TEST // FRENCH AND INDIAN WAR - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Bei einem Spiel wie FRENCH AND INDIAN WAR stellt sich einem schnell die Frage, ob es seine Versprechen halten kann und damit ein einsteigerfreundlicher Ableger des Genres ist. Die Antwort, die ich darauf geben kann, ist ein vages Jein.
FRENCH AND INDIAN WAR ist definitiv ein Spiel, das ohne große Vorbereitungszeit oder Brettspielerfahrungen auf den Tisch kommen kann und den Spielern ein Gefühl von Geschichte vermittelt. FRENCH AND INDIAN WAR verzichtet dabei auf allen unnötigen Firlefanz und konzentriert sich auf die essenziellen Bestandteile. Das Spielfeld ist damit so aufgeräumt, wie ich es selten bei einem Spiel gesehen habe. Keine Token, keine Karten, nur die Würfel und Holzaufsteller, das ist es. FRENCH AND INDIAN WAR schafft es damit, ein nahezu elegantes Spielgefühl zu ermöglichen und den Spielfluss nicht mit komplizierten Regeln oder der Suche nach bestimmten Token zu stören.
Die vermittelte Geschichte ist, auch wenn sie ebenfalls auf ihren Kern reduziert ist, passend dargestellt. Die Spieler erfahren zwar nicht alle Hintergründe des Konfliktes, jedoch werden die Spieler durch Regeln, die an wahre Begebenheiten angelehnt sind, dazu angeregt, sich genauer mit dem Thema zu beschäftigen, ohne dass sie es großartig merken. Natürlich hat auch die oberflächliche Betrachtung und die Reduzierung auf die Essenz der Materie etwas damit zu tun, dass sich FRENCH AND INDIAN WAR nicht in komplexe Strukturen verstrickt, die grob falsch dargestellt werden könnten.
Bis hierhin könnte also gesagt werden, dass FRENCH AND INDIAN WAR zwei wichtige Punkte des Versprechens hält: Es ist sehr einsteigerfreundlich und es ist ein Spiel mit historischem Hintergrund. Aber ist es auch ein Strategiespiel?
Das Spielgefühl von FRENCH AND INDIAN WAR lässt sich sehr mit Schach vergleichen. Spieler A führt einen Zug aus, auf den Spieler B reagiert. Es ist relevant, welche Truppen sich wohin bewegen und wie die Städte des Gegners am effektivsten erobert werden können. Hier sind viele strategische Gedankengänge notwendig, die dem Spiel zusätzliche Spieltiefe verleihen. Dies verstärkt sich ungemein, wenn die verdeckte Bewegungsoption gewählt wird.
Das große Problem, das ich hier jedoch sehe, ist das Kampfsystem. Durch das Würfeln besitzt FRENCH AND INDIAN WAR einen recht hohen Glücksfaktor. Viele Kämpfe enden eher in einem „Wer würfelt Symbol X zuerst?“ und weniger in einem strategischen Kampf. Natürlich ist dies durch taktische Truppenbewegung ein wenig auszugleichen, jedoch ist es durchaus möglich, dass ein Soldat mit Glück mehrere Trupps auslöscht, wenn der Gegenspieler Pech hat. Das Zurückziehen gerät hier schnell in den Fokus, was sich aber für ein Strategiespiel nicht zwingend gut anfühlt. Insbesondere Veteranen des Genres wird dieser Faktor stark abstoßen, da die Simplifizierung der Mechanik hier mit einer großen Beschneidung der strategischen Möglichkeiten einhergeht.
Fassen wir also zusammen: FRENCH AND INDIAN WAR ist kein schlechtes Spiel. Es macht Spaß, ist einsteigerfreundlich und hält, was es verspricht. Spieler, die zuvor immer Interesse am Genre hatten, aber den Einstieg nicht fanden, sind hier sehr gut bedient. Auf der anderen Seite ist FRENCH AND INDIAN WAR jedoch weniger für Veteranen oder Vielspieler geeignet. So leichtfüßig die Regeln und Mechaniken auch sein mögen, sie gehen immer mit Beschränkungen der strategischen Möglichkeiten einher und bringen einen Glücksfaktor ein, der sich in einem solchen Spiel falsch anfühlt.
Liebhaber des Genres, die bereit sind, den Preis zu zahlen, können hier aber auf alle Fälle einen Blick riskieren.
Bilder vom Spiel
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Tags: Kampfstrategie, Historisch, 60 Minuten, 1-2 Spieler, Area Control