TEST // YIN YANG - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Aufgrund der englischen Anleitung voller Grammatikfehler war ich zunächst skeptisch. Auch der etwas komplizierte Mechanismus mit den verschiedenen Münzkombinationen zur Aktionswahl ließ mich nichts Gutes hoffen. Die generische Illustration des Spielbrettes und die besondere aber eigentlich völlig unnötige Schildkröte taten ihr Übriges, damit YIN YANG für mich als Blendwerk galt.
Glücklicherweise wurden meine Erwartungen zu großen Teilen nicht bestätigt. Auch wenn das Kombinieren der Münzen den Spielfluss ein bisschen hemmt und ich lieber ohne Aufkleber für die Münzen ausgekommen wäre, macht YIN YANG Spaß.
Ohne die Schildkröte würde es nur halb so viel Spaß machen. Ob sich die Münzen darin tatsächlich durch Schütteln beeinflussen lassen, konnte ich bisher nicht erkennen. Aber schließlich ist es ja göttlicher Wille. Und der lässt sich sicher nicht durch händisches Schütteln ändern.
Im Spiel gibt es viele Baustellen und alles will im Auge behalten werden. Die Spielerreihenfolge ist wichtig, denn neben Siegpunkten, blockiert jeder Spieler auch einen Stapel Aktionsplättchen und zwingt nachfolgende Spieler zu Ausweichentscheidungen. Das Warenraster muss gefüllt werden und die Situation auf dem Brett wird mit jedem Zug prekärer. Die Wirtschaft im alten China ist wie eingefroren und niemand produziert neue Waren. Da heißt es schnell sein, sonst ist die begehrte Jade weg.
Das alles darf aber nicht von der Tempelmehrheit in den Provinzen ablenken. Hier liegen die wichtigen Punkte.
Kennerspieler können mit YIN YANG sicher ein paar unterhaltsame Stunden haben und werden durch die variablen Wertungsplättchen beim Warenraster auch dauerhaft ins Grübeln geraten können. Von der Komplexität ist es mit ISTANBUL vergleichbar, geht es doch um die geschickte Bewegung der eigenen Spielfigur. Effizienz ist entscheidend.
Schön, dass es dieses Spiel bald auch auf Deutsch geben wird.
Bilder vom Spiel
Tags: 45-75 Minuten, Würfelplatzierung, 1-4 Spieler, Muster bilden, TSD20