TEST // POSTHUMAN SAGA
POSTHUMAN SAGA wurde uns freundlicherweise von MIGHTY BOARDS kostenlos zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinerlei Einfluss auf unsere Bewertung.
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Die etwas andere Apokalypse
POSTHUMAN SAGA ist ein Adventurespiel, entwickelt von Gordon Callela für 1-4 Widerstandskämpfer ab 14 Jahren. Das Spiel wurde durch eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne finanziert. Eine Partie dauert, laut dem Verlag MIGHTY BOARDS, durchschnittlich 30 Minuten pro SpielerIn. POSTHUMAN SAGA bietet zusätzlich zum „Jeder-gegen-Jeden-Modus“ noch den „Team-Versus-Modus“ und eine „Solo-Variante“. Die SpielerInnen stellen sich einer apokalyptischen Welt entgegen, die von einer Seuche geplagt wird, welche Menschen in Mutanten verwandelt. Ihre Aufgabe besteht darin, neue Mitstreiter für den Widerstand zu rekrutieren, Mutanten zu erlegen und das umliegende Gelände zu erforschen. Währenddessen stellen sich den SpielerInnen Hürden von unterschiedlichster Gestalt in den Weg.
POSTHUMAN SAGA ist ein kompetitives Spiel und infolge dessen kann es ausschließlich einen Gewinner geben. Siegpunkte werden durch das Abschließen von Aufgaben und verbleibende Erfahrungspunkte zum Ende des Spiels vergeben. Siegreich ist derjenige, der zum Abschluss des Spiels mehr Siegpunkte angehäuft hat, als seine Konkurrenten. Das Spielende wird durch das Erlegen eines Mutantenbosses oder durch das Ende von Runde 16 eingeläutet.
Auch Mutanten haben Regeln
Zu Beginn des Spiels erhält jeder Mitstreiter einen Charakter, ein dazugehöriges Herausforderungsdeck, eine zufällige Hauptmission und eine, dem Charakter entsprechende, Startausrüstung. Um eine Mission abzuschließen, müssen auf bestimmten Geländeplättchen Feinde eliminiert werden. Nach erfolgreichem Angriff auf einen zufällig gezogenen Gegner wird ein Missionstoken auf das derzeitige, von dem Charakter besetzte Feld gelegt. Befinden sich alle Missionstokens auf den Geländetypen, welche von der Missionskarte vorgegeben werden, wird eine Karte vorgelesen, die die SpielerInnen tiefer in die Geschichte eintauchen lässt und zusätzlich eine Nebenmission bietet.
Sind alle Missionen auf der Missionskarte abgeschlossen, erscheint ein Mutantenboss. Diesen zu besiegen, stellt eine schwierigere Aufgabe dar und läutet das Ende des Spiels ein. Eine andere Möglichkeit, an Siegpunkte und Ressourcen zu kommen, ist, sogenannte Plündertokens in einer bestimmten Reihenfolge auf die Geländeplättchen zu legen. Ist dies erfolgreich, werden die entsprechenden Geländeplättchen umgedreht und die Beute wird dem Spieler zugeteilt.
Sind die Regeln erklärt und die Charaktere verteilt, kann gespielt werden. Jede Runde besteht aus 3 Phasen.
1. Der Morgenphase: Zu Beginn jeder Runde verbrauchen die SpielerInnen eine Nahrung aus ihrem Vorrat. Sollten die SpielerInnen in der vorangegangenen Runde ein Lager aufgeschlagen haben, überspringen sie diesen Schritt. Anschließend wird ein Rundentoken umgedreht, wodurch ein Storyevent für einen bestimmten Mitstreiter ausgelöst werden kann. Beim Ausführen eines Storyevents, wird ein Geschichtstoken aus einem Beutel gezogen, auf dem eine Zahl aufgedruckt ist. Daraufhin wird im Geschichtsbuch dieses Event aufgeschlagen und vorgelesen. Letztlich kommt es entweder zu einem zufälligen Event oder zur sogenannten Übertragung. Dabei bieten die SpielerInnen um das Recht der Zugreihenfolge und damit um das Recht, sich als Erstes ein Geländeplättchen aus der Mitte des Spielbrettes zu nehmen.
2. Der Mittagsphase: Während der Mittagsphase bieten sich den Spielern 4 Aktionsmöglichkeiten:
a. Plündern: Hierbei bewegen die SpielerInnen ihre Miniatur auf ein Feld und erhalten anschließend eine oder mehrere, zum Geländeplättchen passende, Ressourcen. Danach kann noch eine Verstandsprobe ausgeführt werden, um eventuelle Zusatzbelohnungen zu erhalten.
b. Erkunden: Die Aktion Erkunden lässt die SpielerInnen entscheiden, ob sie 2 Übertragungstoken wieder spielbereit machen oder alle Geländeplättchen und Plünderungstoken in der Mitte des Spielbrettes erneuern. Anschließend darf ein Geländeplättchen mit gekoppeltem Plünderungsplättchen aus der Mitte auf die Hand genommen werden. Letztlich dürfen so viele Geländeplättchen um das aktuell besetzte Geländeplättchen platziert werden, wie freie Quadranten vorhanden sind. Danach werden Plünderungstoken auf die umliegenden und auf das aktuelle Plättchen verteilt.
c. Marschieren: Beim Marschieren bewegen die SpielerInnen ihre Miniatur auf ein Geländeplättchen und kämpfen gegen einen zufällig gezogenen Gegner. Je nach Ausrüstung und Munition können Nah- und Fernkämpfe mit sogenannten Herausforderungskarten ausgeführt werden. Nach einem siegreichen Kampf erhalten die Kämpfenden eine Belohnung sowie Siegpunkte und können in ihrer Mission voranschreiten.
d. Lager aufschlagen: Mithilfe dieser Aktion können die SpielerInnen sich ausruhen. Durch das Aufschlagen eines Lagers wird ein Lagertoken platziert, welcher den Verlust von Nahrung in der nächsten Morgenphase verhindert. Zusätzlich erlangen die SpielerInnen 4 Erholungstoken, die dazu genutzt werden, das Leben zu erhöhen, die Moral zu erhöhen, Ermüdung zu senken und Herausforderungskarten, Boost Steine oder Übertragungstoken wieder spielbereit zu machen.
3. Der Nachtphase: In der Nachtphase können Erfahrungspunkte ausgegeben werden, um neue Fähigkeiten zu erhalten. Anschließend werden die Geländeplättchen in der Mitte des Spielbrettes aufgefüllt. Nach Beendigung der Nachtphase beginnt die nächste Morgenphase. POSTHUMAN SAGA wird über 16 Runden gespielt oder nach einem erfolgreichen Angriff auf einen Mutantenboss abgebrochen. Der Mitspieler, welcher zu diesem Zeitpunkt die meisten Siegpunkte erringen konnte, gewinnt das Spiel.
Endzeit im hübschen Gewand
Das Spielmaterial von POSTHUMAN SAGA besteht aus Geländeplättchen, einem großen Spielplan, einem Buch mit Kurzgeschichten, 5 Miniaturen, Spielertableaus, Karten und diversen Token. Das Spiel ist ebenfalls in einer Deluxe Variante erhältlich, welche zusätzlich ein Pappplateau in der Mitte des Spielbrettes bietet und die Papptokens durch 3D Plastiktokens ersetzt. POSTHUMAN SAGA enthält ein Plastik-Inlay, wodurch sich das Spielmaterial leicht verstauen lässt. Beim Hinstellen des geschlossenen Spiels jedoch geht die Ordnung verloren und der Inhalt durchmischt sich.
Die Geländeplättchen sind auf überdurchschnittlich dicke Pappe gedruckt, die äußerst stabil ist und sich sehr hochwertig anfühlt. Die Miniaturen sind detailreich und schön gestaltet. Die Spielertableaus beinhalten Löcher, in die Pins gesteckt werden können, um die Gesundheit, die Moral, die Erschöpfung und die Erfahrungspunkte der SpielerInnen anzuzeigen. Dadurch verrutschen die Pins nicht und es entsteht ein sehr elegantes Spielgefühl, obgleich einige Löcher besser gestanzt sind als andere. Zusätzlich sind auf beiden Seiten des Spielbrettes Kurzregelübersichten des Spiels aufgedruckt. Dadurch kommt es zu einem flüssigen Spielablauf.
Das Buch, welches dem Spiel beiliegt, ist sehr dick, leicht verständlich und beinhaltet 70 verschiedene Geschichten mit unterschiedlichen Ausgängen, in denen die Spieler frei entscheiden können, welchen Weg sie einschlagen wollen. Alles in Allem ist das Material als besonders herausstechendes Merkmal des Spiels zu nennen. Es ist hochwertig, schön bedruckt, toll illustriert und äußerst elegant.
Die Anleitung von POSTHUMAN SAGA ist gut strukturiert und verständlich geschrieben. Zusätzlich bietet sie viele Abbildungen, die den geschriebenen Text unterstützen. Nach einmaligem Durchlesen der Regeln musste ich nur wenige Verständnisprobleme aus der Anleitung heraussuchen, um diese zu klären. POSTHUMAN SAGA ist, durch genügend unterstützende Kurzregeln, schnell erklärt und lässt sich flüssig spielen.
Tags: Postapokalypse, Storytelling, 1-4 Spieler, Würfelspiel, Abenteuer, Kartenspiel