Test | Sobek: Das Duell
In „Sobek: Das Duell“ möchten wir als Kaufleute im alten Ägypten unsere Handelsgilde zum Erfolg führen. Die Baustelle des neuen Sobektempels mit einem neuen Markt ist eine gute Gelegenheit, unsere Position zu stärken und dabei reich zu werden - das können wir uns einfach nicht entgehen lassen!
Das Spiel wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf die Bewertung hat dies keinen Einfluss!
Spielbeschreibung
„Sobek: Das Duell“ ist ein reines Zwei-Personen Spiel, in dem wir versuchen, mehr Reichtum als unser Gegenüber zu sammeln. Der Hauptmechanismus und auch das Besondere des Spiels besteht aus der Markttafel und dem Ankh den wir über diese bewegen. Die Ausrichtung des Ankhs spielt dabei eine besondere Rolle, da wir nur Plättchen aus der Auslage nehmen können in deren Richtung die beiden Arme des Ankh zeigen. Die Ausrichtung wird dabei jeweils durch das vorher aufgenommene Plättchen bestimmt und es gilt daher nicht nur abzuwägen, welche Plättchen selbst benötigt werden, sondern auch darauf zu achten, welche Möglichkeiten Gegnerin oder Gegner im nächsten Zug gegeben werden.
Bein Nehmen eines Plättchens ist es möglich, Waren zu überspringen und beispielsweise das dritte Plättchen in einer Richtung aufzunehmen. Dann müssen allerdings alle übersprungenen Plättchen auf die eigene Korruptionstafel gelegt werden. Am Ende des Spiels erhält die Person, die weniger Plättchen im Korruptionsstapel hat, noch zusätzliche Siegpunkte abhängig von der Differenz der Plättchenanzahl beider Stapel.
Im Spiel gibt es Waren- und Charakter-Plättchen. Die in die eigene Auslage ausgespielten Warenplättchen geben am Ende des Spiels je Warenart Siegpunkte entsprechend ihre Anzahl multipliziert mit der Anzahl von Skarabäen, die aber nur auf einigen Plättchen aufgedruckt sind. Die Charaktere geben einzigartige Fähigkeiten und können notfalls auch als eine bestimmte Ware mit ausgelegt werden. Neben dem Nehmen von Plättchen vom Markttableau sind das Ausspielen von Waren- oder Charakter-Plättchen weitere Aktionsmöglichkeiten, wobei man bei Waren mindestens drei Plättchen einer Art zusammen ablegen muss. Für die ersten fünf Sets von Warenkarten, die im Spiel so „verkauft“ werden, kann sich die ausspielende Person jeweils noch ein Sonderplättchen aus einer verdeckten Auslage aussuchen, das individuelle spezielle Fertigkeiten oder Vorteile bringt.
Das Spiel endet sofort, sobald eine Person keine Aktion mehr durchführen kann und es werden dann alle ausgespielten Waren, Sonderplättchen und die Korruptionstafeln ausgewertet. Die Person mit den meisten Siegpunkten gewinnt.
Da wir viel zu zweit spielen, schmücken auch viele gute 2-Personen-Spiele unsere Sammlung. So haben wir uns sehr gefreut, als wir „Sobek: Das Duell“ in den Händen gehalten haben. Bereits beim Öffnen der Spielschachtel wurden wir für die Preisklasse von tollem Spielmaterial empfangen: die Waren- und Charakterplättchen haben eine tolle Haptik, die Ankh-Statue ist ein Hingucker und der Stoffbeutel für die Münzplättchen fühlt sich hochwertig und stabil an. Uns gefällt der Stil des Artworks ebenfalls sehr gut und das Thema wird optisch stimmig umgesetzt.
Die Regeln sind eingängig und schnell erklärt, ganz im Gegensatz zur Ikonographie. Zwar kommt „Sobek: Das Duell“ ohne viele Symbole aus. Umso mehr hat es uns verwundert, wie wenig eingänglich die Symbole sind, die die Fähigkeiten der verschiedenen Charaktere oder Sonderplättchen beschreiben. Leider mussten wir jede Partie erneut zu den Spielhilfen greifen um deren Bedeutung nachzuschlagen. Dies ist für ein Spiel dieses Umfangs sehr schade und hat den Spielfluss etwas gestört. Der Aufbau des Spiels und das Auffüllen der Auslage während des Spiels erschien uns ebenfalls etwas zu aufwändig im Verhältnis zur eigentlichen Spieldauer, da wir gefühlt ein Viertel der Spielzeit nur mit Auffüllen beschäftigt waren.
Den Spielmechanismus von „Sobek: Das Duell“ haben wir so noch bei keinem anderen Spiel gesehen und er hat uns sehr gut gefallen. Durch die vorgegebenen Ausrichtungen der Ankh-Statue und der Möglichkeit Plättchen zu überspringen und sie unserem Korruptionsstapel hinzuzufügen, bietet das Spiel eine schöne taktische Tiefe. Hier gilt es immer zu versuchen, die besten Plättchen für sich selbst zu finden, den Ankh aber gleichzeitig so zu platzieren, dass unserem Gegenüber danach keine gute Auswahl an Plättchen zur Verfügung steht. Durch die zufällige Verteilung der Charaktere und Waren entsteht immer eine Varianz zwischen den Parteien, die kleine Anpassungen der eigenen Strategie erfordern.
Leider konnte uns „Sobek: Das Duell“ jedoch nicht vollends begeistern. Während andere Spiele subjektiv besser werden je öfter man sie spielt, hat sich bei uns in „Sobek: Das Duell“ das Gegenteil eingestellt. Die ersten Partien haben eine richtige Begeisterung ausgelöst und wir waren uns relativ sicher, dass „Sobek: Das Duell“ zu einem unserer Favoriten aufsteigen könnte. Der neue Mechanismus, die kurze Spielzeit und die schnellen aber doch gehaltvollen Entscheidungen haben uns anfangs sehr viel Spaß bereitet. Jedoch hat sich dieses Gefühl mit der Zeit leider eingestellt. Zwar unterscheidet sich die Auslage in jeder Partie, aber das war es dann auch schon - wir machen eigentlich immer das gleiche, es fehlt Abwechslung im Spiel. Außerdem sind die Fähigkeiten der Charakter- und Sonder-Plättchen unbalanciert, so dass teilweise ein uneinholbarer, unfairer Vorteil entstehen kann. Einige Plättchen wie etwa die Plättchen mit zwei Skarabäen sind so stark, dass diese am Ende des Spiels um die 12 bis 14 Siegpunkte bringen, andere hingegen geben teilweise relativ schwache Effekte, die keine oder nur sehr wenige Siegpunkte einbringen. Gleiches gilt für die Charaktere: diese bieten einerseits sehr nützliche, aber teilweise eben auch sehr schwache Effekte, die wir in keiner Partie wirklich genutzt haben. Die Charaktere werden zusätzlich auch noch verdeckt auf dem Feld ausgelegt, wodurch auch noch ein unnötiger Glücksfaktor eingebaut ist. Die Partien sind zwar schnell gespielt, unseren Spielspaß haben diese Punkte jedoch getrübt.
Trotzdem ist „Sobek: Das Duell“ kein schlechtes Spiel. Ob es sich jedoch auf dem 2-Personen-Spiel-Markt durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Wir können „Sobek: Das Duell“ jeder Person empfehlen, die ein leicht zu erlernendes taktisches 2-Personen-Spiel für Zwischendurch sucht, den Glücksfaktor ignorieren kann und sich nicht daran stört, dass sich der Wiederspielwert eher in Grenzen hält.
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Bilder zum Spiel
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Tags: 2 Personen, Set sammeln, Handmanagement