Test | Heroes for Sale

Verfasst von Jan Maguna am 07. Januar 2024. Veröffentlicht in Brettspieltest

Aus großer Macht folgt ein großer Stundenlohn. Auch Superheldinnen und Superhelden arbeiten nicht umsonst. Ihr spielt quasi die Personalabteilung eines Konzerns und versucht die Übernatürlichen in euren Dienst zu bringen und die Konkurrenz zu vernichten. Ein sehr freier Markt, der einige Zerstörung nach sich zieht.

Kosmos hat uns "Heroes for Sale" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

Darum geht es in dem Spiel

„Heroes for Sale“ ist im Herzen ein Bietspiel für zwei Personen. Jede Runde wird ein „Übernatürlicher“, also quasi eine Superheldin oder ein Superheld, zum Anheuern feilgeboten. Gezahlt wird mit Credits. Die Übernatürlichen sind nun dazu da, die vier Stützpunkte der Gegenseite zu zerstören. Wer das als erstes schafft, gewinnt das Spiel.

Zu Beginn bekommen beide Seiten vier verdeckte Karten ausgeteilt, die auf dem Tisch ausgelegt werden. Das sind die vier Stützpunkte, die es zu zerstören gilt. Danach gibt es noch sieben Übernatürliche auf die Hand.

Eine Übernatürlichenkarte zeigt einen Stärkewert und eine Fähigkeit. Es gibt Fähigkeiten, die ausgelöst werden, wenn sie das Spiel betreten und passive Fähigkeiten. Eine besondere Fähigkeit ist Aktion, welche zu Beginn oder am Ende des Zuges ausgelöst werden kann. Immer nur eine Aktion pro Zug.

Der eigene Zug beginnt mit dem Angriff. Die Stärkewerte auf allen eigenen Übernatürlichen werden zusammengerechnet und damit werden die gegnerischen Stützpunkte angegriffen. Pro fünf Schaden wird ein Stützpunkt zerstört. Überschüssiger Schaden verfällt einfach. Einige Übernatürliche zeigen einen kleinen, blauen Schild. Diese sind Leibwachen und diese können bei einem Angriff auf den Ablagestapel gelegt werden, um den kompletten Angriff abzuwehren. Ein zerstörter Stützpunkt wird einfach auf die Hand genommen und ist ein weiterer Übernatürlicher.

Nach dem Angriff folgt das Bieten. Die aktive Person muss eine Übernatürlichenkarte von der Hand in die Mitte legen und zum Gebot freigeben. Beide Seiten beginnen das Spiel mit 20 Credits. Wer mehr Credits bietet, bekommt den Übernatürlichen in die Auslage.

So werden die Züge hin und her gepasst, bis eine Person keine Stützpunkte mehr hat und verliert.

Ich habe vorher noch nie bewusst ein Bietspiel zu zweit gespielt. Und falls doch, hat es wahrscheinlich keinen Spaß gemacht, denn für gewöhnlich würde ich sagen, dazu gehören mehrere Leute. Die Bietmechanik in „Heroes for Sale“ ist aber so grundlegend und einfach, dass sie auch in einem reinen Zwei-Personen-Spiel funktioniert.

Es gilt ein Gefühl dafür zu entwickeln, wann es sich lohnt, auch mal All-In zu gehen, wenn ein Übernatürlicher den Spielsieg bringen könnte. Die Fähigkeiten der Karten lassen sich oft gut untereinander kombinieren, sodass schon mit der eigenen Hand ein siegbringender Plan gebildet werden kann. Da kann schon im groben überschlagen werden, was einen das wohl an Credits kosten wird und wie viel die Karte wert ist, welche die Gegenseite gerade anbietet, bzw. was es kosten würde, aus einer verfahrenen Situation wieder herauszukommen.

Es gibt Übernatürliche, die das Blatt noch einmal wenden können und keine Fähigkeit kommt mir unnütz vor. Die 44 Übernatürlichen wurden einfach gut designt, ähnlich wie der Kartenstapel bei „Mindbug“. Es gibt keine langweiligen Kombinationen.

Anders als bei „Mindbug“ fehlt mir hier leider irgendeine Kampfmechanik, oder irgendetwas mehr als das stumpfe Bieten auf Effekte. Das funktioniert zwar super, macht auch Spaß, nutzt sich aber auch sehr schnell ab. Es bleibt ein kleines Minispiel.

Vincent Dutrait allerdings hat mal wieder ganze Arbeit geleistet. Die Figuren auf den Karten wirken lebendig und befinden sich alle in dynamischen Posen. Auch wenn mir das Thema sehr austauschbar vorkommt, vermitteln die Illustrationen einen guten Einblick in diese Welt.

Wer konfrontative Spiele mag und eine Reise zu zweit plant, macht keinen Fehler damit, sich „Heroes for Sale“ in den Wanderrucksack zu stecken. Zu Hause kann ich auch gerne ein paar Partien dann und wann spielen, aber langfristig wird dieses Spiel hier wieder ausziehen. Dafür ist dieses simple Spielprinzip einfach zu schnell verbraucht.

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Bilder vom Spiel

Tags: 2 Personen, 20 Minuten, Auktion/Bieten