TEST // DREAM RUNNERS - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Gleich nach dem ersten Spiel erinnerte mich DREAM RUNNERS an COSMIC FACTORY. Plättchen werden unter Zeitdruck zusammengepuzzelt. Das kannte ich schon und fand es gut.
Das Spiel ist schnell erklärt und auch flott aufgebaut. Es kann sofort losgehen. Im Raster zu puzzeln macht Spaß. Vor allem, wenn einem aufgefallen ist, dass nicht alle Albträume vertrieben werden können und das grummelige Murmeln der anderen Spieler vernommen wird. So klappt es nicht, so aber auch nicht und so erst recht nicht. Verdammt, jemand hat schon die Sanduhr. Diese Phase ist sogar von strategischen Entscheidungen geprägt. Oft wird ein Albtraum einfach unbeachtet gelassen, weil lieber zwei Sternensplitter eingesammelt werden, um das Set zu vervollständigen und letztlich mehr Punkte zu erzielen. Leider hält dieser Spaß nur etwa 60 Sekunden lang an. Spätestens dann sind alle fertig mit der Aufgabe.
Es folgt die Belohnung für den Stress: nämlich neue Teile kaufen.
Hier kann der weitere Ablauf des Spiels individuell gestaltet werden. Möchte ich mehr Dinge einsammeln oder lieber mehr Monster verscheuchen? Diese Auswahlmöglichkeit finde ich gut und an geeigneter Stelle ins Spiel integriert, von der Tragweite reicht dies aber bei weitem nicht an die Auswahl neuer Karten in einem Deckbuilder heran.
Auch löst es zwar ein kleines Ärgernis aus, wenn der Startspieler das vermeintlich beste Plättchen bekommt, aber meist ist alles irgendwie gut. Die Entscheidung wirkt manchmal etwas beliebig. Auf späteren Traumkarten werden diese Plättchen dann wichtig, denn diese werden rasant schwieriger. Das Gefühl hier wirklich etwas ausgebaut zu haben, kommt allerdings nie wirklich auf. Das mag daran liegen, dass die Plättchen sich alle zu sehr ähneln und es eigentlich nur zwei Effekte gibt. Hier greift leider nichts ineinander. Es gibt keine Verzahnung oder Synergien.
Wenn bei diesem Spiel nicht ein gewisses Tempo gehalten wird, verliert es sehr schnell an Dynamik. Die Wertungsphase und das Einkaufen verlaufen zu lang und das eigentlich spaßige Zusammensetzen des Musters ist viel zu schnell vorbei. Dadurch, dass neue Teile das Spielgefühl nicht so stark beeinflussen, stagniert die Spannungskurve bereits auf einem mittleren Niveau.
Etwas unpassend ist die Möglichkeit der „Player-Elimination“. Das wirkt in einem so lockeren Familienspiel zu hart. Wer es kurz aus dem Gedächtnis verliert, dass das passieren kann und auf der Punkteskala abstürzt, muss vielleicht 2 Runden zuschauen. Auf der anderen Seite bringt der Druck auch etwas Spannung mit sich.
DREAM RUNNERS würde ich unter „special interests“ verbuchen. Echtzeit und dann auch noch Puzzeln, das sind gleich zwei Spielelemente zusammen in einem Karton, die nicht jedem zusagen. Meinen Geschmack hat es eigentlich getroffen, aber vollkommen überzeugt hat es mich leider nicht.
Bilder vom Spiel
Tags: 30 Minuten, Puzzle, Echtzeit, 2-4 Spieler