TEST // ORIFLAMME
Der König ist tot! Lang lebe der König! Nicht erst seit Game of Thrones sind die Intrigen und Machtspiele der Adelshäuser des Mittelalters bekannt. In ORIFLAMME übernehmen die Spieler nun die Hauptrolle in diesen Geschehnissen und versuchen, an jedes Fünkchen Einfluss zu gelangen. Gelingt es dem Kartenspiel, diese Thematik glaubhaft rüberzubringen - ganz ohne ein großes Spielfeld und riesigen Armeen auf dem Schlachtfeld?
ORIFLAMME wurde von BSN gekauft.
Auf unsere Bewertung hat das keinen Einfluss.
Darum geht es im Spiel
Wie bereits erwähnt, übernehmen 3-5 Spieler die Rollen der Adelshäuser im Kampf um die Krone. Der Aufbau des Spiels ist leicht erklärt: Jeder Spieler erhält 10 Handkarten, bestehend aus 10 Charakteren mit individuellen Fähigkeiten. Jeder Spieler erhält dabei die exakt gleichen Charaktere, sodass jeder Spieler jeden Charakter jeweils einmal besitzt. Unterschieden werden diese durch das Familienwappen auf der Vorder- und Rückseite der Karte. Aus diesen 10 Handkarten werden nun drei zufällig ermittelt und verdeckt zurück in die Spielschachtel gelegt. Bevor nun die erste Runde starten kann, muss ein zufälliger Startspieler ermittelt werden, der den Startspielermarker erhält.
Damit kann das Spiel auch schon beginnen!
Eine Runde besteht aus zwei Phasen: der Karten- und der Auswertungsphase. In der Kartenphase spielen die Spieler, beginnend mit dem Startspieler, eine Karte verdeckt aus ihrer Hand aus. Diese Karten müssen, außer von dem Startspieler der ersten Runde, immer an das linke oder das rechte Ende der Kartenreihe oder auf eine eigene Karte gelegt werden. Wird eine Karte auf eine andere eigene Karte gelegt, wird die nun unten liegende Karte von Karteneffekten der Gegner geschützt und kann von diesen damit nicht aus der Reihe entfernt werden.
Während der Auswertungsphase wird diese Kartenreihe nun von links nach rechts abgearbeitet und jeder Spieler der jeweils auszuwertenden Karte gefragt, ob er diese aufdecken möchte oder nicht. Deckt er sie auf, wird der Karteneffekt aktiviert, der entweder einmalig oder dauerhaft sein kann. Karten mit einmaligen Effekten werden daraufhin aus der Kartenreihe entfernt, wodurch potenziell darunterliegende Karten aktiviert werden können und damit eine Aktivierungskette bilden.
Dauerhafte Karten bleiben in der Kartenreihe liegen und blockieren dadurch auch darunterliegende Karten. Entscheidet sich ein Spieler dazu, die Karte nicht aufzudecken, wird auf diese verdeckte Karte ein Einfluss-Chip gelegt. Diesen würde er in einer späteren Runde erhalten, sobald er diese Karte aufdeckt, verliert sie aber wieder, sobald die Karte vor dem Aufdecken durch gegnerische Karteneffekte aus der Reihe entfernt wird.
Die Karteneffekte umfassen verschiedene Aufgabenfelder. Manche Karten bringen Boni, indem sie verdeckt gehalten werden, andere sind Fallen, die dem Spieler Bonuspunkte bringen, sobald ein Gegner diese Karte entfernt, und wieder andere sind Karten, die dafür sorgen, dass gegnerische Karten verschwinden oder Bonuspunkte einbringen, sobald keine 2 gleiche Karten offen ausliegen. Das Ziel ist es also, klug mit seinen Ressourcen umzugehen und diese zum richtigen Zeitpunkt an die richtige Position zu legen.
Nach Ablauf der 6. Runde (nach ca. 20-40 Minuten) endet das Spiel und es gewinnt der Spieler, der die meisten Einfluss-Chips sammeln konnte.
Was ist in der Box?
Die Spielschachtel von Oriflamme enthält insgesamt 50 Karten (10 pro Farbe), 70 Einfluss-Chips, 1 Krone (Startspielermarker) und 1 Schwertlanze. Die Schwertlanze ist rein kosmetischer Natur und gibt nur den Startpunkt der Kartenreihe an, könnte also theoretisch auch weggelassen werden. Das Material der Karten ist sehr solide. Sie sind etwas länglicher als normale Spielkarten, wodurch das Artwork gut zur Geltung kommt und das Material ist gut verarbeitet (Auch nach einem Cola-Unfall sind die Karten auch ohne Schutzhüllen völlig unbeschadet geblieben. Von Selbstversuchen würde ich aber dennoch abraten!).
Zusätzlich sind 5 Referenzkarten enthalten, damit jeder Spieler zu jedem Zeitpunkt Informationen über alle 10 Karten einsehen kann, ohne seine Pläne zu verraten. Das Artwork trifft die Thematik der Intrigen und Machtspielchen sehr gut und vermittelt damit eine passende Atmosphäre für das Spiel.
Die Regeln werden in einem übersichtlichen Regelheftchen auf insgesamt 4 Seiten dargestellt, wobei über 50% aus grafischen Beispielen bestehen. Durch die geringe Komplexität und die guten Darstellungen im Regelheft ist es damit sehr leicht möglich, die Regeln auch erst direkt vor dem ersten Spiel zu lernen, ohne großartige Regelrecherchen betreiben zu müssen.
Tags: Ressourcenplacement, 20-40 Minuten, 3-5 Spieler, Bluffen, Kartenspiel, TSD20