TEST // Holding On - Das Leben des Billy Kerr
Asmodee hat uns freundlicherweise ein Exemplar von “Holding On – Das Leben des Billy Kerr” kostenlos zur Verfügung gestellt, damit wir uns für euch auf die Suche nach den Geheimnissen im Leben des im Sterben liegenden Billy Kerr machen können.
Pflege für Seele und Körper ist hier gefragt
Ziel von „Holding On – Das Leben des Billy Kerr“ ist es, die Lebensgeschichte von Billy Kerr zu erfahren, indem ihr Erinnerungsbruchstücke zu Geschichten zusammenlegt und aus vagen Erinnerungen klare Erinnerungen macht. Wenn euch dies gelingt, heißt es am Ende, ihm noch drei entscheidende Momente seines Lebens zuentlocken, die schicksalshafte Wendungen in seinem Leben waren. Das Wecken von Erinnerungen geschieht in einer Art Legacy-Modus, über den immer neue Karten in neuen Szenarien ins Spiel kommen, während andere Karten entfernt werden. Zudem gibt es in jedem Szenario eine etwas veränderte Ausgangsituation sowie eine kurze Geschichte vor und nach dem Szenario, durch welche die Geschehnisse vorangebracht werden.
Das könnte Dich auch interessieren
Doch bevor es an das Sammeln von Erinnerungen geht, steht zunächst der nüchterne Klinikalltag auf dem Arbeitsplan. Dies bedeutet, dass das Pflegeteam bestehend aus Pflegekräften, Aushilfen und Aushilfen auf Abruf so eingeteilt werden muss, dass die Früh-, Spät- und Nachtschicht abgedeckt sind. Die Pflegekräfte werden von den jeweiligen Spielern gespielt, der Schichtleiter, der in jeder Runde wechselt, übernimmt die Steuerung der Aushilfskräfte, nachdem er die jeweilige Schicht besetzt hat. In jeder Schicht wird eine Patientenkarte aufgedeckt, auf welcher der momentane Zustand von Billy angezeigt wird und die angibt, welche Hilfe er aktuell benötigt. Die Spieler entscheiden dann, wie sie aktiv werden: ob sie sich um das Seelenwohl von Billy kümmern und dabei evtl. neue Erinnerungen erhalten oder ob sie seinen körperlichen Zustand aufrechterhalten, um so ein längeres Überleben zu sichern.
Um das Spiel zu gewinnen ist es wichtig, sowohl die mentale als auch die physische Verfassung im Auge zu behalten. Baut Billy mental ab oder verliert er das Vertrauen in die Pfleger, ist es schnell vorbei mit neuen Erinnerungen. Wird die physische Gesundheit nicht beachtet, kommt Billys Ableben und damit auch das Spieleende immer näher. Die Krankenhausleitung hat ebenfalls ein Auge auf die Gesundheit, weswegen es zwingend vorgeschrieben ist, zumindest einmal pro Tag den Patienten medizinisch zu versorgen, will man sich keine Verwarnung einfangen. Zusätzliche Verwarnungen gibt es, wenn für eine Schicht kein Personal eingeteilt werden kann oder wenn der Spieler, der eigentlich als Schichtleiter an der Reihe wäre, wegen Erschöpfung einen Ruhetag einlegen muss. Letzteres passiert, wenn zu viele Doppelschichten gefahren werden mussten und sich zu viel Stress angesammelt hat. Und Verwarnungen sind böse, da mit der zweiten Verwarnung das Spiel beendet ist.
Wenn ihr euch um die mentale Versorgung von Billy kümmert, erhaltet ihr entweder Versorgungsmarker und/oder vage Erinnerungen. Erzählt Billy euch eine vage Erinnerung, zieht ein Spieler eine vage Erinnerungskarte unten vom Stapel und gibt sie verdeckt an den Spieler weiter, der Billy versorgt hat. Am Ende der Schicht kann ein Spieler, der an der Versorgung Billys beteiligt war, ein Gespräch mit dem Patienten führen, indem er einen seiner Versorgungsmarker ausgibt, und somit klare Erinnerungen erhalten. Erinnerungen bleiben grundsätzlich immer bis ans Ende der Runde verdeckt. Am Rundenende werden dann alle vagen Erinnerungen ins Raster ausgelegt. Danach überprüft jeder Spieler, ob eine seiner klaren Erinnerungen zu einer vagen Erinnerung auf dem Raster passt und legt diese über dieser aus. Sollte es noch keine vage Erinnerung zu der klaren Erinnerung geben, muss die Karte wieder zurück in den Stapel gemischt werden.
Das Arbeitsmaterial eines Pflegeteams
Das Material macht einen überwiegend guten Eindruck. Im Karton ist ein Plastiksortiersystem, in dem das gesamte Spielmaterial problemlos verstaut werden kann. Das Spielbrett und das Brett für den Schichtleiter sind aus festem Karton gefertigt. Die einzelnen Marker sind zwar ebenfalls relativ stabil, allerdings hat sich bei mir beim Auspöppeln teilweise die Druckschicht vom Karton gelöst, weswegen ich diese wieder aufkleben musste. Die Figuren für das Pflegeteam sind aus Holz gefertigt. Die einzelnen Karten sind stabil und widerstandsfähig.
Die Gestaltung der Motive auf den Karten ist sehr gut und ansprechend gelungen. Die Auflösung von vagen zu klaren Erinnerungen wurde in einem sehr schönen Zeichenstil umgesetzt und stellt ohne Zweifel das Herzstück des Spiels dar. Die Anleitung ist klar gegliedert und bietet einen recht einfachen Einstieg in das Spiel. Nach dem Lesen blieben bei mir keine Frage mehr offen und ich konnte schnell losspielen.
Tags: Medizin, Murder/Mystery, Memory, Storytelling, Worker Placement, Sets erstellen, 2-4 Spieler, Kooperativ, Kartenspiel