TEST // PUERTO RICO
Eine neue Welt wird entdeckt! Für die Siedler der neuen Welt gibt es viel zu tun. Es müssen Pflanzen gesät und Fabriken zu deren Verarbeitung gebaut werden, Gebäude einer neuen Gesellschaft müssen entstehen! Brecht zusammen auf und lasst eine neue Zivilisation entstehen!
ALEA hat uns PUERTO RICO freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Ankunft in PUERTO RICO
Das Spiel beginnt mit der Ankunft von zwei bis fünf mutigen Abenteurern in PUERTO RICO. Hier gilt es, die jeweiligen Spielertableaus optimal zu bebauen. Sieger wird sein, wer am Ende die meisten Siegpunkte erhalten hat.
Der Startspieler wird ausgelost und bekommt das Gouverneur-Plättchen. In die Tischmitte werden die verschiedenen Rollen ausgelegt, zwischen denen die Spieler wählen können:
- Der Siedler baut Plantagen an, die auf dem eigenen Spieltableau platziert werden.
- Der Vorarbeiter sorgt für das Eintreffen neuer Arbeiter, die auf den Plättchen des Tableaus platziert werden. Erst durch die Arbeiter werden die Plättchen aktiviert und bringen Erträge.
- Der Baumeister baut Gebäude. Alle Gebäude, die zum Kauf zur Verfügung stehen, werden auf dem dafür vorgesehen Plan ausgelegt.
- Der Aufseher produziert Waren, wenn die entsprechenden Voraussetzungen dafür erfüllt sind, d.h. ein Spieler zuvor die entsprechenden Pflanzen und Fabrikgebäude erworben hat.
- Der Händler verkauft Ware auf dem Plättchen “Handelshaus”.
- Der Kapitän verlädt produzierte Ware auf die Schiffe und bringt den Spielern Siegpunkte.
- Der Goldsucher kann keine Aktion ausführen, erhält aber eine Dublone von der Bank.
Der Startspieler wählt nun eine Rolle und führt deren Aktion aus. Dabei darf er auch das Privileg nutzen, das auf jeder Rollenkarte verzeichnet ist (z.B. erhält der Baumeister eine Dublone Rabatt beim Bau eines Gebäudes). Dann dürfen auch die anderen Mitspieler die Aktion dieser Rolle ausführen, allerdings ohne das Privileg. Somit kann jeder Spieler die Aktion des aktiven Spielers ausführen - außer, es wird der Goldsucher ausgewählt.
Danach darf der Spieler, der nach dem Startspieler an der Reihe ist, eine Rolle auswählen. Nachdem alle Spieler einmal ein Rollenplättchen ausgesucht haben, ist eine Spielrunde beendet. Die Plantagen werden für die nächste Runde aufgefüllt, die Arbeiter werden aufgefüllt und der Gouverneurmarker im Uhrzeigersinn weitergegeben.
Im Laufe der Runden erhalten die Spieler so verschiedene Waren, verdienen Dublonen und haben die Möglichkeit, Gebäude auf ihrem Tableau zu errichten. Wer dabei die Tableaus der Mitspieler immer mit im Blick hat, kann durch eine geschickte Auswahl seiner Aktionen das Spiel zu seinen Gunsten beeinflussen.
PUERTO RICO ist fertig erbaut…
Das Spiel kann auf drei Arten enden:
- Am Ende der Vorarbeiterphase können die Arbeiter nicht mehr komplett aufgefüllt werden.
- Ein Spieler hat alle 12 Gebäudeflächen auf seinem Tableau bebaut.
- In der Kapitänsphase werden alle Siegpunktmarker aufgebraucht.
Der Durchgang, in dem die Endbedingung eintritt, wird noch zu Ende gespielt. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten (Siegpunkte auf Gebäuden, Siegpunkte durch Bedingungen auf den Gebäuden, Siegpunkt-Chips) gewinnt das Spiel.
Die Erweiterungen
In der neuen Edition von PUERTO RICO gibt es durch die beiden neuen Erweiterungen “Freibeuter” und “Festival” noch zwei weitere Rollen:
Der Freibeuter hat vier verschiedene Aktionsmöglichkeiten:
- Piraterie - alle Waren von einem Schiff werden entfernt. Der Freibeuter darf bis zu drei dieser Waren bei sich einlagern.
- Plünderung - alle Waren aus dem Handelshaus werden entfernt. Der Freibeuter erhält eine Dublone von der Bank pro entfernter Ware.
- Überfall - Die Anzahl der Arbeiter auf der Anwerbestelle werden auf das Minimum (= Spieleranzahl) reduziert.
- Entführung - eine ausliegende und noch nicht genutzte Rolle kann “gefangengenommen” werden, indem der Freibeuter sie vor sich ablegt. Liegen auf der Rolle Dublonen, kann der Freibeuter sie nehmen. Nimmt in diesem Durchgang ein Spieler diese Rolle, erhält der Freibeuter zusätzlich 3 Dublonen “Lösegeld” aus der Kasse. Wird die Rolle nicht gewählt, muss der Freibeuter sie spielen.
Für das Festival gibt es ein weiteres Tableau, das auf dem Tisch mit ausgelegt wird.
Auf diesem Tableau können die Spieler Sonderpunkte bekommen für
- Plantagen, wenn bestimmte Kombinationen von Plantagen gebaut werden,
- Waren, wenn bestimmte Sorten von Waren produziert werden,
- Gebäude, wenn ein bestimmtes Gebäude gebaut wird.
Die Plantagen, Waren und Gebäude werden durch verdecktes Mischen ermittelt und auf das Tableau des Festivals gelegt.
Neben den beiden neuen Erweiterungen “Freibeuter” und “Festival” erhält diese Ausgabe des Spiels auch die bereits aus vorigen Editionen bekannten Erweiterungen “Die neuen Gebäude” und “Die Adligen”. Die neuen Gebäude stellen Alternativen zu den Gebäuden aus dem Grundspiel dar und erweitern das Sortiment der Möglichkeiten. Die Adligen werden wie Arbeiter eingesetzt, um Gebäude zu aktivieren. Sie können jedoch unter Umständen am Ende spezielle Siegpunkte durch Bedingungen auf den neuen Gebäuden einbringen.
Das Spielmaterial
Die Spielertableaus, die Rollenkarten und die Dublonen sind aus fester Pappe. Die Warensteine sind aus Holz. Die Illustration der Plättchen unterscheidet sich zum Teil von den vorherigen Editionen, so dass man sich in die neuen Bilder erst “einsehen” muss. Die Illustration ist aber sehr schön. Insgesamt ist das Spielmaterial hochwertiger als das der vorherigen normalen Editionen. In der Ausgabe zum 10-jährigen Jubiläum des Spiels im Jahr 2011 wurden jedoch weitaus bessere Materialien und echte Münzen verwendet.
Die 20-seitige Spielanleitung ist sehr gut verständlich, die einzelnen Spielelemente werden gut erklärt und illustriert. Jedes Gebäude wird dargestellt und erklärt. Auch der Spielverlauf und die vier Erweiterungen werden so gut dargestellt, dass das Spiel nach einer kurzen Einarbeitung gespielt werden kann. Auch mit Spielern, die das Spiel noch nicht kennen, ist auf diese Weise ein zügiger Spieleinstieg möglich. Die Spielzeit von 90 - 150 Minuten ist realistisch angegeben.
Das Kennerspiel PUERTO RICO gehört, seit es vor etwa 10 Jahren in meinen Besitz gelangt ist, zu meinen dauerhaften Lieblingsspielen. Der Spielmechanismus, der jedem Mitspieler die Möglichkeit gibt, an jeder gewählten Rolle teilzunehmen, führt dazu, dass jeder Spieler immer bei den Spielzügen der anderen mitdenkt und überlegt, wie er die gerade gezogene Rolle am besten für sich nutzen kann. Es entsteht dadurch wenig Downtime. Die Erweiterungen bieten interessante Abwechslungen zum Grundspiel. Doch auch ohne die Erweiterungen zu nutzen, bietet das Spiel immer wieder großen Wiederspielreiz.
Die beiden neuen Erweiterungen “Freibeuter” und “Festival” sind meiner Einschätzung nach nicht schlecht, bieten aber auch keinen solchen Mehrwert, dass man das Spiel deswegen noch einmal kaufen müsste, wenn man schon eine ältere Edition besitzt.
Insgesamt war es für mich als Besitzerin der Jubiläumsausgabe von 2011 ziemlich ernüchternd zu sehen, dass die Neuausgabe von 2020 weniger hochwertiges Material bietet als die Ausgabe von 2011. Das hochwertige Material der Jubiläums-Edition macht das Spiel deutlich attraktiver. Schade, dass hier versäumt wurde, an die Qualität der Sonderausgabe heranzukommen.
Lobenswert zu erwähnen ist, dass die alte Version im Bezug auf problematische Stereotypen und rassistische Tendenzen überarbeitet wurde, die in dem 2002 erschienen Spiel enthalten waren.
Die ehemals schwarzen “Kolonisten” - Spielsteine heißen in der neuen Edition “Arbeiter” und sind nicht mehr schwarz, sondern lila. In der Anleitung findet sich darüber hinaus eine Erklärung der Autoren, in der sie sich nachträglich für die Namens- und Farbgebung, die sie in den ersten Editionen verwendet haben, entschuldigen.
Das Spiel PUERTO RICO ist - egal in welcher der Versionen - ein gelungenes Kennerspiel, das Gelegenheits- sowie Vielspielern großen Spielspaß bereitet. Es ist einfach zu erlernen, ermöglicht aber viele verschiedene Spielstrategien, so dass man bei jeder Partie etwas Neues ausprobieren kann.
Wer eine der vorhergehenden Versionen hat, braucht meines Erachtens diese neue Version nicht zwangsläufig - so viel Neues bei der Spielmechanik bieten die Erweiterungen “Freibeuter” und “Festival” nicht. Wer das Spiel aber noch gar nicht kennt, dem rate ich auf jeden Fall, sich dieses schöne Spiel nicht entgehen zu lassen!
Bilder vom Spiel
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Tags: Ressourcenmanagement, 70-120 Minuten, Kennerspiel, Zivilisation, Auslegen, 2-5 Spieler