
Test | Last Aurora
Du gehörst zu den wenigen Überlebenden in einer postapokalyptischen Welt. Deine einzige verbleibende Hoffnung ist es, die Aurora zu erreichen - ein Schiff, genauer gesagt ein Eisbrecher, der Überlebende aufnimmt und in Sicherheit bringt. Das Schiff ist jedoch kurz davor abzulegen und so ist es ein Wettlauf gegen die Zeit, die gefrorene und radioaktiv verseuchte Tundra zu durchqueren, um rechtzeitig zur Aurora zu gelangen. Doch du bist nicht allein. Andere Überlebende haben das gleiche Ziel. In „Last Aurora“ musst du dich unterwegs gegen Überfälle wehren, Ressourcen sammeln, deine Crew erweitern und deinen Konvoi verbessern, um hoffentlich das Schiff zu erreichen.
Das Spiel wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf die Bewertung hat dies keinen Einfluss!
Ein Rennen gegen die Zeit
Das von Mauro Chiabotto entworfene und von Grimspire herausgegebene „Last Aurora“ ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Engine-Builder.
Es wird ein Konvoi mit starker Zugmaschine und Anhängern im Stil von Mad Max zusammengebaut. Die Herausforderung beim Ausbau des Konvois ist es, das ideale Gleichgewicht zwischen Lagerkapazität, Geschwindigkeit, Bewaffnung und Panzerung herzustellen.
Um erfolgreich zu sein, werden außerdem Lebensmittel, Benzin und Munition gebraucht. Aber die Ressourcen sind äußerst knapp. Im Verlauf von sechs Spielrunden müssen die Personen am Tisch ihr Bestes geben, indem andere Überlebende rekrutiert werden, Orte besucht und natürlich der Konvoi verbessert wird. Strahlung und Feinde machen das Rennen noch beschwerlicher.
Eine Partie „Last Aurora“ findet über sechs Runden statt, die jeweils in die fünf folgenden Phasen unterteilt sind.
Erkundung: Crewmitglieder werden losgeschickt, um Aktionen durchzuführen. Auf diese Weise können neue Konvoi-Teile, Ressourcen und Überlebende gewonnen werden. Vor oder nach der Aktion kann eine Bonusaktionen in Abhängigkeit vom Ort ausgeführt werden. Danach ist das Crewmitglied erschöpft und kommt in den entsprechenden Bereich.
Ruhen: Crewmitglieder, die sich im Bereich ‚Erschöpft‘ befinden, werden in den Bereich ‚Ausruhen‘ verschoben. Während diejenigen, die sich bereits dort befinden, den Status ‚einsatzbereit‘ erlangen. Mittels Nahrung wird ein erschöpftes Crewmitglied direkt wieder fit für den nächsten Einsatz.
Bewegung: Der Konvoi bewegt sich auf der Landkarte vorwärts, um die Aurora zu erreichen. Die Anzahl der Bewegungsschritte hängt von der Art des Fahrzeugs, den Fähigkeiten der Überlebenden und der Anzahl der verfügbaren Treibstoffeinheiten ab. Ohne Treibstoff läuft nichts und der Konvoi kommt nicht vorwärts.
Kämpfen: Wenn Feinde den Konvoi angreifen, kommt es zu einem Hinterhalt. Nachdem der Konvoi geschossen hat, erwidern die Gegner das Feuer. Kämpfe werden durch Karten entschieden, die auch die Verteilung der Beute regeln. Wer mehr Schaden macht, hat eine höhere Chance auf die Beute.
Runde abschließen: Die Aurora rückt ein Feld auf dem Spielplan vor und es kommen neue Erkundungskarten ins Spiel und die nächste Runde startet.
Ende der sechsten Runde kommt es zur Endabrechnung.
„Last Aurora“ ist eine Mischung aus Eurogame, Worker-Placement, Rennspiel, Engine-Builder und ein wenig Amitrash. Das Regelwerk ist übersichtlich und gut strukturiert aufgebaut. Zahlreiche Beispiele helfen die Regeln schnell zu verstehen.
Das Spielmaterial ist schön gestaltet. Es gibt Würfel, die als Ressourcen zählen und Meeples für die Überlebenden. Die Ikonografie ist eindeutig, funktional und hat einen für das Spiel passenden Duktus. Die verwendete Schriftart ist gut lesbar. Einmal aufgebaut, nimmt „Last Aurora“ ziemlich viel Platz auf dem Tisch ein, allerdings ohne dabei unübersichtlich zu werden.
„Last Aurora“ hat einen hohen Wiederspielwert, denn es kommt mit einer großen Vielfalt an Karten daher und das Spielbrett hat eine alternative Landschaft auf der Rückseite. Obwohl ich Spaß hatte, hätte ich mir allerdings mehr Story zu der Welt gewünscht in der wir spielen, um besser einzutauchen. Ein paar mehr Informationen über die verschiedenen Crews, die Raider und die Gegend, durch die wir reisen. Warum ist diese Welt postapokalyptisch? Warum befinden wir uns in der gefrorenen Einöde? Wohin fährt die Aurora eigentlich genau?
„Last Aurora“ hat in Spielgruppen von zwei bis vier Personen gut funktioniert. Und es gilt: Je mehr mitspielen, desto besser wird es. Die spannendsten Partien hatten wir zu viert. Das Spiel ist eher für erfahrende Spielerinnen und Spieler ausgelegt. Es ist nicht allzu schwer, aber die vielen Regeln machen es für Neulinge eher ungeeignet.
Für Fans von Mad Max ist „Last Aurora“ sicherlich ein Must-have. Alle anderen können definitiv einen Blick riskieren, wenn ihnen das Thema zusagt.
Bilder zum Spiel
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Tags: Engine Builder, Wettrennen, Worker Placement, 2-4 Spieler