TEST // ALONE

TEST // ALONE - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

ALONE ist ein Regelmonster. Asymmetrische Fraktionen mit komplett unterschiedlichen Abläufen und Informationsständen, Lichtlinien, Geräuschen, enthüllten oder verhüllten Räumen, Licht, Gefahr... Alles Faktoren, die im Spielfluss bedacht werden müssen. Im ersten und teils auch im zweiten Spiel mussten wir ständig in den Regelheften blättern. Dabei hat uns aber gefallen, dass es unterschiedliche Hefte gibt, damit Held und Böse Mächte gleichzeitig nachschlagen können und nicht aufeinander warten müssen.

Hat man sich erst einmal durch die Regeln durchgekämpft, ist ALONE ein sehr stimmungsvoller Dungeon Crawler, der sehr schöne Ideen mitbringt. Beispielsweise sorgt das limitierte Sichtfeld des Helden für eine beklemmende Atmosphäre – aber auf der anderen Seite auch für einigen Verwaltungsaufwand auf der Seite der Bösen Mächte.

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Die beiden Seiten spielen sich auch sehr unterschiedlich. ALONE ist sehr auf die Perspektive des Helden ausgerichtet. Denn der spielt sich einfach großartig, für die gesamte Dauer des Spiels herrscht Spannung, Unsicherheit und Beklemmung. Jeder Heldenspieler in meinen Testrunden hatte positives zu sagen, allerdings kann ich mir auch vorstellen, dass diese Rolle auch für einige Spieler zu stressig sein könnte. Denn man hat einfach keine Zeit, um immer nur bedacht und vorsichtig vorzugehen und alles zu erkunden. Am Ende des Spiels hatten die Heldenspieler immer das Gefühl, gegen alle Wahrscheinlichkeiten das Unmögliche geschafft zu haben. Ein Erlebnis, das ich so bisher so noch nicht bei einem Brettspiel erlebt habe. Allein die physische Präsenz dreier Gegenspieler wirkt einschüchternd.

Für die Bösen Mächte hingegen fällt das Urteil gespaltener aus. Teilweise kam wirklich das Gefühl auf, der geschickte Puppenspieler im Hintergrund zu sein, der mit cleveren Fallen und fiesen Kreaturen die Raumstation in eine isolierte Hölle im Weltall verwandelt. Leider kam es aber auch vor, dass Böse-Mächte-Spieler von der Verwaltungsarbeit der Karte gelangweilt wurden und sich mehr Entscheidungen gewünscht hatten.

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Gerade im Vier-Personen-Spiel besteht zudem die Gefahr eines Alpha-Spielers, der die anderen Bösen Mächte dominiert. Im Drei-Personen-Spiel ließ sich das deutlich besser balancieren, da die Bösen Mächte bis zu zwei Aktionskarten pro Zug spielen können. Gut gefallen hat mir das Spiel zu zweit – dann ist das Spiel deutlich konsistenter, aber eben auch weniger originell.

Die unterschiedlichen Decks der Bösen Mächte schaffen etwas Wiederspielwert, doch dieser ist nicht mit der unterschiedlichen Ausrüstung des Helden zu vergleichen. Insgesamt war es immer reizvoller, den Helden zu spielen, als wieder in die Rolle der Bösen Mächte zu schlüpfen.

Das trübt den Spielspaß leider etwas – und leider auch für die größere Zahl der Spieler. Dass sich alle Spieler aber immer darauf gefreut haben, endlich in die Rolle des Helden schlüpfen zu dürfen, spricht einfach für die Qualität dieser Erfahrung. Schön wäre es natürlich, wenn sich die Bösen Mächte genauso interessant und immersiv spielen würden.

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Einen kleinen thematischen Bruch habe ich in den Begleitern gesehen. Schließlich ist doch der Clou des Spiels, allein zu sein. Ich habe mich aber von der Vorstellung etwas gelöst und betrachte die Begleiter als einfache Ausrüstungsgegenstände. Schon stimmt die Atmosphäre wieder.

Insgesamt ist ALONE ein stimmungsvoller Dungeon Crawler, der tolle Mechanismen und innovative Konzepte mitbringt. Die Einstiegshürde ist aufgrund der schieren Zahl an Regeln recht hoch, meiner Meinung nach lohnt es sich aber, diese Zeit zu investieren. Denn man wird mit einer immersiven Erfahrung belohnt, die man in diesem Medium so noch nicht erlebt hat.

 

Wertung zum spiel

 

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Bilder vom Spiel

Tags: Asymmetrisch, Dungeon-Crawler, Horror, Weltraum, Science Fiction, 2-4 Spieler

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