TEST // VALPARAISO

TEST // VALPARAISO - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

Mit VALPARAISO hat dlp nun nach ALTIPLANO ein weiteres Spiel mit südamerikanischem Setting veröffentlicht. Wie anfänglich erwähnt, hat VALPARAISO heutzutage eine rege Kunstszene und auch wenn das Spiel thematisch vor dieser Zeit angesiedelt ist, so sticht für mich dennoch besonders die Gestaltung dieses Spiels heraus. Sowohl die Box als auch der Spielplan sehen (wenn man sich die Symbole und die Siegpunktleiste wegdenkt) fast wie ein Gemälde aus. Die Wege, Flüsse und Orte sind trotzdem gut zu erkennen, doch wer eher minimalistische Spielpläne gewohnt ist, fühlt sich im ersten Moment vielleicht etwas erschlagen.

Durch die zwei angepassten Spielpläne lässt sich das Spiel auch gut zu zweit spielen. Allerdings fällt auf, dass mit den Spielerzahlen 3 oder 5 deutlich mehr Interaktion aufkommt. Da der Spielplan dann deutlich voller wird, gibt es häufiger die Situation, dass einem ein Platz weggenommen wird. Auch trifft man häufiger auf Händler an anderen Orten und muss deutlich mehr Geld als Abgaben an die Mitspieler abtreten. Ansonsten halten sich die Interaktionen sehr in Grenzen, denn hier kocht eigentlich jeder sein eigenes Siegpunkte-Süppchen.

valparaiso 2

Das größte Manko an diesem Spiel ist für mich der geringe Wiederspielreiz. Die Möglichkeiten, an Siegpunkte zu kommen, sind sehr linear. Am Ende der Partie hatte ich nie das Gefühl, dass ich beim nächsten Mal etwas anders machen würde. Zwar werden zum Spielbeginn die Markplättchen und Errungenschaftskarten zufällig ausgelegt, aber es wird dennoch keine wirklich neue Spielsituation geschaffen. Sowohl Marktplättchen und Errungenschaftskarten sind in Buchstabenkategorien vorsortiert. Diese Stapel werden separat gemischt und dann nach bestimmten Vorgaben ausgelegt. Da sich besonders die Marktplättchen innerhalb der Stapel sehr ähnlich sind, macht es eigentlich kaum einen Unterschied, was wo ausliegt. Da die Startbedingungen immer sehr ähnlich sind, kommen einem die ersten Spielzüge fast wie eine Eröffnung beim Schach vor.

Insgesamt handelt es sich bei VALPARAISO um ein zugängliches Kennerspiel, dass sich meiner Meinung nach sogar eignet, um es mit Familien zu spielen. Dann sollten allerdings mindestens ein erfahrener Spieler oder eine erfahrene Spielerin am Tisch sitzen. Denn bei VALPARAISO gibt es durchaus einige kleinere Regeln zu bedenken, die sich nicht intuitiv ins Spiel einfügen. So kann zum Beispiel nicht einfach gehandelt werden, wenn man sich an Märkten mit anderen Spielern befindet. Dafür muss jedem anwesenden Mitspieler Geld bezahlt werden. Daran muss schon während der Planung gedacht werden.

valparaiso 01

Zusätzlich muss auch beim Seehandel zusätzlich Geld bezahlt werden, wenn man bestimmte Karten kaufen will. Allerdings nur, wenn wieder woanders noch andere bestimmte Karten verfügbar wären. Auch wird am Rundenende gerne vergessen, dass fast alle Händler wieder in den Hafen zurückkehren müssen. Nur ein Händler pro Spieler darf in einem Ort verbleiben, in dem kein eigenes Haus steht. Diese Regel mussten wir in unseren Testpartien regelmäßig noch einmal nachschlagen, weil es thematisch irgendwie logischer wäre, wenn der Händler nur in Orten nächtigen kann, in denen er auch ein Haus besitzt.

Insgesamt sorgen diese konstruiert wirkenden Regeln für einen stellenweise recht holprigen Spielfluss. Hier hätte eine kleine Übersicht, was zu beachten ist, als Spielerhilfe sicher etwas Abhilfe schaffen können.

Bilder zum Spiel

Tags: 45-90 Minuten, Handeln, 2-5 Spieler, Eurogame, Strategie

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