Kinderspieltest | Fang den Wurm

Verfasst von Björn Stampfer am 22. Juni 2023. Veröffentlicht in Brettspieltest

Wer hat sich denn da im Baumstamm versteckt? Der kleine Specht hat den Wurm entdeckt und Lust auf einen schnellen Snack. Mit schnellen Schnabelhieben geht er ans Werk. Wann wird der Wurm wohl herausspringen?

infos zum spiel

Schmidt Spiele hat uns "Fang den Wurm" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

Würfeln, picken, würfeln, picken...PLOPP!

Sobald der Wurm im Baumstamm versteckt und die Papierschicht eingefügt wurde, kann es auch schon losgehen.

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Nach dem Würfelwurf muss der Baumstamm-Rand mit der entsprechenden Farbe vor den Vogel gedreht werden. Nun wird der Specht an den Schwanzfedern einmal komplett nach hinten gedrückt und losgelassen.

Der Schnabel hinterlässt so ein kleines Loch in der Papierschicht. Schnellt der Wurm nun hervor, gewinnt das aktive Kind. Ist dies nicht der Fall, würfelt und pickt das nächste Kind.

Bei diesem Fazit möchte ich die Regeln ändern und mit der Wertung beginnen: 80. Ja, genau. Kein Tippfehler. Aber warum? Wie kann das bei so einem banalen Spiel sein?

Erstens: Es ist ein Kinderspiel ab vier Jahren. Mehr oder weniger will es nicht sein. Und als solches muss es dann auch bewertet werden. Es gibt so gut wie keine Regeln und der Ablauf einer Runde könnte einfacher nicht sein.

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Zweitens: Es macht einfach jede Menge Spaß. Alle testenden Kinder waren begeistert. Und ehrlicherweise hatten auch alle Erwachsenen ihre Freude damit.

Der Überraschungseffekt, wann der Wurm wohl mit lustigem Quietsch-Geräusch in hohem Bogen aus dem Stamm saust, erschöpft sich für die Kinder (bisher) nicht. Immer und immer wieder muss eine neue Papierscheibe eingesetzt und der Würfel herumgereicht werden.

Aus diesem Grund sind meiner Meinung nach die beigefügten zwanzig Papierscheiben deutlich zu knapp bemessen.

Sicherlich wird das Spiel kein Dauerbrenner über Jahre werden. Genauso sicher wird es in näherer Zukunft auch nicht in den Tiefen des Regals verschwinden. Familienfeiern, Kindergeburtstage oder das nachmittägliche Spielen mit anderen Kindern...bei zu vielen Gelegenheiten werden wir in nächster Zeit wohl das Quietschen und anschließende Kinderlachen zu hören bekommen. Und genau so sollte es bei einem Kinderspiel doch auch sein.

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Dazu kommt, dass das Thema hier gänzlich ohne die Themen Popo, Pups oder Kaka daherkommt. Das wäre für mich ein KO-Kriterium, auch wenn dies natürlich meine rein subjektive Meinung ist.

Die Tischpräsenz des wirklich großen Baumstamms trägt natürlich entscheidend zur Spielmotivation bei. Neben der puren Größe ist hier jedoch die Qualität anzumerken. Es handelt sich um sehr dickes, stabiles Plastik. Der Pick-Mechanismus des Spechts wurde bei uns mittlerweile einem erbarmungslosen Härtetest unterzogen. Und er funktioniert genauso tadellos wie am ersten Tag.

Die grafische Ausgestaltung ist wunderbar kindgerecht und schön anzuschauen.

Hinzu kommt: Auf den zweiten Blick kann man hier durchaus auch pädagogisch wertvolle Aspekte erkennen. Die hohe Spielmotivation führte in unseren Tests bei den Kindern ohne Ausnahme zur Akzeptanz von Regeln und Abläufen. Auch die Annahme des Sieges eines anderen Kindes wird durch die extrem kurze Spieldauer und das allgemein spaßige Erlebnis sehr erleichtert.

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Kinder müssen warten, bis sie dran sind. Sie müssen annehmen, im vielleicht entscheidenden Moment aussetzen zu müssen. Auch eine unpassend gewürfelte Farbe kann einem hier den sicher geglaubten letzten Pick aus den Händen reißen.

Letztlich könnte hier sogar unterstellt werden, Kindern erste analytische Überlegungen anzutrainieren. Denn spätestens nach ein paar Runden suchen auch die Jüngeren im gewürfelten Farbbereich gezielt nach den aussichtsreichsten Schwachstellen, welche das Papier mit der höchsten Wahrscheinlichkeit reißen lässt.

Abschließend muss ich zugeben, selbst von meiner Wertung überrascht zu sein. Dennoch stehe ich aus den genannten Gründen voll hinter der hohen Punktzahl. Das Spiel ist für mich eine tolle Empfehlung für Familien mit Kindern zwischen drei und acht Jahren.

Auch der Einsatz als Partyspiel in reinen Erwachsenen-Runden wurde durch teilnehmende Personen immer wieder genannt. Das lasse ich jetzt mal ohne weitere Ausführungen so stehen.

Kleiner Schmunzler zum Abschluss: Wer die Regeln nicht lesen möchte, findet auf der Schachtel einen QR-Code mit einem Gameplay-Video...

Wertung zum spiel