TEST // TEN SUNS

TEST // TEN SUNS

Laut Legende war bereits das alte China von einem gravierenden Klimawandel betroffen. Zehn göttliche Sonnen brannten unerbittlich auf die Erde nieder und drohten alles zu verbrennen. Der legendäre Held Hou Yi bekannt für seine unvergleichliche Fertigkeit mit dem Bogen, machte sich auf, um eine Sonne nach der anderen vom Himmel zu schießen. Sind die TEN SUNS verschwunden, kann auch China fortbestehen.


infos zum spiel

MEDIEVAL LORDS hat uns TEN SUNS freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

 

Der Countdown läuft

 

Bei TEN SUNS handelt es sich um ein Auktionsspiel für Familien in kleiner Schachtel. Die Währung des Spiels besteht aus Mond- und Sonnenenergiewürfeln. Durch die zehn Sonnen gibt es mehr als genug Sonnenenergie und eben diese verwenden die Spieler:innen in den Auktionen um Götterkarten zu ersteigern. Es wird verdeckt geboten und das höchste Gebot gewinnt.

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Ungenutzte Sonnenenergie wird am Rundenende abgeworfen und lunare Energie kann angespart werden. Für die Gebote sind beide Energiearten gleichwertig. In Abhängigkeit von der Personenanzahl werden in jeder Runde Götterkarten aufgedeckt und versteigert. Zwei Mondenergiewürfel und Palastkarten entsprechend der Spieler:innenanzahl werden auf die Götterkarten verteilt, um sie für die Versteigerung attraktiver zu machen. Keiner Götterkarte dürfen dabei mehr als drei dieser Teile zugeordnet werden.

Götterkarten liefern wertvolle Sonderfähigkeiten für das weitere Spiel. Einige sind permanent, manche sind nur einmalig und sofort nutzbar. Zwischen den tatsächlichen Göttern finden sich allerlei Orts- und Monsterkarten. Orte bringen bei Spielende Punkte. Je mehr Karten gesammelt wurden, desto mehr Prestigepunkte bringen sie ein. Monster müssen besiegt werden, indem entsprechend der Personenanzahl Energie von allen Spieler:innen gemeinsam geboten wird. Ist der nötige Wert erreicht oder überschritten, erhalten alle Beteiligten Punkte; die oder der Meistbietende erhält mehr als die Anderen. Sollte der nötige Wert nicht erreicht werden, verlieren alle Mitbietenden Prestigepunkte.

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Die verteilten Palastkarten können von ihren Besitzer:innen auf bis zu zwei Paläste verteilt werden. Es gibt sechs unterschiedliche Motive. Ein Palast kann bis zu acht Karten groß sein. Je mehr unterschiedliche Motive er dabei enthält, desto mehr Energie und Prestigepunkte liefert er, wenn er eingetauscht wird.

Für jede ersteigerte Götterkarte wird der entsprechende Spieler:innenmarker auf der Bagua-Leiste vor bewegt. Überschreitet ein Marker die vierte Stufe, erhält die oder der Letztplatzierte auf der Leiste einen Bonus aus Mondenergie. Dann werden alle Marker zurückgesetzt. Auf der Mondleiste schreiten die Spieler:innen durch Karten der Mondgöttin voran. Diese Leiste wird nicht zurückgesetzt. Erstplatzierte dieser Leiste erhalten ebenfalls einen Energieschub, wenn die Bagua-Leiste zurückgesetzt wird.

Im Laufe des Spiels werden auch die neun Heldenkarten des Hou Yi in der Auslage auftauchen und ersteigert werden. Mit jeder Heldenkarte werden Sonnen vom Himmel geschossen. So reduziert sich in jeder Runde die Sonnennergie, die den Spieler:innen für ihre Gebote zur Verfügung steht. Mondenergie wird dadurch immer wertvoller und der Countdown läuft also gnadenlos ab. Stehen nur noch eine oder keine Sonne mehr am Himmel endet die Partie. Die meisten Prestigepunkte entscheiden über den Sieg.

 

Mehr als acht Kostbarkeiten

 

Den Schachtelinhalt bildet ein Stapel aus Götterkarten in guter Qualität mit ansprechenden Illustrationen, kleinere Palastkarten, sowie genügend Sichtschirme und Bietkarten für bis zu sechs Personen. Pro Spieler:in gibt es vier Plastikwürfel in besonderen Farben für die Prestigepunkte, die Mond- und Bagua-Leiste. Mond- und Sonnenenergiewürfel sind reichlich vorhanden und qualitativ in Ordnung. Alle Texte sind in Englisch gehalten.

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Die Anleitung ist klein, kurz und erläutert die Kernelemente ausreichend. Auch sie ist nur auf Englisch enthalten. Ausführliche Beispiele und ein erläuternder Anhang für die diversen Götterfähigkeiten sind nicht enthalten. Einige kurze Sätze finden sich dazu auf den Innenseiten der Sichtschirme. Eine solitär spielbare Variante bildet den Abschluss der Anleitung.


TEN SUNS ist ein solides kleines Auktionsspiel. Die Illustrationen sind hübsch, die Plastikwürfel wertig. Die Aufholmechanik der Bagua- und Mondleiste funktionieren gut. Doch leider ist nicht alles eitel Sonnenschein und einige Ausrutscher im Spiel können schnell die Stimmung trüben.

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Einige Götterfähigkeiten sind zu mächtig und können schnell spielentscheidend sein. In jeder Runde die Paläste der Mitspieler sabotieren zu können, ohne dass die sich dagegen wehren können, ist im Vergleich zu anderen Fähigkeiten, frustrierend mächtig. Solche Karten sind in der Auktion sicherlich begehrt, aber ihr Erscheinen ist unvorhersehbar. Da alle die gleiche Menge Sonnenenergie zur Verfügung haben, wird die gesammelte Mondenergie in der Auktion entscheidend. Doch die gezielte Vorbereitung ist nicht möglich, also läuft alles auf pures Glück hinaus. Zur richtigen Zeit die nötige Menge Energie oder schlicht das Nachsehen zu haben, macht keinen Spaß. TEN SUNS ist bereits mit zwei Personen spielbar, das Problem mit unausgeglichenen Götterfähigkeiten verstärkt sich dadurch.

Das Solo-Spiel gegen eine „KI“ basiert auf ausgewürfelten Geboten, einer festen Sonnenenergiezufuhr von 6 Würfeln und jeder Menge Extrapunkten für die diversen Götter- und Palastkarten. Die verschiedenen Schwierigkeitsgrade unterscheiden sich lediglich in der Höhe der Zusatzpunkte durch die „KI“. Diese Spielvariante ist eine Möglichkeit dieses Auktionsspiel ohne die essenziellen Elemente Bluffen und Antizipation zu spielen. Wer gerne allein Tandem fährt, kann dieser Variante sicher etwas abgewinnen.

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Die Illustrationen sind sehr schön; die Sichtschirme sind dabei keine Ausnahme. Leider sind die Sichtschirme kleiner als nötig und decken nicht einmal die Karte für die verdeckten Gebote komplett ab. Die Innenseite wirkt, im starken Kontrast zur Bebilderung, geradezu ärmlich und lieblos. Die Erklärtexte der Götterfähigkeiten wirken trist und lieblos hineinkopiert. Darüber hinaus fehlt eine Fähigkeit in den Erläuterungen. Ikonografien auf den Karten widersprechen sogar den eigentlichen Fähigkeiten. Verwirrung ist vorprogrammiert.

In einer Welt voller Auktionsspiele bietet TEN SUNS außer seiner Thematik und den hübschen Bildern leider keine Besonderheiten. Die eigentliche Mechanik ist gut, funktioniert aber auch in anderen Spielen dieser Art tadellos. TEN SUNS ist ein netter Lückenfüller für kleine Spielpausen im Familienurlaub, sofern die Familienmitglieder Englisch sprechen. Ich würde mein Geld lieber auf ein anderes Spiel setzen.

 

Wertung zum spiel

 

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Tags: 1-6 Personen, 30-45 Minuten, Auktion/Bieten, Familienspiel

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