TEST // INFINITIES - DEFIANCE OF FATE - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Passend zur Spielgeschichte bietet die verzweigte Kampagnengeschichte sehr viele, aber nicht ganz unendliche Möglichkeiten. Die Hintergrundgeschichten der Anführer sind ebenfalls spannend und wirken stimmig. Das tatsächliche Spiel ist allerdings relativ abstrakt. Besonders in Scharmützeln tritt dieser Aspekt in den Vordergrund, denn hier existiert kein erzählerischer Rahmen. Die Charaktere, die möglichen Kombinationen mit Einheiteneffekten und die Aktionskarten bieten ebenfalls unzählige taktische Optionen und auch aufgrund des Glückselements durch die Aktionswürfel spielt sich jede Partie INFINITIES immer wieder anders.
Das Material ist wirklich gelungen. Die Charakterbretter, Acrylwürfel und Sortiereinsätze sind praktisch und schön anzusehen. Die Pappaufsteller für die Anführer, anstatt teurer Plastikminiaturen, senken den Preis. Die Illustrationen sind ebenfalls schön und wissen zu gefallen. Das Positionsspiel ist extrem wichtig, da es über Zugreihenfolge, Aktionswürfel und auch Sonderfähigkeiten entscheidet. Die Scharmützel sind ein knallhartes Punkterennen, da kommt es auf eine gute Planung an, selbst wenn das Glück die Karten in jeder Runde neu mischt.
Leider sind nur wenige Aufgabenkarten enthalten und das Spiel beginnt immer mit denselben beiden. Hier gibt es nur wenig Abwechslung und gleichzeitige sind die Bedingungen teilweise sehr verschachtelt formuliert. Auch die kleine Schrift trägt dazu bei, dass Spieleraugen häufiger an den Aufgabenkarten kleben als am eigentlichen Spielgeschehen. Wenn dann am Ende einer Runde auch noch genau die Felder gewendet werden, die zum Erfüllen einer Bedingung notwendig waren, kann das schon frustrieren. Aufgaben können dann gerade nicht erfüllt werden; ein starkes Attribut kann in der nächsten Runde auf den Startwert zurückfallen und so die Spieler eben noch sicher geglaubter Sonderfähigkeiten berauben. Der Zufall mag zwar thematisch passend sein, da beide Welten durch den Riss ins Chaos gestürzt werden, wirft planvolles Vorgehen aber völlig über den Haufen. Spieler sollten das mögen oder zumindest darauf eingestellt sein, sonst wird eine Partie schnell lang.
Lang ist auch die Spielzeit, denn nur sehr geübte Spieler sollten mit 30 Minuten pro Person auskommen können. Durch die verschachtelt formulierten Aufgaben und Kartentexte bremst INFINITIES die eigenen Spielabläufe aus. Immer wieder müssen Texte gelesen werden; merken ist unmöglich. Gerade im Scharmützel rate ich zu einer Spielzeit von fünf Runden, die mittels des beiliegenden zehnseitigen Würfels festgelegt und runtergezählt werden können. Das Aufholen von Punkterückständen ist schwierig und mit zunehmender Spieldauer wird es immer unwahrscheinlicher das Ergebnis noch zu drehen. Niemand spielt gerne drei Stunden, wenn das Ergebnis schon nach einer Stunde feststeht. Die zunehmenden Möglichkeiten durch höhere Attribute und Einheiten tragen ebenfalls zur Spielzeit bei. Die Szenarien der Kampagne können durchaus in kurzer Zeit bewältigt werden.
Vom Verlag wird das Spiel als 4X-Spiel bezeichnet, da Spieler allerdings nicht eliminiert werden können und die Attributsboni durch beherrschte Felder automatisch erhalten werden, wäre die Bezeichnung als 2X- oder 2,5X-Spiel passender. Nicht jedes Spiel mit sechseckigen Feldern ist ein Twilight Imperium. INFINITIES – DEFIANCE OF FATE ist dennoch ein angenehmes Kennerspiel mit vielen Optionen. Das eigentliche Augenmerk liegt auf der Kampagne. Die Scharmützel sind eher eine nette Zugabe und eindeutig nicht der Kern des Spiels. Wer mit laufend wechselnden Spielsituationen kein Problem hat und auch innerhalb einer Kampagne nicht an einem Charakter oder Spielkonzept festhält, kann mit INFINITIES eine angenehme Zeit haben.
Bilder vom Spiel
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Tags: 30-120 Minuten, 1-4 Spieler, Handmanagement, Area Control