TEST // RYU
Vor vielen Jahren wurden wir, die Einwohner des großen Planeten Titan, Zeuge einer uralten Macht. Damals suchte ein Himmelsleviathan unsere Heimat auf. Zunächst fühlten wir uns sicher und geehrt, doch kurz darauf fing der Leviathan an zu weinen. Tränen, die selbst einen Oger erschlagen hätten. Riesig wie Berge donnerten sie auf uns herab. Diejenigen die sich retten konnten, flohen nach Dala, eine Gebirgskette mit 9 Gipfeln. Nach und nach wurde das gesamte Land überflutet. Die Gipfel wurden zu Inseln, auf denen Städte errichtet wurden. Wie nur können wir diesem Unheil entfliehen? Gerüchte machen sich breit, dass der uralte Drache Ryu unser Leid beenden könnte. Zu seinen Ehren und um ihn um Hilfe zu bitten, veranstalten wir ein spektakuläres Fest. Jede Insel baut einen eigenen Drachen, um Ryu zu huldigen. Werden die selbstgebauten Drachen rechtzeitig fertig? Welche Nation baut den beeindruckendsten Drachen? Und wird Ryu kommen und uns retten?
Wir haben RYU selbst gekauft.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Darum geht es in dem Spiel
RYU ist ein kompetitives Draft- und Auktionsspiel aus der Feder von Kim Satô. Es ist für zwei bis fünf verschiedene Nationen ausgelegt, welche um die Fertigstellung eines selbstgebauten Drachen wetteifern. RYU ist für Spieler ab 14 Jahren geeignet und eine Partie dauert, laut dem Verlag MOONSTER GAMES, durchschnittlich 45 Minuten. RYU spielt auf einem Fantasy Planeten, auf dem sich 9 verschiedene Inseln befinden. Jede Insel wird von einer Kultur besiedelt, welche Ressourcen beschaffen muss, um einen Drachen zu bauen.
Dies geschieht, indem die Spieler zu anderen Inseln aufbrechen und diese erkunden. Weiterhin können Ressourcen oder andere Marker auf neutralen Inseln getauscht werden. Die Ressourcen werden für den Bau des Drachen ausgegeben. Der erste Spieler, der den Drachen fertigstellt, gewinnt das Spiel.
Drachenzähmen leicht gemacht
Zu Beginn des Spiels wählt jeder Spieler eine Fraktion aus, nimmt sich den entsprechenden Drachen und legt diesen vor sich aus. Anschließend erhalten alle Spieler 2 gelbe Ressourcen, welche sie hinter ihren Sichtschirm platzieren. Je nach Spieleranzahl können einige Spieler ebenfalls bereits zu Beginn des Spiels Händler- oder Schmugglermarker erlangen. Anschließend werden 9 Inseln, bestehend aus 4 neutralen Inseln, den Heimatinseln der Spieler und nicht bewohnten Inseln, ausgelegt. Danach setzt jeder Spieler seinen Drachen auf die Heimatinsel und das Spiel kann beginnen.
In jeder Runde hat jede der Fraktionen eine Aktion. Die Spieler können 2 Inseln mit oder gegen den Uhrzeigersinn weit laufen. Sobald eine Insel betreten wird, kann diese erkundet werden. Beim Erkunden von neutralen Inseln legt der aktive Spieler einen gelben Ressourcenstein in die Mitte des Spielfelds und dreht die Insel um, um anzuzeigen, dass sie nun erschöpft wurde. Anschließend darf sich dieser Spieler einen Händlertoken und 2 Ressourcensteine aus dem Fabrikbeutel nehmen, diese den Mitspielern präsentieren und sie danach hinter den Sichtschirm legen. Beim Erkunden von Heimatinseln anderer Spieler läuft der Vorgang ähnlich ab. Lediglich das Ziehen der 2 Ressourcen wird hier durch das Ziehen von 4 oder 5 Steinen ersetzt. Diese werden nun mittels eines Draftmechnismus an die Spieler verteilt.
Zusätzlich sind in jedem Spiel 4 Händlerinseln vorhanden. Auf denen können die Spieler Token eintauschen, um Vorteile zu erhalten. Diese können zum Erhalt von Jokertoken führen, das Anheben der Sichtschirme oder das Erneuern von bereits erkundeten Inseln bewirken.
Um ein Teil des Drachen zu bauen, lassen die Spieler eine Bewegung und die dazugehörige Erkundung verfallen. Es werden die nötigen Ressourcen ausgegeben und das gebaute Drachenplättchen umgedreht.
Im Fabrikbeutel ist ein weißer Stein vorhanden. Wird dieser gezogen, entscheiden sich die Spieler geheim für eine beliebige Anzahl von Ressourcen, nehmen diese in die Hand und öffnen sie gleichzeitig. Der Spieler mit den meisten Steinen wirft diese ab, um ein Teil des Drachens umsonst bauen zu können. Anschließend werden alle Steine aus der Mitte zurück in den Fabrikbeutel gesteckt.
Der Spieler, der als Erstes den ausliegenden Drachen fertiggestellt hat, ist der Gewinner des Spiels.
Das Material
Das Material umfasst 49 Holzsteine, 5 Holzdrachen, 25 Drachenplättchen, 5 Sichtschirme, 14 Inseln, einige Token und 1 Fabrikbeutel. Das Material ist sehr hochwertig. Die Token, die Inseln und die Plättchen sind aus dicker Pappe gefertigt. Die Sichtschirme verdecken die Ressourcen gut. Das Artwork ist sehr gut gelungen. Hier punktet RYU auf ganzer Linie. Leider ist kein Inlay vorhanden. Verwirrend ist lediglich die Ikonografie, welche in einigen Fällen nicht selbsterklärend ist. Außerdem kann eine Unterscheidung der Inseln nicht immer eindeutig getroffen werden, da diese sich sehr ähneln.
Die Anleitung von RYU ist sowohl auf Französisch als auch auf Englisch vorhanden. Die Regeln werden mit genug Bildmaterial unterstützt. Der Flavourtext am Anfang und einige Regeln sind komplizierter geschrieben, als es hätte sein müssen. Die Anleitung lässt, nach einmaligem Lesen, keine Fragen mehr offen.
Tags: Draften, Entdecken, 45 Minuten, 2-5 Spieler