Test | Skytear - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

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Um meine Einstiegsfrage zu beantworten: Ja, das MOBA-Spielprinzip funktioniert auch als Brettspiel. Vielleicht sogar viel besser für die unter uns, die keine Fingerakrobaten sind und eine Reaktionszeit wie ein Profi-Boxer haben. Jeder Zug kann sorgfältig geplant werden und mögliche Reaktionen des Gegners können abgewägt werden. Dabei verliert Skytear aber nicht an Dynamik - die Spielmechanik ist exakt die gleiche wie bei einem MOBA-Spiel. Angreifen, einen Turm zerstören, weiter angreifen und den gegnerischen Nexus zerstören. Das Spiel gewinnt zudem durch die drei zufälligen Gewinnbedingungen (insgesamt gibt es 10 unterschiedliche) an Varianz. Wobei ich es bis jetzt in 10 Partien nur einmal erlebt habe, dass der Nexus zerstört wurde. Aber gut, es fordert die Spielenden ihre Strategie stets an die jeweilige Situation anzupassen. Die Beziehungen zwischen den Karten und den Heldenfähigkeiten und das spezifische Vokabular bedeuten, dass es viel zu lernen gibt, um gut zu spielen. Dadurch haben Spielerfahrende sicherlich einen großen Vorteil gegenüber Anfängern.

 

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Die vorgefertigten Kartendecks ermöglichen einen schnellen Einstieg ins Spiel. Doch die Option sein eigenes Deck zusammenzustellen gibt vielen die Chance tiefer in das Spiel einzutauchen. Wer noch mehr Vielfalt sucht wird schnell bei den zahlreichen Erweiterungen mit neuen Helden, Machtkarten, Außenseitern und sogar Spielfeldern fündig. Skytear ist sehr ausbalanciert, denn vermeintlich starke Helden lassen sich mit anderen kontern. Selbst bei den Machtkarten haben Karten mit drei Manakosten (sehr starker Zaubereffekt) einen niedrigen Schadensmodifikator für den Nahkampf. Eine Sache werden eingefleischte MOBA-Fans vermissen: Die Helden werden während der Spielzeit nicht aufgelevelt und dementsprechend stärker. Skytear kommt ohne Würfel aus, sodass sich der Glücksfaktor, obwohl er durch die Kartenmodifikatoren natürlich vorhanden ist, in Grenzen hält.

 

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Die Qualität der Miniaturen ist sehr gut. Das Material ist stabil und Figurendetails sind sehr gut erkennbar. Das Spiel schreit danach bemalt zu werden. Denn ansonsten ist es auch oft schwierig, auf einen Blick zu erkennen, wie viele und wessen Minions und Helden an einem Kontrollpunkt stehen. Meine Figuren haben einen leichten Wash, passend zur Fraktionsfarbe, bekommen. Das Spielbrett und die Statusmarker sind aus einem festen Karton und wie die Spielkarten in guter Qualität. Die optische Aufmachung gefällt mir sehr gut und des grafischen Ikons fügen sich gut ins Gesamtbild ein. Die Rückseite des Spielbretts ist ebenfalls bedruckt und bietet eine Arena für Runden mit bis zu 8 Personen. Oh Überraschung, denn die Spielbox weist das Spiel nur für 2-4 Spielende aus. Im Prinzip bleibt das Spiel auch ein 2 Personenspiel, da lediglich die Helden aufgeteilt werden und es unterm Strich zwei Seiten gibt, die gegeneinander antreten.

 

Skytear ist ein Kennerspiel mit einer hohen Einstiegsschwelle, denn es gibt eine Vielzahl an Regeln. Mit dem 24-seitigen Regelwerk bin ich nicht ganz so glücklich. Warum ist der Spielaufbau zum Beispiel erst auf Seite 18/19 erklärt? Manche Regeln lassen Raum für Interpretation. Bei offenen Fragen fällt es meist schwer die klärende Stelle im Regelwerk zu finden. An dieser Stelle möchte ich noch auf die sehr nette und hilfsbereite Online-Community hinweisen. PvP Geeks betreibt einen Discord-Server sowie eine Website mit einem umfangreichen Deckbuildertool. Zudem lässt sich Skytear über Tabletopia kostenlos testen.

 

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Negativ aufgefallen ist mir das es öfter vorkommt, dass der eigene Minionvorrat erschöpft ist. In den Regeln gibt es dazu keine konkrete Aussage. Als Lösung schlägt der Verlag den Kauf einer Erweiterung oder die Nutzung alternativer Meeple vor. Im Gegensatz dazu enthält das Spiel 16 Marker für Helden, die man gar nicht besitzt. Das senkt wahrscheinlich die Erweiterungskosten, aber ich hätte es gerne gesehen, wenn dieser Platz für Spielmarker genutzt worden wäre, um zum Beispiel die Siegbedingung "Ansturm - Besiege 3 gegnerische Helden" zu verfolgen.

 

Für mich spielt sich Skytear am besten zu zweit und wenn du ein Fan von konfrontativen Spielen oder gar MOBAs bist, dann wird dir Skytear bestimmt gefallen. Auch wenn du ein Deckbuilding-Fan bist, ist Skytear sicherlich ein Blick wert. Bei mir bleibt es im Schrank und wenn mein Stammgegenspieler und ich Lust haben uns ca. 45 Minuten zu kloppen kommt es auf den Tisch. Der Preis für die Starter-Box finde ich mit 59 € etwas hoch. Dafür bekommst Du allerdings ein kurzweiliges Miniaturen-Spiel mit überraschend hoher taktischer Tiefe.

 

 

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Tags: MOBA, 2-4 Personen, Kennerspiel, Deckbauspiel

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