein neues Deckbauspiel suchen, kooperative Spiele mögen, oder sich einfach vom Thema angesprochen fühlen. AEONS END hat mich begeistert und wird noch häufig auf den Tisch kommen.
Bilder vom Spiel
Tags: TSD20, 45-90 Minuten, 1-4 Spieler, Kooperativ, Strategie, Deckbauspiel