TEST // VILLAINOUS - DAS BÖSE SCHLÄFT NIE
Ihr habt noch nicht genug von den Bösewichten aus VILLAINOUS? Dann freut euch auf neue Disney Bösewichte bei VILLAINOUS - DAS BÖSE SCHLÄFT NIE! Mit der zweiten Erweiterung kommen Scar, Rattenzahn und Isma mit ins Spiel, welche bekannt sind aus „König der Löwen“, „Basil, der große Mäusedetektiv“ und „Ein Königreich für ein Lama“. Welcher Bösewicht erreicht zuerst sein finsteres Ziel? Versucht, so viele böse Aktionen wie möglich zu spielen, um eurem eigenen Ziel näher zu kommen.
RAVENSBURGER hat uns VILLAINOUS - DAS BÖSE SCHLÄFT NIE freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
So wirst du der gefürchtetste Bösewicht
Sieger des Spieles und somit der gefürchtetste Bösewicht ist, wer sein persönliches Spielziel zuerst erreicht. Damit dies gelingt, erhält jeder Spieler seine eigene Spielertafel, seine Bösewicht-Spielfigur, die passenden Bösewicht- und Schicksalskarten, sowie das Bösewicht-Handbuch und eine Spielerhilfe. Sogenannte Machtchips werden ebenfalls nach einem bestimmten Prinzip an die Spieler verteilt.
Auf der Hand hat jeder Spieler vier Bösewicht Karten, welche im Spiel immer wieder nachgezogen werden können. Die Schicksalskarten können ausschließlich von den gegnerischen Spielern gespielt werden. Im Schicksalskarten-Deck befinden sich die „guten Helden“, gegen die der Bösewicht kämpfen und siegen muss. Sind die Spielmaterialien verteilt, kann es auch schon losgehen: „Der Spieler mit dem bösesten Blick beginnt“!
Der Spieler, der am Zug ist, führt genau drei Schritte durch. Zunächst bewegt der Spieler seine Spielfigur an einen der vier möglichen Orte auf der Spielertafel. An welchen Ort der Spieler seine Figur bringt, ist ihm überlassen, die Figur darf nur nicht stehenbleiben. An jedem Ort gibt es vier verschiedene Aktionsmöglichkeiten, die der Spieler in beliebiger Reihenfolge ausführen kann. Dies kann zum Beispiel sein, dass der Spieler Machtchips - eine Art Währung - erhält, mit denen der Spieler Karten bezahlen oder Fähigkeiten aktivieren kann. Weitere Aktionen sind beispielsweise eine Handkarte ausspielen, Fähigkeiten aktivieren oder einen Helden bekämpfen.
Doch Bösewichte wären nicht so böse, wenn sie nicht den anderen Bösewichten ihre Pläne durchkreuzen würden! So kann der Spieler auch die Aktion „Schicksal“ spielen. Spielt ein Spieler diese Aktion, so bedient er sich an den Schicksalskarten eines beliebigen Mitspielers und zieht die oberste Schicksalskarte vom Stapel. Handelt es sich hierbei um eine Heldenkarte, wird diese sofort an einen beliebigen Ort auf der Spielertafel des Mitspielers angelegt und verdeckt damit wichtige Aktionen, die dieser nun nicht mehr durchführen darf, solange der Held nicht besiegt ist. Einen Helden besiegen kann der Spieler, indem er einen seiner Handlanger an diesen Ort verschiebt oder auslegt und die Aktion „Helden besiegen“ durchführt. Den Zug beendet der Spieler, indem er so viele Bösewicht- Karten nachzieht, bis er wieder vier Karten auf der Hand hat. Nun ist der nächste Bösewicht an der Reihe und führt ebenso diese drei Schritte aus.
Was ist in der Box?
Die zweite Erweiterung kommt in einer kompakten Box daher, in der man 3 Spielertafeln, 3 Bösewicht-Spielfiguren, 90 Bösewicht-Karten, 46 Schicksalskarten, 41 Chips, 1 Spielziel-Plättchen, 3 Spielhilfen, 3 Bösewicht-Handbücher und 1 Spielanleitung findet.
Das Spielmaterial ist liebevoll und robust gestaltet. Die drei Spielfiguren sind aus biegsamen Plastik, sodass diese auch recht stabil erscheinen. Sehr übersichtlich sind die Spielhilfen, welche auch Bösewicht-Handbuch genannt werden. Hier ist kurz und prägnant das Spielziel eines jeden Spielers aufgeführt, sodass man sein böses Ziel während der Partie auch nicht aus den Augen verliert.
Die Spielanleitung ist mit 16 Seiten noch recht übersichtlich. Bilder von möglichen Spielszenarien erleichtern den schnellen Einstieg ins Spiel. Wer aber doch keine Muße hat, sich die Anleitung durchzulesen, findet im Internet eine passende Video-Anleitung. Dies wird auch auf der ersten Seite der Spielanleitung beworben. Die Box hat ein Inlay, sodass alles an seinen Platz einsortiert werden kann.
Meine ersten Gedanken beim Auspacken von VILLAINOUS - DAS BÖSE SCHLÄFT NIE waren „Ein Spiel von Disney? In so einem schön gestalteten Karton? Das muss sicher ein interaktives, harmonisches Familienspiel mit den bekannten Helden sein!“. An Bösewichte habe ich wirklich nicht gedacht. Und dann soll ich denen auch noch zum Sieg helfen? Ein bisschen skeptisch war ich am Anfang, doch schon nach dem ersten Anspielen konnte ich es mir gleich besser vorstellen! Getreu dem Motto der Spielfigur „Rattenzahn“ ertappte ich mich immer wieder bei dem Gedanken, „Oh, ich liebe es, gemein zu sein“.
Außerdem ist mir gleich das liebevoll gestaltete Material ins Auge gefallen, welches toll auf die einzelnen Charaktere abgestimmt ist. Die kleinen Bösewicht-Handbücher runden das Spielset in meinen Augen perfekt ab.
Die Grundregeln des Spiels sind sehr einfach gehalten, jedoch waren die ersten Runden etwas holprig. Es dauerte einige Zeit, bis wir uns mit unserem Bösewicht vertraut gemacht hatten und verstanden haben, welche Aktionen wann gespielt werden. Es ist sicher kein Spiel für Zwischendurch. Wenn man dann voll und ganz mit seinem Bösewicht verschmolzen ist, sind 20 Minuten pro Spieler realistisch. Wir haben jedoch bei den ersten Runden deutlich länger gebraucht. Wer die Grundversion bereits kennt, wird bei der Erweiterung keine Probleme haben.
VILLAINOUS - DAS BÖSE SCHLÄFT NIE verfügt über 3 Charaktere, sodass es zu zweit oder zu dritt spielbar ist. In Verbindung mit den anderen Versionen könnt ihr dann entweder mit mehr Bösewichten spielen oder ihr könnt die Bösewichte kombinieren und ausprobieren, wer gegen wen am besten gewinnen kann.
Als wir das Spiel häufiger gespielt hatten, haben wir auch neue Strategien ausprobiert, womit es nicht langweilig wird. Ein klarer Pluspunkt. Gut finde ich bei dem Spiel vor allem, dass es ohne Grundspiel spielbar ist. Was mir doch sehr gefehlt hat, war allerdings die Interaktion mit anderen Spielern. Gerade am Anfang, wenn sich jeder mit seinem Charakter vertraut machen muss, kann es schon einmal vorkommen, dass die Mitspieler sehr lange warten müssen. Bei Runden mit mehr als 3 Spielern stelle ich mir dies sehr langwierig vor.
Die Altersempfehlung ist ab 10 Jahren, für jüngere Kinder würde ich es auch nicht empfehlen. Durch die vielen verschiedenen Anweisungen auf den Spielkarten würde ich schon fast sagen, dass 10 Jahre noch etwas zu jung ist. Wer das Spiel ausprobieren möchte, plant am besten gerade für die ersten Runden viel Zeit ein und spielt dieses Spiel mit anderen Spieleliebhabern.
Bilder vom Spiel
Tags: Standalone, Asymmetrisch, 2-3 Spieler, 40-60 Minuten, Disney, Stichspiel, Erweiterung, Kartenspiel