Test | Deckscape: Im Wunderland
In „Deckscape: Im Wunderland“ verschlägt es uns dieses Mal in die verrückte Welt des Wunderlandes, in welches uns der Autor Lewis Carroll 1865 erstmals entführte. Gefangen im Wunderland müssen wir nun mit Hilfe eines weißen Kaninchens, eines kauzigen Hutmachers und einer grinsenden Katze den Weg in unsere Welt zurückfinden. Ob uns das gelungen ist oder ob uns die Herzkönigin den Kopf abgeschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Test.
Abacus Spiele hat uns "Deckscape: Im Wunderland" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Spielbeschreibung
In „Deckscape: Im Wunderland“ rätseln wir uns in typischer Escape-Spiel-Manier durch einen Stapel von Karten und versuchen, in einem Zeitlimit von 60 Minuten so wenig Fehler wie möglich zu machen. Meistens sind die Rätsel auf den Vorderseiten der Karten und die Lösungen auf der entsprechenden Rückseite abgebildet. Anders als bei anderen Escape-Formaten wird das Spielmaterial nicht zerstört und es gibt auch keine App, die das Spiel oder die Lösungen begleitet. Es gibt ebenfalls kein Hilfesystem. Sollte man einmal nicht mehr weiterkommen muss die Lösung auf der Rückseite zu Rate gezogen werden. Jedes Mal, wenn wir eine falsche Antwort abgeben oder nicht mehr weiterwissen, müssen wir uns ein x notieren, das am Ende des Spiels als Strafzeit auf unsere Abschlusszeit gerechnet wird. Nur wenn unsere Abschlusszeit addiert mit den Strafminuten unter einem bestimmten Wert bleibt, haben wir das Spiel gewonnen und sind rechtzeitig aus dem Wunderland entkommen.
Die Rätsel im Spiel sind sehr oft Wortspiele oder Wortklaubereien, hier muss teilweise sehr kreativ um die Ecke gedacht werden. Ansonsten besteht das Spiel aus Such-, Sortier- und leichten Matherätseln.
„Deckscape“ verspricht die Spannung eines echten Escape Rooms gebündelt in einem Kartenspiel. Als große Fans von Escape-Rooms und Spielen wie „EXIT“ oder „Unlocked“ waren wir sehr gespannt darauf, ob dieses Versprechen gehalten werden kann. Durch die kompakte Spielschachtelgröße passt „Deckscape: Im Wunderland“ perfekt in jede Handtasche und da es nicht viel Platz auf dem Tisch benötigt, kann es überall gespielt werden. Wie bei Escape-Spielen üblich ist kein großes Regelstudium notwendig und alles wichtige wird während des Spielens erklärt.
Die Illustrationen von Alberto Bontempi sind für uns ein Highlight dieses Spiels, da sie die Welt des Wunderlandes sehr schön einfangen. Die Grundgeschichte von „Deckscape: Im Wunderland“ ist ganz nett, jedoch eher nur eine etwas veränderte Variante der Ursprungsgesichte rund um Alice. Hier hätten wir uns etwas mehr Kreativität gewünscht. Apropos Kreativität: Die Rätselvarianz hat uns positiv überrascht, da für die Gestaltung der Rätsel nur Karten zur Verfügung stehen. So müssen wir mal die Karten in bestimmter Reihenfolge anordnen, Hinweise auf Karten finden oder mit dem beigelegten Spiegel interagieren, um die Rätsel lösen zu können. Besonders gut gefällt uns, dass hierbei kein Spielmaterial zerstört wird und man das Spiel somit an andere Exit-Games-Fans weitergeben kann.
Leider konnte uns die Qualität der Rätsel nicht wirklich überzeugen. So sind viele Rätsel reine Worträtsel mit sehr viel Wortklauberei, sodass wir uns an der ein oder anderen Stelle doch etwas veräppelt vorkamen, als wir die Lösung gelesen haben. Da die Antworten immer direkt auf den Rückseiten der Karten abgedruckt waren, hat sich bei uns oft das Gefühl eingeschlichen, dass es eigentlich egal ist, ob wir das Rätsel nun richtig gelöst haben oder nicht, da die Geschichte so oder so vorangeschritten ohne weitere größere Auswirkungen ist. An diesen Stellen haben wir eine Art Hinweissystem vermisst. Dies hätte uns bei einer falschen Antwort einen neuen Denkanstoß verpassen können, ohne uns direkt die Lösung zu verraten. Aber genau hier liegt das Problem: Einige Rätsel sind sehr einfach, aber so um die Ecke gedacht, dass man genau auf die richtige Idee kommen muss, ansonsten wird man die Antwort des Rätsels nicht logisch herleiten können.
Als Fans von Escape-Räumen und Spielen war der Innovationsgrad der Rätsel einfach nicht hoch genug, um mit der Konkurrenz mitzuhalten. Von allen Rätseln im Spiel waren zwei Rätsel dabei, von denen wir sagen würden, dass sie etwas Besonderes waren und wirklich Spaß gemacht haben. Alle anderen Rätsel waren Durchschnitt oder teilweise unterdurchschnittlich und haben den Spielspaß leider getrübt. Deckscape möchte vermutlich mehr eine Geschichte erzählen als puren Rätselspaß zu bieten, kann aber hier mit der netten, aber doch generischen Geschichte nicht punkten. Auch hier ist die Konkurrenz mit bspw. Visual Novels einen Schritt weiter.
„Deckscape: Im Wunderland“ soll mit bis zu sechs Personen spielbar sein, wir würden es jedoch nicht mit mehr als zwei Personen spielen, da es für so viele Menschen zu wenig zu tun gibt. „Deckscape: Im Wunderland“ ist für uns ein unterdurchschnittliches Escape-Spiel und das Gefühl eines echten Escape-Rooms kam zu keinem Zeitpunkt auf. Leider kann das Spiel in unseren Augen nicht mit der Konkurrenz mithalten.
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Bilder vom Spiel
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Tags: Rätsel, 1-6 Personen, 60 Minuten, Escape Room