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TEST // Escape Tales: The Awakening

TEST // Escape Tales: The Awakening - Wertung Michael

 

Mit den „Escape Tales“ hat KOSMOS einen weiteren Vertreter der beliebten Escape-Room-Spiele für zu Hause ins Programm genommen. Was das Spiel im Vergleich zu der ebenfalls bei KOSMOS erscheinenden „EXIT“-Reihe unterscheidet, ist vor allem das Erzählen einer großen Geschichte und das Anlegen als echtes Escape-Room-Spiel, indem es die SpielerInnen von einem Raum zum anderen schaffen müssen.

Das Spielprinzip ist simpel und macht den Einstieg leicht. Der erste Kellerraum dient noch zum Üben im Umgang mit den Materialien sowie dem Einteilen von Aktionsscheiben. Dort ist alles noch relativ einfach gehalten und es kann auch nichts mit Auswirkungen für das weitere Spiel passieren. Im Gegensatz zum späteren Spiel müssen nicht verwendete Aktionsscheiben wieder abgegeben werden. Dass eine Verzweiflungskarte abgehandelt wird, ist ebenfalls vorgesehen. Wenn das Ritual gestartet und damit dann auch das Tutorial vollendet wurde, hat man alles Notwendige gelernt, die App verwendet und das Prinzip für den weiteren Verlauf sicherlich gut verstanden.

Nach dem Keller begibt man sich immer tiefer hinab in eine Welt, die aus Träumen und Erinnerungen von Lizzy bestehen. Das Szenario ist dabei generell recht düster gehalten und alles erscheint in düsterem Neonlicht und voller Rätsel. Nur vereinzelt gibt es Lichtblicke, die meist in der Form von persönlichen Dingen Lizzys daherkommen. Die Freigabeempfehlung ab 16 Jahren sollte durchaus ernst genommen werden. Jüngere Semester können durchaus verstört werden durch das, was sie hier sehen und hören. Narrativ betrachtet ist das Spiel sehr fesselnd und bei meiner Frau und mir hat dies unter anderem auch dazu beigetragen, dass wir das Spiel am Stück in rund 3,5 Stunden durchgespielt haben.

Was die Rätsel anbetrifft, gibt es eine gute Mischung aus bekannten Rätselformen. Bei vielen Rätseln hatten wir richtig Spaß bei der Lösung, bei anderen haben wir nicht gleich verstanden, wo wir anfangen sollten. In den meisten Fällen hat die App mit den Lösungshilfen aber sehr gute Arbeit geleistet und oft reichte schon ein kurzer Hinweis, wie das Rätsel anzugehen ist. Die Hilfe, wie viele Karten gefunden werden müssen, damit das Rätsel gelöst werden kann, haben wir so gut wie immer in Anspruch genommen, da dies unnötiges Rätseln bei fehlenden Hinweisen verhindert hat bzw. bei manchen Karten, bei denen nicht immer gleich erkennbar war, dass alle Hinweise bereits vorlagen, mit dem Rätselraten zu beginnen. Es gab allerdings auch 1-2 Rätsel, bei denen wir die Lösung zur Hilfe genommen haben und selbst dann noch nicht ganz wussten, wie der Weg dahin war. Wenn etwas fehlt bei dem Spiel, dann Erklärungen dazu, wie der Lösungsweg bei den einzelnen Rätseln ist.

Generell hat uns das Spielen sehr viel Spaß gemacht. Allerdings gab es auch einen riesigen Frustmoment. Auf der Karte K120 steht als Text „Sobald ihr die 2 Karten mit den unten abgebildeten Symbolen gefunden habt, lest P122“ gefolgt von 2 Symbolen. Eines der Symbole hatten wir bereits 2x gefunden, das zweite fehlte uns aber noch. Wir hatten alles abgesucht, aber keinerlei Möglichkeit mehr gesehen, dass noch irgendwo etwas gefunden werden kann. Erst als wir den Text anders verstanden hatten, nämlich im Sinne von „Sobald ihr 2 Karten mit den unten abgebildeten Symbolen gefunden habt, lest P122“, war uns klar, dass wir bereits alle Hinweise hatten. Das zweite Symbol resultierte aus einem alternativen Weg zu diesem Punkt und konnte auf dem Weg, den wir gewählt hatten, nicht gefunden werden. Eine ungünstige Formulierung bzw. eine „die“ zu viel hätte an dieser Stelle fast dazu geführt, dass wir gefrustet aufgehört hätten.

Nach den rund 3,5 Stunden Spiel waren wir geistig dann tatsächlich ein wenig erschöpft, da die Rätzelei teils doch recht anspruchsvoll war. Es war aber eine freudige Erschöpfung. Auch der für uns nicht ganz so gute Ausgang des Abenteuers hat nicht für Enttäuschung gesorgt. Nun wissen wir, dass wir unterwegs das eine oder andere vielleicht hätten anders angehen sollen. Und somit steht fest, dass wir uns mit ein wenig zeitlichem Abstand noch einmal in das Abenteuer stürzen werden, um die kleine Lizzy zu retten. Und wenn es für ein Escape-Room-Spiel so etwas wie eine Auszeichnung gibt, dann sicherlich den Wunsch es noch einmal zu spielen. Alles richtig gemacht. Bis auf Karte K120…

 

Tags: Thematisch, Murder/Mystery, Escape Room, Deduktion, 1-4 Spieler, Puzzle, Kooperativ, Solospiel

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