TEST // EVERDELL

TEST // EVERDELL - Unser Fazit, die Wertung und mehr Bilder

 

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Wer bei diesem Spiel nach Mängeln sucht, muss schon genau hinschauen. Im Regelheft gibt es Flavourtext, der einfach nicht übersetzt wurde, auf einer Karte steht „une“ wo „eine“ stehen sollte, die Ikonographie ist stellenweise etwas klein geraten und das Spiel kann für den einen etwas eher vorbei sein als für den anderen. Da hört die negative Kritik aber auch schon auf, denn der Rest des Spiels ist einfach fantastisch. EVERDELL hat das Rad nicht neu erfunden: Worker-Placement-Aufbauspiele gibt es wie Sand am Meer, aber das Rad sah noch nie so gut aus. Das Prinzip, ein Bauwerk zu errichten und dafür die passende Wesenkarte ohne Kosten spielen zu können, funktioniert hervorragend. Wo verdeckte Karten gezogen werden, ist immer Glück im Spiel, aber EVRDELL schafft es, dieses auszugleichen; dadurch dass jeder Handkarten hat und ebenfalls auf die acht Karten auf der Wiese zugreifen kann, werden einem immer genug Optionen und Ausweichmöglichkeiten geboten, sodass nie das Gefühl aufkommt, dass die eigene Strategie starr in eine Richtung gelenkt wird.

Die Ressourcen sind oft knapp, nicht selten wird eine Karte mit allem bezahlt, was der persönliche Vorrat hergibt. Das erfordert genaue Planung, aber manchmal auch eine Prise Glück. Das Spiel fühlt sich an, wie eine Mixtur aus allem Guten, was Aufbauspiele bisher hervorgebracht haben: einen Arbeitereinsetzmechanismus, der für viele Optionen, aber auch gleichzeitig für Spielerinteraktion sorgt. Ressourcenmanagement über viele Züge hinaus, ohne dabei unüberschaubar zu werden und mit genügend Variabilität bei der Kartenauslauge und möglichen Bauwerken, sodass alle Pläne auch mal über den Haufen geworfen werden können, ohne dass man sich danach abgeschlagen fühlt. Es gibt zudem viele gut verzahnte Fähigkeiten auf den Karten, welche viele Kombinationsmöglichkeiten bieten und dem Spiel eine hohe taktische Tiefe verleihen.

 

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Der Jahreszeitenwechselmechanismus macht das Arbeiterzurückholen zu einer der strategischsten Entscheidungen in dem Spiel, denn hierbei kommen nicht nur die Arbeiter zurück, sondern es werden auch Sondereffekte ausgelöst, die mal schnell angestrebt und mal hinausgezögert werden. Der Frühling und der Herbst aktivieren noch einmal alle grünen Bauwerke, was oft noch warten kann, aber der Sommer bringt Karten von der Wiese auf die Hand und hierbei kann es manchmal hilfreich sein gierig die Jahreszeit zu wechseln, um sich eine starke Karte, wie etwa die Königin oder das Gericht, zu sichern.

Das Spiel fängt angenehm einfach an und dann, in der letzten Jahreszeit, hat jeder so viele Dinge zu verwalten, dass alle konzentriert am Spieltisch sitzen, versuchen, sich noch die lukrativsten  Aktionsfelder und Karten streitig zu machen, und Spaß haben. Zudem funktioniert EVERDELL in jeder möglichen Spieleranzahl reibungslos und hält die versprochene Spielzeit ein. Der Solomodus kommt nicht aus der Automa Factory und simuliert keinen Spieler, aber dennoch gibt es einen und auch der macht Spaß und fühlt sich nicht beschnitten an. Wenn man Spiele mit Technikprodukten vergleicht, dann wäre dieses High-Tech, denn darin steckt alles, was moderne Aufbauspiele zu bieten haben und das auch noch schick designt. EVERDELL ist keins solcher Spiele, die sich nach vier, oder fünf Partien abgespielt haben, ganz im Gegenteil. Mit jeder Partie wächst das Wissen über die vielen Kombinationsmöglichkeiten der Kartenfähigkeiten und das macht direkt Lust, es immer wieder zu probieren, um es jedes Mal besser hinzubekommen als in der letzten Runde.

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Spiele, die mechanisch einfach einwandfrei sind und auch Langzeitspielspaß garantieren, sind heute auch nicht mehr so selten. Was EVRDELL aber von der Masse abhebt, sind wohl die wundervollen Illustrationen und das Spielmaterial. Es macht einfach Spaß, in dieser Welt zu spielen und sein Städtchen für diese ganzen kleinen Tiere zu errichten. Dazu kommen noch solche lustigen Kleinigkeiten, wie dass die Beeren aus Gummi sind, dass die Anleitung voll von Flavourtexten ist, wie etwa eine Rechnung aus „Max Mümmelmanns Mischwarenladen“, und zu guter Letzt natürlich der Immerbaum, welcher auch als Karte im Spiel vorkommt. Wirklich ein Spiel zum Verlieben!
EVERDELL kann ich jedem, vom Gelegenheitsspieler, der eine kleine Herausforderung im Komplexitätsgrad von Flügelschlag sucht, bis zum Experten, nur ans Herz legen. Ein unglaubliches Spiel, welches in Zukunft bei Pegasus auf deutsch erscheinen wird.

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Tags: Engine Builder, Aufbauspiel, Worker Placement, Strategie

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