
Test | Galactic Era - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
„Galactic Era“ ist ein umfangreiches Spiel. Es hat knapp 1,5 Stunden gedauert, das Spielmaterial auszupöppeln, die Flottenchips zu bekleben und sich mit der Geschichte und den Völkern vertraut zu machen. In einem 31 Seiten umfassenden Buch werden umfangreich Hintergrundinformationen zu dem übergeordneten Handlungsbogen, physikalische Annahmen, der Geschichte und den 17 Sternenvölker vorgestellt. Dies ist sehr interessant zu lesen und macht neugierig auf die erste Partie, für die ein großer Tisch sehr empfehlenswert ist.
Die Grundregeln sind für ein Spiel dieses Umfangs dank einer vorbildlichen Anleitung mit guter Struktur und umfassenden Anhang, sowie den Spielhilfen, größtenteils intuitiv nachvollziehbar. Im Detail gibt es dann aber doch Regeln, die hin und wieder nachgeschaut werden müssen. Die Ikonographie könnte etwas intuitiver sein. In Summe hatten wir aber beim Anblick des Umfangs des Spielmaterials mit Schlimmerem gerechnet.
Sind alle Vorbereitungen erledigt, kann die Erkundung des Universums ausgehend von unserem Heimatplaneten, der im Vergleich zu der Größe der Spielwelt beinahe mickrig wirkt, beginnen. Hier kann „Galactic Era“ seine Stärken ausspielen, denn die Liebe zum Detail sorgt für eine starke thematische Umsetzung. Jeder Planet hat einen eigenen Namen. Ein Flug durch eine galaktische Wolke dauert eben länger und natürlich bedarf es einer gewissen Population, bevor große technologische Sprünge wie der Bau von Sternenschiffen auf einem Planeten möglich sind.
Durch die Dominanzkarten und die wechselnden Ziele der galaktischen Geschichte, ist von Spiel zu Spiel stets eine andere Strategie gefordert. Der Gesinnungswechsel ist dabei ein sehr innovatives Element und kann, zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt, entscheidend sein. Die verschiedenen Technologiepfade sind alle relevant und erlauben auf hoher Stufe völlig neue Möglichkeiten. Um alle taktischen Finessen zu verstehen und effizient anwenden zu können, wird es daher sicherlich auch mehr als eine Partie benötigen.
Durch Entwicklung auf dem Militärpfad ergibt sich eine dramatisch steigende Angriffsstärke der Schiffe. Wer hier nicht mitrüsten möchte, ist gezwungen, sich andere Strategien zu überlegen, um darauf zu reagieren. Diese Technologie beeinflusst somit das Spiel der anderen stark. Durch hohe Spiritualität können sich aber Schiffe beispielsweise aus Kämpfen zurückziehen und ein hohes Antriebslevel kann die Bevölkerung von Planeten wegteleportieren und sie somit in Sicherheit bringen.
Uns hat „Galactic Era“ aufgrund des wunderbar umgesetzten Themas und der vielen Möglichkeiten, die es bietet, sehr gut gefallen. Das Entdecken neuer Planeten, deren Besiedelung, der technologische Fortschritt und der Handel mit anderen Völkern weiß durchaus zu gefallen. Wie kriegerisch eine Partie verläuft, hängt stark von der Spielweise der Personen ab, muss also nicht im Vordergrund stehen, da es ausreichend andere Möglichkeiten gibt, sich zu behaupten.
Da viele Siegpunkte lange verborgen bleiben, wie beispielsweise Dominanzkarten oder die Mehrheit der Schiffe in den Sektoren bei der Endwertung, bleibt es bis zum Schluss spannend. Glück spielt nur eine untergeordnete Rolle.
Sicherlich wird „Galactic Era“, wie auch andere 4x Spiele, nicht alle abholen können. Jedoch ist eine Spielzeit von etwa 2,5 Stunden bei vier Personen überraschend überschaubar und könnte zumindest Bedenken in dieser Richtung aus den Weg räumen.
Persönlich würden wir das Spiel vor allem ab drei Personen empfehlen. Zu zweit darf die Person, die die meisten Siegpunkte in einer Runde bietet, ein drittes Volk steuern. Der Mechanismus ist zwar interessant, konnte uns aber nicht überzeugen. Im Solospiel sind zwei Automas zu steuern, was uns persönlich ebenfalls weniger angesprochen hat.
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Bilder zum Spiel
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Tags: 1-6 Personen, Expertenspiel, Science Fiction