
Test | Five Nights at Freddy's: Night of Frights
Die letzte Familie hat das Restaurant verlassen. Die Lichter sind aus. Freddy Fazbear und seine drei Bandkollegen stehen unbewegt in einer Ecke des Ladens. Gleichzeitig sitzt der Nachtwächter im hinteren Teil des Ladens vor seinen Überwachungsmonitoren und sieht einer ruhigen Schicht entgegen. Doch da! Hat sich der Bär gerade bewegt? Sollte er nicht abgeschaltet sein? Mit mordlustigem Blick bewegen sie sich auf den Überwachungsraum zu. Diese Schicht wird alles andere als ruhig in „Five Nights at Freddy’s: Night of Frights“.
Funko Games hat uns „Five Nights at Freddy’s: Night of Frights“ freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Der absolute Horror
Entgegen der Videospielvorlage übernehmen die Spielerinnen und Spieler nicht die Rolle des Nachtwächters. Stattdessen schleichen wir in Gestalt der vier animatronischen Tierbandmitglieder durch das nächtliche Lokal. Mit Aktionsmarkern ausgestattet sammeln die Figuren Gegenstände in Form von Keksen, Pizzastücken, Getränkebechern und Geburtstagstorten ein. Mit den gesammelten Fundstücken können unsere gewählten Tierfiguren furchterregender werden.
Schließlich sind Kekskrümel im Kunstfell und kalte Pizzastücke der absolute Horror. Ein entsprechender Gruselmarker wird dazu auf einer Leiste nach oben bewegt. Durch den Einsatz von Aktionskarten können die strombetriebenen Killermaschinen taktisch geschickt durch den Laden huschen. Verschiedene Spezialfähigkeiten bieten zusätzliche leichte Asymmetrien zwischen den Charakteren.
Ziel des Spiels ist die Gefangennahme des Nachtwächters. Angrenzend an dessen Wachraum darf ein Versuch unternommen werden ihn zu schnappen. Dazu dürfen so viele Marker aus einer Papiertüte gezogen werden, wie es der aktuellen Position des Gruselmarkers der Figur entspricht. Ist ein Nachtwächtermarker unter den gezogenen Markern, ist das Spiel sofort vorbei und die siegreiche Person steht fest. Andernfalls kommen die Nieten zurück in die Tüte und der Gruselmarker wird umgedreht. Erst wenn die Figur sich erneut gruseliger gemacht hat, darf dem Wachmann erneut aufgelauert werden.
Wie bei jeder Videospieladaption stellt sich für mich als erstes die Frage, ob es sich um einen seelenlosen Cashgrab handelt, bei dem es lediglich darum geht den Fans der Vorlage ein paar Geldscheine aus der Tasche zu ziehen. Meist sind diese Titel mechanisch in den Neunzigern stehen geblieben. Da fehlt dann bis auf ausgewürfelte Bewegungsreichweiten nicht mehr viel. Solche Spiele sind generell nicht schlecht und haben auch durchaus ihre Daseinsberechtigung, doch innovativere Ansätze in Brettspielen gab es in den letzten Jahren zuhauf. Nach dem Motto: „Besser gut geklaut als schlecht selbst gemacht“, gibt es reichlich fordernde und interessante Mechaniken. Selbst die Verknüpfung von analogen und digitalen Spielmechaniken wurde bereits häufig erfolgreich versucht. Ist „Five nights at Freddy’s: Night of frights“ also jetzt ein Cashgrab oder lohnt sich das Ganze?
„Five Nights at Freddy’s: Night of Frights“ besteht aus Umherlaufen oder dem taktischen Einsatz von Aktionskarten. Zudem sammeln wir Gegenstände ein und können an entsprechenden Stellen unsere animatronischen Tiere damit ‚gruseliger machen’. Nur wenn der Gruselmarker auf der Leiste aufgedeckt ist, darf in der Papiertüte nach dem Wachmannplättchen gefischt werden. Da nach jedem Angelversuch der Gruselmarker wieder verdeckt wird, ist das beständige Sammeln von Kram und Umherlaufen im Laden Pflicht. Das entspricht keinem spannende Gameplay. Letztlich ist „Five Nights at Freddy’s: Night of Frights“ einfach ein Rennspiel mit dem Wachmannplättchen als Ziel. Um dahin zu gelangen, muss eine gewisse Strecke mit Hindernissen in Form des Spiels zurückgelegt werden. Das alles wäre kein Problem, wenn es nicht am Ende auf pures Glück oder eben Pech beim Angeln in der Papiertüte ankäme.
Mechanisch ist das Spiel also irgendwie vergleichbar mit Hase und Igel. Thematisch ist es ein bisschen gruselig, bleibt aber tatsächlich sehr abstrakt. Kindern würde ich das Spiel allerdings trotzdem nicht empfehlen. Der Spielablauf ist stupide und mit etwas Glück kann eine Partie bereits nach wenigen Zügen vorbei sein. Dennoch funktioniert die Mechanik alles in allem recht gut und auch die Gestaltung ist passend und versprüht den Charme einer amerikanischen Pizzeria aus dem letzten Jahrtausend. Die simple Mechanik könnte also auch absichtlich gewählt worden sein. Wer die Vorlage abgöttisch liebt, kann diesem kleinen Pausenfüller vielleicht etwas abgewinnen.
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Tags: 2-4 Personen, 30 Minuten, Ressoucenmanagement, Aktionspunktesystem