TEST // ALONE ERWEITERUNGEN
Ob neue Helden oder einzigartige Bosheiten des Weltalls: Die drei Erweiterungen zu ALONE bauen den bedrohlichen Space-Crawler aus und bieten Module, die ganz nach Bedarf ins Grundspiel eingebunden oder auch kombiniert werden können.
Wir haben die ALONE ERWEITERUNGEN mit einem Presserabatt von HEIDELBÄR gekauft.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
ALPHA
ALPHA erweitert das Grundspiel nicht mit neuen Modulen, sondern lediglich um zwei zusätzliche Charaktere und zwei Bosse, die in Missionen eingebettet sind. Die ALPHA-Erweiterung beinhaltet 4 Miniaturen, 2 Charakterkarten und zwei Missionskarten.
AUS DER TIEFE (FROM THE DEEP)
Diese Erweiterung beinhaltet 2 Module, die separat oder gemeinsam mit dem Grundspiel gespielt werden können: einzigartige Kreaturen und besondere Raumaktionen.
Nun können die Bösen Mächte einzigartige Kreaturen ins Spiel bringen – Mini-Bosse, die mit fiesen Spezialfähigkeiten den Helden vor besondere Herausforderungen stellen. So verfügt die Spinne aus der Tiefe über ein lähmendes Gift. Wenn der Held durch sie Lebenspunkte verliert, kann er seinem nächsten Zug kein Adrenalin einsetzen.
Dem Helden dagegen können die besonderen Raumfähigkeiten das Leben deutlich erleichtern. Denn diese haben sich als besonders mächtig erwiesen. So kann er etwa im Kontrollraum das Sicherheitsprotokoll reaktivieren, um auf einem Stockwerk alle Gefahrenmarker zu entfernen. Diese Aktionen können nur in Räumen aktiviert werden, in denen kein Missionsziel erfüllt werden kann und auch nur einmalig, anstelle des Durchsuchens.
Die neuen Missionen sind kreativ ausgefallen: So mutiert der Held beispielsweise in einer Mission zu einem Hybriden und muss schnell ein Gegenmittel finden.
Die TIEFEN-Erweiterung beinhaltet 7 Figuren, 6 Missionskarten, 3 Charakterkarten, 5 Karten für einzigartige Kreaturen, 6 Pappmarker und eine Referenzkarte für die besonderen Raumaktionen.
AVATAR
Die Bösen Mächte bekommen die Gelegenheit, die Personifikation ihrer vier Deck-Aspekte auf den Helden loszujagen. Dazu gibt es noch einen 5. Avatar: Die personifizierte Form des alten Verteidigungssystems der Station, die umprogrammiert wurde: der KI-Avatar. Jeder Avatar verfügt über eine Spezialfähigkeit, die ebenso verbessert werden kann wie die Werte des Avatars.
Im Ausgleich bekommt der Held eine Karte mit Bonusfähigkeiten. Diese kann er mit Gefahrenmarkern aktivieren, die er immer dann bekommt, wenn ein Avatar aktiviert wird. Die Fähigkeiten reichen vom einfachen Neuwurf eines Würfels über Gratis-Bewegungen oder Heilung.
Die AVATAR-Ereiterung beinhaltet 7 Figuren, 5 Avatar-Karten und -Marker, eine Fähigkeitskarte und 2 Charakterkarten.
Das Spielmaterial
Alle drei Erweiterungen kommen in multilingualen Versionen daher, sodass deutsches, englisches, spanisches, französisches und italienisches Spielmaterial enthalten ist. Leider benutzt man so von einem scheinbar großen Kartenstapel lediglich ein Fünftel. Die Miniaturen sind wie gewohnt detailliert und atmosphärisch. Die Tiefen-Erweiterung und die Avatar-Erweiterung verfügen zudem über kleine Anleitungsheftchen.
Die Qualität der drei Erweiterungen unterscheidet sich stark. Die ALPHA-Erweiterung bietet kaum Mehrwert und kommt mit nur geringem Umfang daher. Zudem hat sich auf einer Karte (Scharfschützenanzug) auch noch ein Fehler eingeschlichen, für den es mittlerweile ein offizielles Erratum gibt. Die ALPHA-Erweiterung bringt mir persönlich zu wenig auf den Tisch, als dass ich mich darum bemühen würde.
Anders sieht es bei den anderen Erweiterungen aus: Sowohl AUS DER TIEFE als auch AVATAR warten mit interessanten Modulen auf, die gerade den Bösen Mächten individuelle Fähigkeiten verleihen – sehr willkommene Neuerungen. Mir persönlich haben die einzigartigen Kreaturen besonders gut gefallen, weil sie sich sehr gut in das Grundspiel integrieren lassen, aber doch viel Persönlichkeit mit sich bringen.
Das Modul der besonderen Raumfähigkeiten würde ich nur in sehr speziellen Situationen empfehlen. Diese Fähigkeiten haben sich als extrem mächtig herausgestellt und haben teilweise rundenlange Vorbereitungen der Bösen Mächte zunichte gemacht (etwa beim Fallen-Deck und der Reaktivierung des Sicherheitsprotokolls). Dieses Modul würde ich bei besonders unerfahrenen Helden einsetzen, die sehr bösartigen Widersachern gegenüberstehen.
Das Avatar-Modul hat den Bösen Mächten ebenfalls mehr Individualität und Möglichkeiten gegeben. Dafür läuft der Held aber gerade in einer Vier-Spieler-Partie in Gefahr, überrannt zu werden. Die zusätzlichen Fähigkeiten sind allerdings ein netter Ausgleich.
Leider lassen sich die Materialien der Erweiterungen nicht einfach so in der Box des Grundspiels verstauen. Die ALPHA-Erweiterung kommt zudem in einer kleineren Schachtel daher als die anderen beiden.
Insgesamt sind die Erweiterungen größtenteils gut gelungen. ALPHA kann man ignorieren, aber AVATAR und AUS DER TIEFE bieten wirklich interessante Variationen für alle, die mehr Spieltiefe für die Bösen Mächte oder generell einfach mehr Inhalt für ALONE möchten. Als obligatorisch würde ich aber keine einstufen. Was ich persönlich noch nicht ausprobiert habe, ist die beiden großen Erweiterungen miteinander zu kombinieren. Ich fürchte allerdings, dass die Fülle an Optionen (auf beiden Seiten) das Spiel in die Länge zieht (Analyse-Paralyse). Aber das Chaos...
Bilder vom Spiel
Tags: Dungeon-Crawler, Erweiterung, Semi-Kooperativ, Horror, Science Fiction, 1-4 Spieler