Test | Zwergar - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Die besondere Kernmechanik von „Zwergar“ ist der Ressourcenaufzug der Mine. Die dicken Lorenplättchen fördern ständig neue Rohstoffe zutage und ermöglichen so das Voranschreiten auf der Punkteleiste. Besonders sind auch die kleinen bemalten Steine, die als Ressourcen im Spiel dienen. In dieser surrenden Maschinerie läuft alles nur so lange wie geschmiert, wie die Spielerinnen und Spieler den Spagat zwischen Ressourcen beschaffen und ausgeben auch hinbekommen. Schnell kann ein beabsichtigtes Projekt an die Konkurrenz gehen und man gerät auf der Punkteleiste ins Hintertreffen. Für einen Zwerg gibt es scheinbar nichts Schlimmeres als Ineffizienz.
Das Zwergar-Konstrukt funktioniert recht gut und alles in allem ist es ein gelungenes, simples und schnell gespieltes Arbeiter-einsetz-Spiel. Die Gestaltung der Karten ist sehr gut und neben vielen Rohren und Öfen finden auch immer wieder kleine popkulturelle Anspielungen Platz in den Bildern. Als begeisterter Zwergenfreund, konnte ich mich allerdings nur bedingt mit dem Spiel anfreunden, denn es gibt da schon ein paar kleine Steinchen im großen Getriebe…
Die Idee bemalte Steine als Ressourcen zu verwenden, mag sich aus umweltfreundlichen Gründen gut klingen, allerdings sind alle Brocken sehr unterschiedlich in ihrer Größe. Besonders bei den matten Juwelen und der Kohle fallen die Stellen sehr schnell auf, an denen ganze Teile abbrechen. Da helfen auch die kleinen Schachteln nicht, die dem Spiel beiliegen.
Und an dieser Stelle muss ich mit einer Lüge aufräumen. Es gibt im Spiel keine Kohle. Laut Anleitung ist es Stein. Aber warum Zwerge Steine als Rohstoff in Minen abbauen sollten, leuchtete niemandem ein. Und da stets alle die schwarzen Brocken sofort als Kohle identifizierten, habe ich das einfach nicht mehr korrigiert. Die Projektkarten wirken auch nach mehreren Partien noch unausgeglichen. Manche sind sehr günstig und bringen mit jeder Karte aus dem Set mehr Punkte. Andere haben eher schwache Effekte, kosten dafür aber obszöne Rohstoffmengen. Diese Unausgeglichenheit kommt besonders in kurzen Spielen deutlicher zum Tragen, weshalb ich eigentlich nur die lange Version empfehlen kann.
Obwohl es im gesamten Spiel keine einzige Zwergin gibt und ganz „Zwergar“ dadurch eher an eine testosterongesteuerte Tretmühle erinnert, ist es dennoch ein sehr gelungenes Spiel. Die Mischung aus „Glück auf“ und „Räuber der Nordsee“ macht Spaß und bietet ein interessantes Organisationsrätsel. Und wer, genau wie ein Zwerg, ein Herz für glänzendes Metall, Spitzhacken und mitreißende Lieder darüber hat, dem kann ich nur sagen: I am a dwarf and I‘m digging a hole.
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Bilder vom Spiel
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Tags: 2-4 Personen, Ressourcenmanagement, 60-120 Minuten, Worker Placement, Fantasy