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WIE BEMALE ICH MINIATUREN? // TEIL 3

WIE BEMALE ICH MINIATUREN? // TEIL 3

Im dritten Teil der Serie behandeln wir die finalen Schritte, um eine Miniatur ideal zu colorieren. Erfahre hier die finalen Schritte für das nächste Vorhaben. Falls Sie Teil 1 oder Teil 2 verpasst haben raten wir diesen zuerst 

Nun ist Trockenbürsten zwar eine sehr effektive, aber keine sehr elegante Methode. Eine sehr viel saubere, aber auch eine sehr viel schwierigere Technik, ist das Schichten. Gerne wird auch der englische Begriff Layering hierfür verwendet. Dazu werden die erhabenen Stellen einfach mit einer helleren Farbe nachgezogen.

Ich hatte das Pech, dass in meinem WESTERN LEGENDS ein Bandit fehlte, dafür war der Sheriff zwei mal enthalten. Dadurch habe ich die sicherste Stadt im ganzen Westen und eine Gelegenheit zwei Methoden an der gleichen Miniatur vorzuführen.

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Links, ein herkömmlicher Sheriff bei dem der Fokus beim Bemalen auf Einfachheit und Schnelligkeit gelegt wurde.
Rechts, ein Sheriff in den ein wenig mehr Zeit und Aufwand investiert wurde.

An der Hose lässt sich sehr gut sehen, was für einen Unterschied es macht. Deshalb hier ein Bild von dem Vorgang.

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Links ist die Hose in der Grundfarbe zu sehen. Danach habe ich diese natürlich noch schattiert. Anstatt jetzt wie ein Berserker mit meiner Trockenbürste darüber zu schrubben, mache ich auf meine Nasspalette, neben den Grundton, einen kleinen Tropfen mit einem etwas helleren Ton. Jetzt nehme ich einen feinen Pinsel und trage eine dünne Schicht mit dem helleren Ton auf die Teile der Hose auf, die vom Licht erwischt werden. Gerade im Schritt wirft die Hose Falten, die einen starken Schatten werfen. Einfach die hohen Punkte der Falten mit dem Pinsel nachziehen und der erste Schritt ist getan. Um weichere Farbübergänge zu schaffen, kann der Grundton einfach ein wenig mit dem helleren Ton vermischt werden, um so mehr Nuancen zu erzeugen. Dann eine Schicht mit der etwas aufgehellten Farbe, dann eine mit einer noch helleren und mit einer noch helleren und so weiter. Irgendwann nehmen wir eine noch hellere Farbe, machen uns davon einen kleinen Tropfen auf die Nasspalette und ziehen noch einmal nur die erhabenste Punkte nach. In diesem Fall die Falten der Hose. Dabei sollte immer auf den Pinselstrich geachtet werden, damit es nicht wie eine Kritzelzeichnung aussieht.

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Für das Schwarz der Jacke nehme ich ein helles Grau und ziehe damit ebenfalls die erhabenen Stellen der Jacke einmal nach. Dadurch entsteht der gleiche Effekt wie beim Trockenbrürsten, allerdings sehr viel feiner und schöner. Auf den Flächen habe ich einfach ein paar Striche gemacht. Sie gänzlich aufzuhellen würde nicht gut aussehen.

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Für die Haut habe ich dieses Mal keine Contrast Colour genommen, sondern mit vom Grundton bis zum Highlight gearbeitet.
Das kleine Sheriff-Sternchen und der Schnauzer waren wohl das Schwierigste.

 

Schritt 7: DIE BASE GESTALTEN

„Die Base erzählt die Story“ heißt es. Eine Miniatur wirkt erst richtig lebendig, wenn sie auf einem schön gestalteten Untergrund steht. In WESTERN LEGENDS ist das sehr einfach, weil schon kleine Steinchen und Unebenheiten auf der Base sind.

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Gleiches Prozedere wie schon vorher. Die gesamte Base wird mit einem Grundton angemalt, dann schattiert und trockengebürstet. Um noch etwas Abwechslung reinzubringen, habe ich die kleinen Steinchen noch Grau gemalt.

Das könnte sich so doch schon sehen lassen. Aber es gibt einen kleinen Trick der den Sand noch etwas sandiger aussehen lässt. Und zwar mit zerriebener Pastellkreide.

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Hier habe ich mir mal einen kleinen Wüstenmix zusammengestellt. Die Pastellkreide habe ich einfach mit einem Messer abgekratzt. Dieser Staub kann jetzt einfach mit einem ausgefransten Pinsel auf die Base aufgetragen werden.

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Ruhig die Mäntel und Hosen, die nah am Boden sind, etwas mit einpudern.
Danach nehme ich 70 prozentigen Alkohol aus der Apotheke und tragen diesen mit dem Pinsel auf den Pastellstaub auf. Das sorgt dafür, dass der Staub dort bleibt wo er sein soll.

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Sobald alles trocken war, habe ich die Ränder der Base noch einmal schwarz nachgemalt, damit es etwas ordentlicher Aussieht.

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Aus Dekorationszwecken habe ich hier und da noch einen kleinen Grasbüschel aufgeklebt. Hiervon hat Army Painter eine sehr schöne Auswahl zu bieten. Die Sorte, für die ich mich entschieden habe, nennt sich Wasteland Tuft und passt perfekt zum Wustenflair.
Es folgt das große Finale.

 

Schritt 8: LACKIEREN

Zum Glück klebt unsere Figur immer noch auf dem kleinen Flaschendeckelsockel. So lässt sich nämlich leicht eine schützende Schicht Lack auf die Miniatur sprühen. Geht dafür am besten nach draußen. Haltet die Miniatur wie schon beim Grundieren etwa 20cm von der Sprühdose entfernt und gebt kleine Sprühstöße ab. Lieber etwas zu wenig als zu viel. Eine zu dicke Lackschicht gibt der ganzen Figur einen milchigen Schleier. Das sollte nach so viel Aufwand vermieden werden. 

Nach 15 Minuten sollte der Lack trocken sein und die Miniatur kann endlich von ihrem Sockel genommen werden.

Es ist vollbracht!

 

Schritt 9: SICH ÜBER DAS ERGEBNIS FREUEN

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Und schon macht das Spiel doppelt so viel Spaß.

Abschließend möchte ich noch etwas anmerken.

Mit der Zeit wird jeder seine Präferenzen entwickeln. Vielleicht ist Grau eher die Grundierung der Wahl, oder seidener Lack gefällt einem besser. Manche Maler verzichten auf eine Nasspalette, weil sie meinen, das würde besser funktionieren. Manche mögen harte Trockenbürsten, manche weiche. Jemand bevorzugt die Farben von Vallejo, ein anderer Citadel. Ich hoffe ich konnte zumindest einen Einblick geben und anregen es einmal selbst zu probieren.

Jedem, der es einmal probieren möchte, wünsche ich viel Spaß und gutes Gelingen. 

 

 

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ANMERKUNG

Wichtig zu erwähnen ist noch, dass leider kein Weg daran vorbeiführt sich qualitativ hochwertige und damit auch sehr teure Farbe zu kaufen. Macht nicht den Fehler, den ich gemacht habe und kauft euch für den Start Acrylfarbe im Baumarkt. Ihr werdet euch ärgern. Ich habe deshalb Maus und Mystik zwei mal gekauft, weil ich das Erste in den Sand gesetzt habe.

Aber es hat mir das gebracht, was am wichtigsten ist beim Malen: Erfahrung. Am Anfang erscheint alles schwer und viel zu klein. Mit der Zeit liegt der Pinsel immer besser in der Hand und viele Dinge werden zur Routine.

Wer nicht gleich eins seiner Lieblingsspiele opfern möchte, kann sich auch ein paar Reaper Bones-Figuren besorgen. Das sind günstige Kunststofffiguren in Brettspielqualität, die perfekt sind zum Üben. Auf https://www.fantasywelt.de/ findet sich eine große Auswahl davon.

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