Prototyp | Frozen Frontier

Prototyp | Frozen Frontier

Die Welt, wie wir sie einst kannten, existiert heute nicht mehr. Durch die Überbevölkerung der Erde sind schnell Hungersnöte ausgebrochen. Kriege über die verbleibenden Ressourcen der Erde forderten etliche Opfer und Atomwaffen verseuchen bis heute große Gebiete des einst so blauen Planeten. Zum Schutze der Menschheit vereinten wir uns erneut unter einer globalen Regierung. Nachdem es uns gelang mithilfe eines Wurmloches den bewohnbaren Planeten Eden zu entdecken, siedelten wir große Teile der Weltbevölkerung um. Heute schreiben wir mit der Erschließung des Planeten Janus erneut Geschichte. Wird es uns gelingen, auf dem Planeten Fuß zu fassen? Der Kampf der Raumfahrtunternehmen um die Vorherrschaft von Janus beginnt.

 

Cosmodrome Games hat uns einen Prototyp von "Frozen Frontier" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

Darum geht es im Spiel

"Frozen Frontier" ist ein Mix aus Worker-Placement und Area-Control Spiel aus der Feder von Andrey Kolupaev und Ivan Lashin. "Frozen Frontier" ist für ein bis vier Personen ausgelegt. Das Spiel ist ab 14 Jahren geeignet und eine Partie dauert laut dem Entwicklerteam durchschnittlich 120-180 Minuten. Die Kampagne zu "Frozen Frontier" läuft bis zum 25. Oktober auf Kickstarter, einer Plattform, auf der Projekte durch Crowdfunding finanziert werden. Unter dem Artikel findet ihr den Link zu der Seite.

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In "Frozen Frontier" schlüpfen die Spieler und Spielerinnen in die Rolle eines Weltraumunternehmens. Ziel ist es Siegpunkte zu erlangen durch das Beliefern der Erde mit gewonnenen Ressourcen, das Einsetzen von Arbeitern in Fabriken, das Übernehmen der Kontrolle in verschiedenen Städten und vieles mehr. Das Unternehmen mit den meisten Siegpunkten am Ende des Spiels gewinnt "Frozen Frontier".

"Frozen Frontier" übernehmen wir die Rolle eines Weltraumunternehmens. Diese sind mit unterschiedlichen Startressourcen und Fähigkeiten ausgestattet. Das Spiel wird in 4 Phasen unterteilt, welche wir insgesamt dreimal durchlaufen, ehe das Spiel endet.

Aktionsphase: In der Aktionsphase wird zunächst das Raumschiff, welches Carrier genannt wird, bewegt. Die Raumschiffe können sich orthogonal von Stadt zu Stadt fortbewegen. Zu jeder Stadt wird eine Projektkarte ausgelegt, welche die Person erhält, die dort den Carrier platziert. Zuletzt können verschiedene Aktionen getätigt werden:

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Bauen: Hierfür muss eine Projektkarte ausgespielt werden, die entweder zum Gebäudetyp oder zu der Stadt passt, in der das Gebäude errichtet werden soll. Sollte beides passen, darf die Projektkarte unter das eigene Board gelegt werden. Hierdurch erhält das Unternehmen besondere Fähigkeiten. Nachdem eine Projektkarte ausgespielt wurde, müssen die Ressourcen für den Bau des Projektes bezahlt werden. Anschließend wird, je nach Gebäudegröße, eine entsprechende Miniatur auf das Feld der Stadt platziert. Kann die Projektkarte nicht unter das eigene Tableau gelegt werden, so wird diese abgeworfen und die Person erhält eine Subventionskarte. Ist der Stapel an Subventionskarten aufgebraucht, endet die Aktionsphase.

Zusammenarbeiten: Hierbei darf die aktive Person Ingenieure oder Wissenschaftler den entsprechenden Feldern der gebauten Gebäude zuordnen. Jeder eingesetzte Ingenieur ist sofort einen und jeder Wissenschaftler zwei Siegpunkte wert. Anschließend produzieren alle eingesetzten Arbeiter der Stadt die entsprechenden Ressourcen. Jede produzierte Ressource kostet zusätzlich einen Qubit, welcher die Produktion des Feldes für diese Runde blockiert.

  • Geld erhalten: Die aktive Person erhält drei Qubits und handelt eine Subventionskarte ab.
  • Einkommensphase: Eingesetzte Qubits zur Produktion von Ressourcen werden an die Unternehmen gereicht, welche das entsprechende Gebäude errichtet haben. In dieser Phase können Effekte ausgespielt werden, welche sich auf die Einkommensphase beziehen.
  • Belieferungsphase: In dieser Phase wird die Erde mit verschiedenen Ressourcen beliefert. Die Phase unterteilt sich in drei Abschnitte:
  • Vorgeschriebene Belieferung: Jedes Unternehmen muss eine bestimmte Anzahl an Helium in jeder Runde erbringen. Sollte das nicht möglich sein, so erleidet die Person pro nicht erbrachtem Helium fünf Minuspunkte.
  • Planmäßige Belieferung: Hierbei dürfen sich die Unternehmen, in Zugreihenfolge, eine der ausgelegten Belieferungskarten auswählen. Anschließend werden die aufgedruckten Ressourcen ausgegeben. Als Belohnung werden Qubits und Siegpunkte erlangt.
  • Außerplanmäßige Belieferung: Zuletzt können Belieferungskarten, die durch andere Effekte erhalten worden sind, ausgespielt und ausgeführt werden.
  • Aufräumphase: Die Subventionskarten werden zu einem neuen Deck zusammengestellt, jeder Stadt wird eine neue Projektkarte zugeordnet, alle Unternehmen erhalten Ingenieure oder Wissenschaftler, je nach Position auf der Industrie oder Forschungsleiste, neue Belieferungskarten werden ausgelegt und der Rundenzähler wird eine Position nach vorne versetzt.

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Durch bestimmte Effekte ist es möglich, auf der Industrie- oder Forschungsleiste voranzukommen. Hierdurch werden den Spielern und Spielerinnen neue Forschungen ermöglicht, als auch verschiedene Boni gewährt. Außerdem können AI Token in Städten platziert werden, welche für die Mehrheitsbestimmung am Ende des Spiels eine Rolle spielen.

Nach drei Runden endet "Frozen Frontier". Es werden Siegpunkte für die Mehrheit von Gebäuden und AI-Token pro Stadt, für die Position auf der Industrie- und Forschungsleiste, für erfolgreich ausgeführte Belieferungskarten, für verbleibende Ressourcen als auch für Forschungskarten vergeben. Zuletzt werden Siegpunkte abgezogen für alle, die keine Ressourcen im Schritt „vorgeschriebene Belieferung“ zahlen konnten. Die Person mit den meisten Siegpunkten am Ende des Spiels gewinnt "Frozen Frontier".


Zunächst möchte ich an dieser Stelle erneut betonen, dass es sich um einen Prototyp handelt. Das Material, Spielmechaniken wie auch Regeln, Werte und Kartentexte sind Work-in-Progress und werden bestimmt im Laufe der Kampagne und der Entwicklungszeit angepasst.

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"Frozen Frontier" habe ich zum ersten Mal auf der Brettspielmesse in Essen gesehen. Die Spielerinnen und Spieler an den Tischen sahen gut gelaunt aus und hatten augenscheinlich eine Menge Spaß, weswegen ich das Spiel einmal genauer unter die Lupe nehmen wollte.

"Frozen Frontier" spielt in einer vielleicht nicht allzu unrealistischen Zukunft, in der die Menschheit neue Planeten kolonialisieren muss, um der drohenden Überbevölkerung der Erde Herr zu werde. Dieses Setting ist vermutlich aus anderen Spielen, wie TERRAFORMING MARS oder ähnlichem bekannt und ist daher auch nicht wirklich aufregend. Trotzdem kommt das Thema beim Bauen neuer Städte gut durch und es wirkt nicht unnötig aufgesetzt.

Das Material ist bereits im Prototyp von sehr guter Qualität. Für das Raumschiff als auch für große und kleine Gebäude sind Miniaturen vorhanden. Fast das komplette Material des Spiels ist double-layered, wodurch die einzelnen Komponenten stets passgenau an Ort und Stelle verbleiben und nicht verrutschen. In der finalen Version werden die Arbeiter als Meeple vorhanden sein.

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Die Artworks des Covers und der Forschungskarten sind meines Erachtens gut gelungen. Leider kann das nicht vom Rest des Materials behauptet werden. Auf den Projektkarten, den Belieferungskarten als auch auf den Subventionskarten ist wenig bis gar kein Artwork zu sehen. Das trübt den Spielspaß und ich würde mir wünschen, dass noch einige Zeichnungen hierfür in der Entwicklungsphase nachgeliefert werden. Außerdem würde ich mir eine bessere Ikonographie wüschen, da sich die Gebäudesymbole auf den Projektkarten und dem Board zu ähnlich aussehen.

Gut gefallen hat mir jedoch der modulare Spielplan. Dieser ist an die Spielerzahl anpassbar und die einzelnen Städte sind untereinander austauschbar, was zu mehr Varianz führt. Die Anleitung ist bereits gut und verständlich geschrieben. Die Mechaniken selbst sind altbekannt, allerdings wurden sie so kombiniert, dass wenig Downtime entsteht und das Spiel sehr flüssig wirkt. Einige Aktionen erfordern die Kooperation mit anderen Personen, wodurch beide Parteien Siegpunkte und Ressourcen generieren. Generell sind die vielen Möglichkeiten an Siegpunkte zu kommen hervorzuheben. Dies bietet den Personen die Möglichkeit, durch unterschiedliche Strategien das Spiel zu gewinnen.

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Durch den kompetitiven Charakter mit kooperativen Elementen ist das Spiel sehr gut geeignet für Leute, die sich gerne untereinander messen, aber dem direkten Kampf lieber aus dem Weg gehen. Mir hat das Spiel große Freude bereitet und ich würde empfehlen, dass Interessierte sich schnell die Kickstarter-Seite anschauen, um zu entscheiden, ob das Spiel etwas für die eigene Sammlung sein könnte. Die Kampagne endet am 25. Oktober.

 

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