Test | Monopoly – Reise um die Welt - Fazit, Wertung + Bilder
Mit dem klassischen Monopoly bin ich – wie so viele – natürlich auch aufgewachsen. Wirklich Spaß hatte ich bei diesem Spiel selten. Schon als Jugendlicher hat mich das Würfelpech frustriert und das Würfelglück fragend zurückgelassen, was ich denn zu diesem Sieg jetzt tatsächlich beigetragen habe.
Nach dem ersten Lesen der Anleitung ist zu merken: Hier wurde der gewohnte Weg ziemlich deutlich verlassen.
Das reine Ankaufen von Orten, um die anderen Personen mit horrenden Mieten aus der Partie zu treiben, ist hier Geschichte. Sicherlich ist es auch hier von Vorteil, sich viele Sehenswürdigkeiten zu verschaffen. Dennoch ist der Grund ein anderer.
Hier möchte ich eine möglichst hohe Zahl an Reisezielen als Optionen verfügbar machen. Denn jede erworbene Sehenswürdigkeit bedeutet ein weiteres mögliches Reiseziel zum Spielgewinn. Übertreibe ich es jedoch, liefere ich mich mangels Optionen wieder mehr dem Würfelglück aus, als mir das lieb sein sollte.
Durch den Wegfall des Bankrotts fühlt sich das Monopoly-Prinzip irgendwie etwas belanglos an. Was für mich nicht zwingend ein Nachteil sein muss. So verlagert sich das Spiel tatsächlich gefühlt in Richtung Wettrennen.
In unseren Partien empfanden vor allem Gelegenheitsspieler und Freunde des klassischen Monopoly diesen neuen Aspekt als sehr reizvoll und gelungen. Auch ich muss gestehen, hier einige kurzweilige Partien erlebt zu haben.
Die kurze Spieldauer würde ich als großen Vorteil bezeichnen. Beim Basis-Monopoly wäre es mir nie in den Sinn gekommen, eine zweite Partie anzuschließen. Doch gerade zu zweit oder zu dritt im Kreise der Familie ist hier nun durchaus eine Revanche reizvoll.
Durch die Reisetagebücher kommt ein kleiner Legacy-Aspekt ins Spiel, welcher mich nicht überzeugt. Die Idee dahinter ist interessant. Aber sollte es in den ersten Partien überdurchschnittlich häufig dazu kommen, dass bestimmte Figuren diese Karten aktivieren, sind diese für alle weiteren Partien ziemlich einseitig von Vorteil. Dies gilt ebenso, wenn nur bestimmte Figuren an den ersten Spielrunden teilnehmen.
Hier hätte ich mir ebenfalls eine abwischbare oder anderweitig reversible Lösung gewünscht.
Anstelle der Bahnhöfe erreichen die Personen nun Nah- oder Fernflüge. Diese ermöglichen den Direktflug zu bestimmten Reisezielen und helfen so dabei, die Spieldauer zu verkürzen und den Glücksfaktor etwas zu reduzieren. Für mich ein richtiger und cleverer Mechanismus. Dennoch entscheidet nach wie vor zu einem großen Teil das Würfelergebnis, ob wir unsere Ziele erreichen.
Mein größter Kritikpunkt sind die Karten und der Spielplan selbst. Beides biegt sich sehr und ist – zumindest bei unserem Exemplar – nicht zu begradigen. Auch wenn dies spielmechanisch ohne Belang ist, stört es für mich doch sehr das Spielerlebnis.
„Monopoly – Reise um die Welt“ wird trotz der angesprochenen Kritikpunkte das erste Monopoly sein, welches in meiner Sammlung verbleibt. Die kurze Spieldauer und der spaßige Wettlauf-Charakter machen es zu einem wirklich schönen Familienspiel. Durch den extrem hohen Bekanntheitsgrad des klassischen Monopoly lässt es sich sehr schnell erklären und generationenübergreifend spielen.
Eine Empfehlung für alle Familien mit Monopoly-Affinität und Lust auf kleine Neuerungen in gewohntem Gewand.
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Bilder des Spiels
Tags: Wettrennen, Set sammeln, Familienspiel