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Test | A.D.E.L.E

Test | A.D.E.L.E

Endlich ist es so weit, wir sind Teil der ersten bemannten Expedition zum Mars. Möglich ist dies, dank der neuen Generation an Raumschiffen, technologisch das Beste vom Besten. Das Aushängeschild der Deimos, dem ersten Raumschiff seiner Art ist A.D.E.L.E., die fortschrittliche Super-KI, die mit wachsamem Auge die Vorgänge auf dem Schiff überwacht.

Wir sind nun schon einige Tage unterwegs und es passieren seltsame Dinge an Board, beinahe ist sogar ein Crewmitglied in seinem eigenen Quartier erstickt, weil der Sauerstoff abgelassen wurde. Eine Funktion, die eigentlich nur A.D.E.L.E. besitzt… Wir haben einen Feind an Board und dieser Feind heißt A.D.E.L.E.. Wir müssen zusammenarbeiten, um A.D.E.L.E. auszuschalten oder zumindest vom Raumschiff zu fliehen. Aber wie soll uns das gelingen, wenn wir von einer allwissenden, allsehenden KI beobachtet werden?

info

Das Spiel wurde gekauft. Auf die Wertung hat dies keinen Einfluss!

 

 

Spielbeschreibung

In "A.D.E.L.E.“ kommt das bekannte Spielprinzip one vs. many zum Tragen. Während aber andere Vertreter dieses Genres meist den Weg der geheimen Rollen und damit verbundenes Deduzieren gehen, wählt "A.D.E.L.E.“ einen anderen Ansatz. Alle am Tisch kennen die Rollen. Das Team der Crew weiß also auch, wer am Tisch die KI spielt. Somit sind die Fronten direkt geklärt, kein gegenseitiges Verdächtigen, sondern direkt ein Wir-Gefühl.

 

ADELE test 013

 

Eine Person am Tisch verkörpert die KI und versucht die Crew lange genug auf dem Schiff festzuhalten oder zu töten, um das Spiel zu gewinnen. Alle anderen Personen übernehmen jeweils die Rolle eines Crewmitglieds. Die Crew muss entweder rechtzeitig vom Schiff entkommen oder die KI ausschalten bevor die Zeit abgelaufen ist oder eines der Crewmitglieder verstorben ist. Um eine der beiden Optionen erfolgreich ausführen zu können müssen Gegenstände gefunden, in einen bestimmten Raum gebracht und in diesem aktiviert werden. Das Besondere dabei, jedes Crewmitglied kennt meist nur den Aktivierungsort von einem oder zwei der Gegenstände. Die Crew darf sich jederzeit über die Räume austauschen allerdings erhält die KI so wertvolle Informationen, um die Bemühungen der Crew im Keim zu ersticken und zu sabotieren. Nur wenn sich Crewmitglieder im gleichen Raum aufhalten dürfen die eigenen Inventarplättchen aufgedeckt und ausgetauscht werden, ohne dass die KI etwas davon mitbekommt. Zu zweit oder dritt in einem Raum bietet man aber auch ein leichtes Ziel für die KI, die nun auf einen Streich gleich mehrere Crewmitglieder schädigen oder durch andere Fähigkeiten ausspionieren kann.

 Jedes Crewmitglied im Spiel wird über eine Art Programmierung gesteuert. Zu Beginn jeder Runde werden verdeckt vier Aktionssteine auf verschiedene Aktionen, wie Bewegung, Computeraktion, Tür öffnen und Gegenstand aktivieren gelegt. Erst danach führt die KI ihren Zug aus und kann mit Hilfe von Karten der Crew verschiedene Hindernisse in den Weg legen. So kann es passieren, dass einem Mitglied der Crew die Tür vor der Nase verschlossen wird, hat er oder sie keine Tür öffnen Aktion vorab programmiert, bleibt die Tür verschlossen und die Bewegungsaktionen verfallen gegebenenfalls. Da die Reihenfolge der Spieler aber frei wählbar ist kann auch ein anderer Teil der Crew zur Hilfe eilen.

 

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Die KI verfügt über ein Repertoire an Möglichkeiten, um das Leben der Crew zur Hölle zu machen. So kann Sauerstoff aus Räumen gelassen, Feuer entzündet, das Licht gelöscht und Türen verschlossen werden. Viele diese Hindernisse rauben der Crew Aktionen und verlangsamen das Vorankommen, andere verursachen Schaden oder geben der KI Informationen über die Ziele der Anderen an Bord. Aber auch die Crew ist nicht wehrlos und kann verschiedene Gegenstände nutzen, um weitere Informationen zu erhalten, Dinge auf dem Schiff wieder zu reparieren oder sich zu heilen. Neben der KI macht es auch der Weltraum der Besatzung nicht einfach und es kann zu Kursänderungen, Meteoriteneinschlägen und vielem weiteren Ereignissen kommen.

 

Die Hauptbeschäftigung der Crew liegt im Durchforsten der einzelnen Räume, um erst die Gegenstände zu finden und Sie dann in den richtigen Raum zu bringen, um entweder zu entkommen oder die KI ein für alle Mal auszuschalten. Dabei spielt Kommunikation unter den Crewmitgliedern eine wichtige Rolle, zu viel offen ausgetauschte Informationen helfen der KI, zu wenig führt aber dazu, dass die Zeit am Ende nicht mehr ausreicht.


Meine Meinung vera thorsten

"A.D.E.L.E.“ macht uns den Einstieg ins Spiel alles andere als leicht. Die beiliegende Anleitung ist leider teilweise falsch oder lückenhaft, so fehlt beispielweise die Erklärung eines kompletten Rundenabschnitts, da der vorherige zweimal in die Anleitung kopiert wurde. Wichtige Dinge wie die Funktion der Items werden nur auf dem beiliegenden Beiblatt erklärt, welches ebenfalls sehr optimierungsbedürftig ist. So ist das Beiblatt auf beiden Seiten mit den gleichen Informationen bedruckt und viele wichtige Informationen, die man aufgrund der Vielzahl der Symbole einfach immer wieder nachschlagen muss, sind hier leider nicht zu finden.

 

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Zumindest bei den Regeln hat man nachgebessert und es ist eine korrigierte Version der Regeln und eine erweiterte Version des Beiblattes auf BGG herunterladbar. Leider behebt dies nicht das größte Problem der Regeln, nämlich die Struktur. Wir waren bereits beim Versuch eine erste Partie zu spielen so frustriert von den Regeln, dass wir diesen Versuch abgebrochen haben und ein zweites Mal ansetzen mussten. Es gibt in der gesamten Anleitung kaum ein Beispiel eines Rundenablaufs oder eines Zuges und die allgemeine Struktur der Anleitung macht es sehr schwer dem Spiel zu folgen, was dazu führt, dass man die Anleitung mehrfach lesen muss, um das Spiel überhaupt spielen zu können. Im Spiel gibt es beispielsweise einen Konditionscheck, bei dem wir eine bestimmte Zahl würfeln müssen, um erfolgreich zu sein. Sind wir nicht erfolgreich folgen laut Regeln unausweichliche Konsequenzen, die aber nicht näher erläutert werden. So sind wir uns immer noch nicht sicher ob beim Nichtbestehen des Konditionschecks der Computeraktionen neben dem Nichtausführen der Aktion auch noch einen Schaden erlitten wird, wie beim Feuerkonditionscheck. Kurze Anleitungen sind grundsätzlich toll, aber hier wären ein paar mehr Informationen hilfreich gewesen.

Das Artwork und die grafische Gestaltung sind natürlich Geschmackssache, haben uns hier aber sehr gut gefallen und alles im Spiel ist wirklich stimmungsvoll umgesetzt. Leider führt dies aber zu Problemen im Spielablauf. Die Räume der Raumstation sind leider so klein, dass die ausliegenden Items, Fallen der KI und die Spielsteine der Crew immer wieder die Raumnummern oder andere wichtige Informationen auf dem Spielbrett verdecken. Ebenfalls schade ist, dass man den noch vorhanden Raum nicht genutzt hat um beispielsweise Erläuterungen für die Fähigkeiten der KI oder ähnliches auf die Seite des Spielbretts zu drucken. Gerade in den ersten Partien muss man immer wieder prüfen welche Wirkungen die Vielzahl an verschiedenen Symbolen haben. In unseren Partien kam es auch immer wieder zu Problemen bei den Items, da die Artworks gerade, wenn das Plättchen auf dem Kopf liegt, nicht mehr wirklich erkennbar sind.

 

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Sind erst einmal alle Hürden genommen so entfaltet sich mit "A.D.E.L.E.“ ein wirklich tolles Spielerlebnis. So gilt es die eigenen Aktionen möglichst effizient zu planen, die möglichen Aktionen der KI jedoch bereits zu antizipieren. Kommunikation ist das A und O von "A.D.E.L.E.“, denn nur wenn wir zusammenarbeiten, schaffen wir es alle Gegenstände in die entsprechenden Räume zu bringen um "A.D.E.L.E.“ endgültig auszuschalten oder vom Raumschiff zu fliehen und die KI das Problem einer anderen Crew werden zu lassen. Gleichzeitig müssen wir jedoch so geschickt kommunizieren, dass die Person, die die KI steuert, unseren Plan nicht durchschauen kann und uns sprichwörtlich die Tür vor der Nase zuschlägt. Das Katz- und Mausspiel mit der KI sorgt für mächtig Stimmung am Tisch und die Freude der Crew, wenn die Pläne aufgehen, und auch der Ärger, falls die KI-Pläne aufgehen sollten, sorgen für Spannung am Tisch und ein tolles Spielgefühl.

"A.D.E.L.E.“ ist ein Spiel, dass sein volles Potential erst in der richtigen Gruppe und nach mehrmaligem Spielen entfaltet, denn die Vielzahl an Symbolen und kleinteiligen Regeln wirkten zu Beginn sehr überfordernd. Außerdem können kleine Regelfehler bereits größere Auswirkungen auf das Spielgeschehen haben. Insbesondere die Steuerung der KI ist für Neulinge nicht zu empfehlen, da die KI in den ersten Runden erst mal mit den Mechaniken der KI beschäftigt ist, anstatt dem Geschehen am Tisch wirklich zu folgen, was aber für das erfolgreiche Spiel der KI zwingend nötig ist.

Was mit drei bis fünf Personen am Tisch sehr gut funktioniert ist leider zu zweit gar nicht gelungen. Im direkten Duellmodus muss sich ein einziges Crewmitglied gegen die KI behaupten. Zwar hat das Crewmitglied alle Informationen, weiß also wo welcher Gegenstand hinmuss, und hat auch mit der Drohne die Möglichkeit Objekte aufzudecken, obwohl sie nicht im gleichen Raum sind, trotzdem hatte in unseren Partien zu zweit die KI leichtes Spiel. Dies liegt vor allem darin, dass die verschiedenen Gefahrenmarker nicht auf das Vorhaben von mehreren Crewmitgliedern verteilt werden müssen, sondern sich die KI ganz allein auf eine Person konzentrieren kann. Dieser Umstand war für beide Seiten unschön und vor allem für das Crewmitglied sehr frustrierend. Haben die Handkarten der KI keinen passenden Raum angezeigt, waren Züge verschenkt und als Crewmitglied war klar, dass sich die KI nur auf einen selbst konzentriert und alle möglichen Gefahren nur ihm in den Weg wirft. Wir können nicht nachvollziehen, warum immer wieder Zweipersonenmodi in ein Spiel eingefügt werden, dass ganz klar für mehrere Personen ausgelegt ist.

 

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Die Schwierigkeit variiert je nach Anzahl der Mitspielenden. Im direkten Duell hatte bei uns die KI meist locker die Oberhand, während im Spiel zu fünft die KI vor eine viel größere Herausforderung gestellt wurde und es die Crew fast schon wieder zu leicht hatte.

"A.D.E.L.E.“ ist grundsätzlich ein nettes abendfüllendes Spiel, dass durch seine Schwächen leider sehr viel Potential verschenkt. Mit ein wenig mehr redaktioneller Arbeit und vielleicht etwas Streamlining, was die Ikonographie angeht, hätten wir hier wirklich einen gelungenen Vertreter des Genres und unsere Wertung würde um einiges besser ausfallen. Wer dennoch Lust auf das Setting und die Mechanik hat, sich durch die Regeln arbeitet und am besten in einer festen Gruppe immer mal wieder zusammenkommt kann mit "A.D.E.L.E.“ sehr viel Spaß haben.

 

wertung

 

 

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Tags: 1-5 Personen, Pick up and deliver, Science Fiction

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