Test | Käsedieb - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
In der Vergangenheit fand ich es immer besonders schwierig, Spiele wie „Werwolf“ insbesondere mit jüngeren Spielgruppen zu spielen. Der Werwolf tötet eine Person, nach der Wahl wird jemand erhängt oder verbrannt und generell scheiden Personen früh aus dem Spiel aus, ohne dass sie wirklich mitspielen konnten. All diese Problematiken hat „Käsedieb“ nicht.
Die Thematik ist kinderfreundlich und die Regeln sind auf ein absolutes Minimum reduziert. Hier gibt es keine 20 Rollen, deren Spezialeffekte sich die Spielgruppe merken muss. Entweder man ist der „Käsedieb“ oder nicht. Für Spielgruppen, denen das zu wenig ist, kann die Sündenmaus hinzugefügt werden, um ein wenig Variation ins Spiel zu bringen. Und wenn das Ganze doch zu viel war, nimmt man die Rolle aus der nächsten Spielrunde wieder raus, da die Runden kaum länger als 10-15 Minuten dauern. Unterm Strich ist „Käsedieb“ ein Spiel, das durch seine simplen Spielmechaniken punkten möchte.
Die Kombination von versteckten Würfelergebnissen und Rollen bringt interessante neue Facetten ins Spiel, wobei Lügen nun auf mehreren Ebenen stattfinden können. So kann der „Käsedieb“ sagen, dass der Käse bei der Fünf noch auf dem Tisch lag, während andere debattieren, wer zu welchem Zeitpunkt wach war und den Standort des Käses überprüft hat.
Allein die simple Neuerung, dass der Käse ein physisches Objekt ist, den es zusätzlich zu verstecken gilt, öffnet neue Wege, den Dieb ausfindig zu machen. So muss sich die Person leise bewegen und ein geeignetes Versteck für den Käse am Körper aussuchen, ohne den anderen Informationen zu liefern.
Die Moderatoren-App des Spiels ist eine nette Idee, aber definitiv nicht für jeden etwas. Insbesondere die Text-to-Speech-Stimme der App kann schnell auf die Nerven gehen. Zusätzlich spielt sie ein festgesetztes Skript in Form eines Fließtextes ab, das kaum beeinflusst werden kann. Genauso gut könnte eine eigene Audiodatei angefertigt werden, die die gleiche Aufgabe erfüllt. Spielgruppen, die die optionale App nutzen wollen, können dies natürlich ohne Probleme tun, viele wird es aber freuen, dass sie kein „Muss“ ist.
„Käsedieb“ ist ein seichtes Social-Deduction-Spiel für alle Spielgruppen, denen „Werwölfe vom Düsterwald“ zu brutal ist, mit den verschiedenen Rollen zu kompliziert wird oder die einfach ein lustiges Party- bzw. Deduction-Spiel für Gruppen von 4-8 Personen suchen, das auch für Kinder geeignet ist.
Erfahrene Spielgruppen können „Käsedieb“ bedenkenlos überspringen, da die Komplexität und der Spielgedanke nicht auf tiefgehende Spielerlebnisse oder Social-Deduction-Feuerwerke wie in „Feed the Kraken“, „Human Punishment“ oder „The Resistance“ ausgelegt ist.
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Bilder zum Spiel
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