TEST // CASTLES OF BURGUNDY

TEST // THE CASTLES OF BURGUNDY - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

THE CASTLES OF BURGUNDY wird als moderner Klassiker bezeichnet. In meinen Augen zu Recht. Im Vergleich zur ersten Auflage unter dem Namen DIE BURGEN VON BURGUND hat sich allerdings spielerisch nichts geändert, sodass sich meine Bewertung auf beide Auflagen gleichermaßen bezieht.

Spielerisch ist dieses Spiel geschliffen. Es läuft rund und hat einen schönen, flotten Spielablauf. In voller Besetzung dauert es natürlich trotzdem seine Zeit, aber das Spielgefühl ist dabei nicht schleppend. Trotz des Würfelns hat man nie das Gefühl, dass man nichts machen kann. Es gibt immer eine sinnvolle Aktion und die Arbeiterplättchen erlauben es, den Würfel doch mal zu ändern, wenn man auf ein Plättchen nicht verzichten kann. So kommt hier eine perfekte Balance zustande: Die Augenzahlen der Würfel beeinflussen die Spielentscheidung und dennoch ist das Spiel nicht zu glückslastig. Nur wenige Spiele mit Würfeln als zentrales Element schaffen es, dass das Würfeln nicht über Sieg oder Niederlage entscheidet, aber dennoch Einfluss auf die Spielentscheidungen nimmt.

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In DIE BURGEN VON BURGUND gibt es immer etwas sinnvolles zu tun. Die Augenzahl gibt hier nämlich nicht vor, welche Aktion möglich ist, sondern grundsätzlich gehen alle Aktionen auch mit allen Würfelergebnissen. Dennoch muss man als Spieler priorisieren. Ich kann mit der gewürfelten 5 vielleicht meine Ware verkaufen, aber auf der 6 im Depot liegt das letzte Burgplättchen aus. Bevor meine Mitspieler es mir wegschnappen, setze ich lieber einen Arbeiter ein, um mir das Plättchen zu sichern. Die Waren laufen ja erst einmal nicht weg und können auch in der nächsten Runde noch verkauft werden. Und so kommt auch eine schöne Interaktion zum Tragen, die in diesem Spiel dennoch nicht übermäßig hoch ist. Wir bauen alle an unserem eigenen Fürstentum, aber ich muss auch im Blick behalten, was die Mitspieler mir möglicherweise gleich wegnehmen.

Daher ist auch der Mechanismus der Spielerreihenfolge ein wichtiger Bestandteil des Spiels. Über das Platzieren von Handelsschiffen im eigenen Fürstentum rückt man auf der Leiste für die Spielerreihenfolge voran. Es kann unter Umständen sehr wichtig für ein lukratives Plättchen sein, dass man nicht als letztes dran ist, denn dann ist das Plättchen vielleicht schon weg. Das schafft einen zusätzlichen Anreiz, das Bauen der Schiffe nicht außer Acht zu lassen und richtig zu timen.

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Insgesamt entsteht zudem ein sehr angenehmes und sanftes Spielgefühl am Tisch. Das Thema ist ausgesprochen unverfänglich und die vielen Möglichkeiten, die das Spiel bietet, erlauben es, jede Strategie einmal auszuprobieren. Dabei kann jeder Ansatz zum Sieg führen. DIE BURGEN VON BURGUND ist dabei kein Mangelspiel. Minuspunkte gibt es gar nicht und jede Strategie wird belohnt.

Auch Spieler, die noch nichts vergleichbares gespielt haben, kommen schnell in den übersichtlichen Spielablauf herein und haben direkt Spaß daran, ihr Fürstentum auszubauen. Dabei wird das Spiel dennoch nicht langweilig. Die Spieltiefe kommt in diesem Spiel nicht durch Komplexität des Spiels an sich, sondern durch die Vielzahl an Plättchen und deren Funktionen. Gepaart mit der zufälligen Auslage dieser Plättchen pro Durchgang ist der Wiederspielreiz ausgesprochen hoch. Zusätzlich steigt der Wiederspielreiz durch die zahlreichen unterschiedlichen Spielertableaus.

Wem das noch nicht reicht, der findet in der Neuauflage auch noch einige Module, die beliebig kombinierbar sind. Dadurch gibt es im Spiel weitere Möglichkeiten, die noch einmal eine größere Herausforderung schaffen. Auch das Teamspiel stellt einen weiteren Anreiz dar.

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Einziges Manko bei dieser Neuauflage ist, dass die Symbole auf den Klosterplättchen teilweise wirklich winzig klein geraten sind. Da braucht es schon einen sehr genauen Blick, um zu erkennen, was darauf abgebildet ist. Das stört stellenweise den Spielablauf, aber das gute Glossar schafft hier schnell Abhilfe.

Ich persönlich kann das Spiel DIE BURGEN VON BURGUND oder THE CASTLES OF BURGUNDY wirklich jedem ans Herz legen: Vielspielern, Gelegenheitsspielern und interessierten Nichtspielern. Besonders sei es an dieser Stelle Leuten empfohlen, die gerne Eurogames zu zweit spielen. Da die Interaktion durch das Wegnehmen von Plättchen zustande kommt und die Anzahl dieser im 2-Spieler-Spiel angepasst wird, funktioniert das Spiel auch zu zweit im Grund genauso gut wie zu dritt oder viert.

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Für welche Version sollte man sich entscheiden? Die erste Ausgabe oder die Neuauflage? Das hängt eigentlich fast ausschließlich davon ab, was einem hier optisch mehr zusagt . Wer allerdings den maximalen Wiederspielreiz mit Modulen erreichen möchte, sollte sich für die Neuauflage entscheiden. Die Module für die alte Auflage sind derzeit nicht alle einfach zu bekommen. Da ein Modul das Solospiel erlaubt, sollten Solospieler auf jeden Fall zur Neuauflage greifen, wenn sie sich für DIE BURGEN VON BURGUND interessieren.

 

Wertung zum spiel

 

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Bilder vom Spiel

Tags: Würfelplatzierung, Auslegen, 1-4 Spieler, Eurogame

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