TEST // DER EISERNE THRON – DIE MUTTER DER DRACHEN

TEST // DER EISERNE THRON – DIE MUTTER DER DRACHEN - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

Wer sich dachte, „Och, DER EISERNE THRON ist mir noch nicht wuchtig genug!“ hat hier die Antwort auf seine Wünsche gefunden. DIE MUTTER DER DRACHEN erweitert das Grundspiel so sehr, dass sich die Komplexität und Tiefe um ein vielfaches steigert. Doch Vorsicht ist geboten, denn nicht alles was größer und prächtiger ist, ist auch aus Gold. DIE MUTTER DER DRACHEN macht es unserer Meinung nach noch etwas komplizierter, überhaupt Spieler für dieses Werk an den Tisch zu bekommen.

Allein der Aufbau hat zu zweit ungefähr eine Stunde gedauert (ok, das wird garantiert schneller gehen, sobald man alle Aufstellungen verinnerlicht hat), das Spiel danach weitere 5,5 Stunden! Meine Meinung, dass die richtige Gruppe für dieses Spiel über das gesamte Spielgefühl entscheidet, hat sich durch die Erweiterung noch gestärkt. Unsere Spielrunde von DIE MUTTER DER DRACHEN hatte das Glück, dass ein Großteil der ersten Spielrunde von DER EISERNE THRON dabei war, wodurch sich interessante Dynamiken ergeben haben, die eine Konsequenz aus unserem ersten Spiel darstellten. Das ging sogar so weit, dass bereits Tage vor dem Spiel Bündnisse gegen bestimmte Spieler geschlossen wurden und diese Bündnisse gleichzeitig schon wieder von innen heraus mit anderen Gegenbündnissen verraten wurden.

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Das Resultat war, dass ich mich als Targaryen-Spieler zum Schluss mit jeder einzelnen Partei am Tisch verbündet hatte und jede einzelne dachte, ich arbeite mit ihr zusammen gegen die anderen. Funktionierte klasse! Einziges Problem: Targaryen ist ohne Gegenspieler eine Fraktion, die nicht aufzuhalten ist. Sobald unerfahrene Spieler gegen einen halbwegs kompetenten Targaryen antreten, haben sie absolut keine Chance. Insbesondere durch den eigenen Kontinent, auf dem sich Targaryen ausbreiten kann, ist der Nachschub immer gegeben. Außerdem ist die Seemacht der Targaryen die stärkste auf dem Feld, solange der Targaryen-Spieler es darauf anlegt. In unserer Runde hätte ich das Spiel in Runde 5 beenden können, hätte ich es darauf angelegt, und das steht im krassen Gegenspruch zu den anderen Fraktionen, die um jeden einzelnen Siegpunkt Blut und Wasser schwitzen müssen.

Haus Targaryen ist aber keine schlechte Ergänzung. Erfahrene Spielergruppen, die schon einige Spielrunden auf dem Buckel haben und einen frischen Wind ersehnen, können Haus Targaryen als übermächtige Bedrohung einbringen. Durch diese neue Komponente könnten neue interessante Bündnisse und Strategien entstehen.

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Haus Arryn auf der anderen Seite ist eine wirklich rundum gelungene Ergänzung. Durch die zusätzlichen Auflegeflächen der Fraktion, die die Territorien noch etwas mehr aufspalten, ist Haus Arryn ein würdiger Puffer zwischen den beiden großen Häusern Stark und Baratheon. Besonders Haus Stark kommt damit in Bedrängnis, da es sich nicht mehr unbemerkt in alle Richtungen ausbreiten kann, solange es sich mit Haus Graufreud gut stellt.

Die Vasallen trafen bei uns auf gespaltene Meinungen. In kleinen Gruppen helfen sie garantiert, das Spielgefühl spannend und actionreich zu gestalten, da gefühlt immer etwas auf dem Spielfeld passiert. Bei größeren Gruppen sind sie aber teilweise einfach nur lästig. Bei 7 Spielern kontrolliert nur ein Spieler einen Vasallen (was zwar die Thronfolge-Leiste umso wichtiger macht, aber naja…), den er ebenso benutzen kann, um Festungen einzunehmen und diese dann freizumachen, um dort eigene Truppen zu stationieren. Das kann das Spielgefühl stark verfälschen.

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Unterm Strich ist die Erweiterung DIE MUTTER DER DRACHEN eine interessante Mischung aus sehr gefährlichen und sehr guten Änderungen. Gruppen, die wissen, was sie tun und bereits viele Erfahrungen mit dem Spiel machen konnten, sei die Erweiterung klar ans Herz gelegt, aber Gruppen, die sich erstmals für das Grundspiel interessieren, sollten erst einmal mit diesem ihre eigenen Erfahrungen sammeln, bevor sie sich einem solchen Giganten annähern.

Der weitverbreiteten Meinung, dass DIE MUTTER DER DRACHEN für alle ein unbedingter Pflichtkauf ist und das Grundspiel am besten nur noch mit dieser Erweiterung gespielt werden sollte, widerspreche ich ganz entschlossen. Wir hatten teilweise mehr Spaß mit dem Grundspiel an sich, wobei DIE MUTTER DER DRACHEN definitiv bei bestimmten Spielgruppen gelegentlich wieder auf den Tisch gebracht werden wird.

 

Wertung zum spiel

 

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Bilder vom Spiel

Tags: Kampfstrategie, 180-300 Minuten, 3-8 Spieler, Erweiterung, Wettrennen, Area Control

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