TEST // SILVER - AMULETT - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Der Spielverlauf und das Spielgefühl von SILVER funktionieren gut. Die Regeln sind sehr schnell erklärt, das Spiel ist schnell aufgebaut und spielt sich flüssig.
Wie ich aber bereits in der Einführung habe anklingen, leiht sich SILVER die Hauptmechanik des Spiels von älteren Spielen und versucht, diese mit eigenen Ideen zu verbessern. Das ist grundsätzlich nichts schlimmes, da es kaum Spiele auf dem Markt gibt, die das nicht in irgendeiner Weise tun, aber irgendetwas war bei SILVER anders.
Unsere Spielergruppe hat sich beim Spielen von SILVER sehr an das etwas ältere Spiel CABO erinnert gefühlt. Klar, auch CABO ist der gleichen „Vergehen“ wie SILVER schuldig, da auch dieses Spiel die Hauptmechanik von einem älteren Spiel übernommen hat, aber die Gemeinsamkeiten von SILVER und CABO stechen an einigen Stellen sehr hervor.
Die Zahlen von 0 bis 13, die Anzahl der jeweiligen Zahlen im Kartenstapel und sogar die Fähigkeiten der Karten sind überwiegend bis vollständig identisch. Die Unterschiede liegen darin, dass bei SILVER eine Karte mehr ausgeteilt wird, eine gewisse Menge Karten ungesehen zurück in die Box gelegt werden und die Karten bei SILVER ein paar mehr Fähigkeiten besitzen. Auch das Setting des Spiels hat sich uns nicht wirklich erschlossen. Klar, es handelt sich um ein Spiel der WERWÖLFE-Autoren und sie wollten ein Spiel mit bekannten Figuren veröffentlichen. Aber im gesamten Kartenstapel befindet sich nicht ein einziger Werwolf. Vielmehr sollen wohl die Zahlen auf den Karten ohne wirkliche Erklärungen einfach Werwölfe darstellen. Im Ergebnis fühlt sich das Setting dadurch aufgezwungen an.
Was macht SILVER aber zu einem Spiel, das sich zu besitzen lohn? Nun ja, trotz meiner Kritik am Spiel spielen wir das Spiel gerne und ausgiebig. Die kleinen Veränderungen, die SILVER eingeführt hat, machen das Spiel ein wenig komplexer als andere Vertreter, wodurch es einen eigenen Reiz entwickeln kann. Für mich persönlich steckt in SILVER aber mehr Potential als es im ersten Moment zu zeigen scheint. In der englischen Originalfassung sind bereits mehrere Spiele in der SILVER-Reihe erschienen. Neben SILVER – AMULETT existieren noch SILVER – BULLET und SILVER – COIN, die aber noch nicht auf dem deutschen Markt angekommen sind. Bei diesen Spielen handelt es sich um zusätzliche Versionen von SILVER – AMULETT, wodurch die Kartensets miteinander kombinierbar sind und eigene Kartenstapel mit den eigenen Vorlieben zusammengestellt werden können.
Für wen könnte SILVER interessant sein? Spielergruppen, die kleine schnelle Kartenspiele mögen, die sich gut mit 2-4 Spielern spielen lassen, und CABO oder ähnliche Spiele nicht besitzen, können hier fündig werden. Im Idealfall besteht auch Interesse an der Erweiterung des Spiels mit anderen Versionen, um den Umfang und die Spieltiefe zu erhöhen.
Besitzt ihr aber bereits ähnliche Spiele oder wollt SILVER eurer Werwolf-Sammlung mit atmosphärisch dichten und tiefgründigen Werwolf-Spielen hinzufügen, wird es dieser Erwartung meiner Meinung nach nicht gerecht und dadurch vermutlich nicht viele Spieleabende erleben.
Bilder vom Spiel
Tags: Gedächtnis, 30-45 Minuten, Handmanagement, Bluffen, 2-4 Spieler, Kartenspiel