TEST // FAIRY TRAILS
Die Wesen des Zauberwaldes bewegen sich auf ihren jeweils eigenen Pfaden und lieben diese Ungestörtheit. Sowohl Elfen als auch Zwerge wollen deshalb nur in Häusern wohnen, die von den Pfaden der jeweils anderen Wesen abgegrenzt sind. Dabei entstehen im Spiel FAIRY TRAILS sehr verschlungene Wegenetze quer durch den Zauberwald.
Das Spiel wurde uns vom Verlag zur Verfügung gestellt.
Auf unsere Bewertung hat das keinen Einfluss.
Elfen und Zwerge bauen ihre Wegenetze aus
FAIRY TRAILS ist ein Spiel von Uwe Rosenberg mit Illustrationen von Nicolas Demers. Es ist 2020 bei HUCH! erschienen. In FAIRY TRAILS versuchen 2 Spieler ab 8 Jahren innerhalb von ca. 20 Minuten, ihre 19 Steine als Erster auf ihren Hütten entlang des Weges zu platzieren.
Zu Beginn des Spiels FAIRY TRAILS wählen die beiden Spieler eine der zwei Spielerfarben und nehmen sich jeweils 19 Steine der passenden Farbe. Die Startkarte wird in die Tischmitte gelegt. Hier wird nun abwechselnd der Zauberwald in Form von Wegekarten angelegt. Dabei liegt der Nachschub an Karten in Form eines verdeckten Nachziehstapels bereit.
Die Karten zeigen verschiedene Konstellationen von Wegen in den beiden Spielerfarben. Einige Wege gehen über die Karte hinaus, andere Wege enden auf den Karten. Dabei teilen sich Elfen (rosa) und Zwerge (gelb) niemals Wege. Jeder nutzt nur Wege seiner eigenen Farbe. Außerdem sind auf den meisten Karten auch noch Hütten in den jeweiligen Spielerfarben am Wegesrand abgebildet.
Jeder Spieler hat immer zwei Handkarten. Daraus wählt er eine Karte aus, die er in seinem Spielzug an den bestehenden Wald orthogonal anlegt. Sollte dabei ein Wegenetz komplett abgeschlossen werden, werden sofort alle Hütten dieses Weges mit jeweils einem Stein der Spielerfarbe belegt. Ein Netz gilt dann als abgeschlossen, wenn keiner der Wege an einen Rand des Waldes führt. Nun zieht der aktive Spieler wieder eine Handkarte vom Stapel nach und der andere Spieler ist an der Reihe, seinen Zug ebenso auszuführen.
Das Spiel endet sofort, wenn ein Spieler all seine Steine auf seinen Hütten platzieren konnte; dieser Spieler gewinnt das Spiel. Das Spiel endet ebenfalls, wenn alle Karten gespielt wurden. In diesem Fall gewinnt derjenige Spieler, der bisher die meisten Steine setzen konnte.
Bonbon-farbende Pfade und kleine Hütten
FAIRY TRAILS kommt in einer schön illustrierten Schachtel inklusive Plastik-Inlay daher. Darin enthalten sind 38 Markierungs-Steine in gelb (Zwerge) und rosa (Elfen), sowie 59 quadratische Karten mit unterschiedlichen Weg- und Häuseranordnungen. Die Karten sind von guter Qualität und die Plastiksteine sind leicht händelbar und farblich gut auseinanderzuhalten (auch für Farbenblinde). Die Regeln sind übersichtlich und verständlich geschrieben.
Die Regeln von FAIRY TRAILS sind sehr eingängig und verständlich beschrieben. Damit lässt sich das Spiel sehr schnell erklären und kann direkt begonnen werden. Auch während der fix gespielten Partie kommen keine Fragen auf. So entstehen ein entspanntes Spielgefühl und ein guter Spielfluss.
Das Spielmaterial ist von sehr guter Qualität und die Plastiksteinchen sind sehr gut händelbar. Allerdings empfinde ich die Spielschachtel doch deutlich zu groß für das enthaltene Material.
Die Gestaltung der Karten ist etwas gewöhnungsbedürftig. Die Wege sind nicht ganz einfach zu erkennen und oft muss man die teilweise verworrenen Wege gedanklich immer wieder durchgehen, um zu erkennen, ob hier ein Netz abschließbar ist oder nicht. So hat die grafische Gestaltung hier auch Auswirkungen auf das Spiel; wem das Auseinanderhalten der Wege leichter fällt, hat definitiv einen Vorteil. Nach einigen Partien gewöhnt sich das Auge etwas an die Kartengestaltung, sodass man dann etwas routinierter wird.
Jeder Spieler hat immer die Auswahl aus zwei verschiedenen Handkarten. Die Karten werden zufällig und verdeckt nachgezogen, sodass hier ein großer Glücksfaktor ins Spiel kommt. Kreuzungen auf den Karten verkomplizieren die Wegenetze und machen einen Abschluss dieser Verzweigung deutlich schwieriger. So kann es sein, dass man mehrfach nur Karten zieht, die das eigene Wegenetz verkomplizieren und keinen Abschluss ermöglichen.
Genauso kann man mit einer Karte, auf der eine gegnerische Kreuzung abgebildet ist, der Plan des Gegners im wahrsten Sinne des Wortes „durchkreuzt“ werden. Nun braucht der Gegner wieder einige perfekt passende Karten, um das jetzt deutlich kompliziertere Wegenetz abzuschließen. Kreuzungen haben in diesem Spiel also ein gewisses Frustrationspotential.
Gleichzeitig sorgen die zahlreichen Kreuzungen auch für eine Herausforderung im Spiel FAIRY TRAILS. Wenn man es nun doch schafft, mühsam ein großes und verworrenes Wegenetz abzuschließen, freut man sich, dass man gleich zahlreiche Steine auf seinen Häusern verteilen kann.
FAIRY TRAILS ist laut Angaben vom Verlag HUCH! ein reines Zwei-Personen-Spiel. Im Regelheft ist aber eine Solovariante beschrieben, die eine nette Puzzle-Herausforderung darstellt. Dabei ist das kurzweilige Puzzlespiel gar nicht so einfach zu meistern. Dennoch ist der Wiederspielreiz weder im Ein- noch im Zweipersonenspiel allzu groß.
Insgesamt ist FAIRY TRAILS ein schnell gelerntes und schnell gespieltes Puzzlespiel, das für zwei Gelegenheitsspieler sehr gut geeignet ist.
Bilder vom Spiel
Tags: Uwe Rosenberg, 20 Minuten, Auslegen, Muster bilden, Puzzle, 2 Spieler, TSD20