Test | Flash Point
Ein Haus brennt, Qualm steigt aus den Fenstern und Hunde bellen. In der Ferne erklingt die Sirene, die Rettung für die eingeschlossenen Bewohner des Hauses verspricht. Mit Axt und Wasserschlauch bewaffnet dringen Feuerwehrleute in das Gebäude ein, während der gesunde Menschenverstand schon zur Flucht rät. Doch noch sind Menschen und Tiere im Haus. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Nur durch gute Koordination und Mut können die Opfer noch gerettet werden. Es geht schließlich heiß her in „Flash Point“.
Heidelbär Games hat uns "Flash Point" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Wir machen den Weg frei
In „Flash Point“ übernehmen die Spielerinnen und Spieler Feuerwehrleute, die sich furchtlos in ein brennendes Haus begeben. Gute Teamarbeit ist dabei Pflicht, denn es gilt sieben Personen zu finden und diese aus dem Gebäude zu evakuieren. Nur dann gilt der Einsatz als erfolgreich bewältigt und alle dürfen sich zurecht gegenseitig auf die Schultern klopfen. Sollten vier Opfer in den Flammen umkommen oder das Gebäude einstürzen, ist der Einsatz gescheitert und das Spiel verloren.
In voller Montur begeben sich die mutigen Einsatzkräfte in das lichterloh brennende Haus. Die Flammen züngeln bereits an mehreren zufällig ermittelten Orten im Gebäude. Türen sind geschlossen und Opfer wurden verdeckt in den Räumen postiert. Unter diesen Markern befinden sich allerdings auch Nieten, denn im undurchsichtigen Chaos des Einsatzortes muss jeder Winkel sorgfältig durchsucht werden. In jedem Zug stehen jedem Mitspielenden vier Aktionspunkte zur Verfügung. Aus vorherigen Zügen können bis zu vier weitere Aktionspunkte angespart werden, die dann möglichst sinnvoll eingesetzt werden sollten.
Das vollständige Löschen eines Feuermarkers erfordert zwei Aktionspunkte, für nur einen Punkt wird es auf die Rauchseite gewendet. Die Bewegung auf orthogonal angrenzende Felder kostet einen Punkt. Der Transport von Gegenständen und Opfern oder das Durchqueren eines brennenden Feldes verheizt gleich zwei Punkte. Wo kein Weg mehr ist, macht die Axt den Weg frei. Türen und sogar Wände können zeitaufwändig, aber nachhaltig eingeschlagen werden. In jedem Fall ist der Weg danach frei, schwächt allerdings auch die Stabilität der Immobilie.
Nach jedem Zug wird mittels zweier Würfel das Feuer zufällig ausgebreitet. Zu diesem Zweck ist das Haus in ein Koordinatensystem eingeteilt. Feuer verwandelt angrenzende Rauchmarker in Feuer. Sollte ein ermitteltes Feld bereits in Flammen stehen, kommt es zu einer Explosion. Die vier benachbarten Felder fangen Feuer, Türen werden weggesprengt und Wände erleiden strukturellen Schaden. Brennen Felder bereits, die von einer Explosion betroffen sind, setzt sich die Wirkung bis zum Ende dieser Reihe fort. So kann aus einem kleinen Brand schnell ein Inferno werden. Für Opfer auf brennenden Feldern kommt jede Hilfe zu spät, Feuerwehrleute werden aus dem Gebäude entfernt und finden sich zu Beginn ihres nächsten Zuges außerhalb des Gebäudes auf einem Sanitätsfeld wieder.
Jedem Zug folgt eine Eskalation des Brandherdes. Erzielte Löscherfolge gehen dabei nicht selten direkt wieder in Flammen auf und je größer der Brand, desto schneller gerät er außer Kontrolle. Dieses Spielprinzip erinnert unweigerlich an „Pandemic“. Nach dem Zufallsprinzip verschlimmert sich die Situation. Im Gegensatz zur Pandemie, ist das Feuer allerdings unberechenbar. Mit jedem neuen Schadenswürfel rückt der Einsturz des Gebäudes näher. Jedes Flammenopfer ist eines zu viel. Und schließlich laufen die Bemühungen manchmal einfach ins Leere, da sich das vermeintliche Opfer als Niete entpuppt. Die Möglichkeiten in „Flash Point“ zu verlieren sind zahlreich und brandgefährlich. Die Herausforderung für Spielerinnen und Spieler ist deshalb groß und kann durch zusätzliche explosive Gegenstände noch erhöht werden.
Das Alter des Spiels ist jedoch spürbar. Die Auswahl an Feuerwehrleuten ist überwältigend männlich und weißer als der Löschschaum in der Ausrüstung. Die Darstellungen hätten durchaus etwas vielfältiger ausfallen dürfen. Neben den eigenen Zügen, nimmt die Verwaltung des Brandfortschritts leider einige Zeit in Anspruch. Immer wieder müssen Türen gesprengt, Mauern beschädigt und Explosionen abgehandelt werden. Neue Opfermarker kommen automatisch und etwas unthematisch ins Spiel. Auch sie werden zufällig platziert und ersticken die Flammen auf den jeweiligen Feldern, nur um schon nach dem nächsten Zug in den Flammen zu vergehen. Die Rettung solcher Opfer ist, eingeschlossen von Flammen, zwar irgendwie passend, spielerisch aber unbefriedigend. Im Ganzen fühlt sich „Flash Point“ thematisch, aber auch mechanisch an. Ich würde es als soliden Klassiker bezeichnen, der für Feuerwehr-Fans und Familien, die eine Herausforderung suchen, durchaus empfehlenswert ist.
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Tags: 2-6 Personen, Aktionspunktesystem, 45 Minuten, Kooperativ