
Test | Sand
In der Wüste sind Wasser und Nahrung rar. Doch hinter den Dünen befinden sich alte Städte und bewohnte Ruinen mit seltenen Schätzen. Ihr seid hier, um diese Waren zu ergattern und zu verkaufen.
Nichts geht ohne euren großen Transport-Wurm. Er ist die einzige zuverlässige Möglichkeit, um diese Wüste zu durchqueren. Noch ist euer Wurm jung und eure Crew unerfahren, aber schon bald baut ihr Lagerhäuser, gewinnt die Anerkennung der Wüstenstämme und verhandelt mit den mysteriösen Akolythen. Werdet ihr eure Konkurrenz im Sand abhängen?
Das Spiel wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf die Bewertung hat dies keinen Einfluss!
Im Sand ist der Wurm drin
„Sand“ ist ein „Pick-Up-and-Deliver“-Spiel, in dem ihr knappe Ressourcen nutzt, um zwischen Orten auf dem Spielbrett zu reisen und dabei Waren aufzunehmen und zu verkaufen. Das Spiel endet nach einer festen Anzahl von Runden (abhängig von der Spielerzahl), und es gewinnt, wer am Ende das meiste Geld hat.
Geld erhaltet ihr hauptsächlich, indem ihr Waren verkauft – und davon gibt es viele Verschiedene. Pflanzen sind die häufigsten Waren, denn sie werden jede Runde auf die Städte verteilt, wo sie später aufgenommen werden können. Die wertvolleren Handwerkswaren und Relikte erhaltet ihr in Siedlungen im Austausch für eine bestimmte Kombination von Pflanzen. Der Hafen, die Städte und die Siedlungen haben unterschiedliche Preise für die Güter und nehmen manche gar nicht erst an.
Jede Runde stellt einen Tag dar und ist in Morgen, Mittag und Abend unterteilt. Ihr seid reihum am Zug und nutzt Aktionen, um euren Wurm zu bewegen, um neue Ressourcen zu erhalten und um Waren aufzunehmen. Die Stärke eurer Aktion ist immer abhängig von einer Würfelzahl. Vor jedem neuen Tag werden vier verschiedenfarbige Würfel geworfen, die für alle Spielenden gleichermaßen zählen. Jeder Würfel entspricht farblich einer eurer Aktions-Scheiben. Während einige Aktionen mit einer beliebigen Würfelfarbe genutzt werden können, benötigen manche Aktionen eine bestimmte Farbe. So müsst ihr z.B. den blauen Würfel nutzen, um Wasser zu erhalten.
Auch Pflanzen aufnehmen benötigt einen Würfel der entsprechenden Farbe. Die Ware platziert ihr auf eurem Spielerbrett, wo sie eine Aktion versperrt. Zudem dreht ihr die Aktionsscheibe der Farbe auf ihre Rückseite und könnt sie zunächst nicht mehr nutzen. Eure aufgenommenen Waren verlangsamen euch somit, da sie eure Aktionen verringern.
Beim Verkauf der Waren werden die kleinen Würfel auf eurem Spielertableau eingesetzt und geben euch zusätzliche Belohnungen. Über diese Leisten verbessert ihr euren Wurm und schaltet euch eine zusätzliche Aktion frei, ihr aktiviert Begleiter mit Fähigkeiten und erhaltet ein Lagerhaus, in dem ihr Waren aufbewahren könnt. All das macht euch effizienter. Tag für Tag legt ihr größere Strecken zurück, könnt mehr und seltenere Waren aufnehmen und verbraucht dabei weniger Ressourcen. Bis am Ende die Person gewinnt, die am erfolgreichsten gehandelt hat.
In „Sand“ beeinflussen die Würfel alle Aktionen. Anders als in vielen Spielen betreffen die Ergebnisse alle Spielende zugleich, und sie müssen daraus das Beste für sich machen. Es kann passieren, dass die geworfenen Würfel genau in den Plan einer Person spielen, doch oft bildet es einen interessanten Raum für Entscheidungen: Folge ich meiner ursprünglichen Strategie, obwohl die Würfel dafür schlecht geeignet sind? Oder nutze ich ein hohes Würfelergebnis, obwohl es nicht direkt zu meinem Plan passt?
Die Ressource „Gebete“ kann Würfelergebnisse erhöhen und ermöglicht somit mehr Flexibilität. Notfalls kann auch Geld dafür ausgegeben werden, sodass schlechtes Würfelglück kein Hindernis sein muss.
Die Pflanzen-Waren stehen im Zentrum der Interaktion. Wer zuerst an einer Stadt ankommt, bekommt auch die dortige Pflanze, der Rest hat weniger Auswahl oder geht sogar leer aus. Besonders in den ersten Runden ist es ein dichtes Rennen, da zu diesem Zeitpunkt noch weniger Pflanzen verteilt sind. Insgesamt nimmt danach jedoch die Interaktion ab, vor allem bei einer niedrigen Spielerzahl, da sich alle auf dem Spielbrett gut aus dem Weg gehen können und es sehr viele Waren gibt.
Alle Spielende machen in „Sand“ eine große Entwicklung durch. Zu Beginn hat jeder nur wenige Aktionen und kann sich diese nur knapp leisten, zum Ende hin hat jeder dagegen unzählige und erschwingliche Möglichkeiten. Hier liegt allerdings auch mein größter Kritikpunkt. Denn diese Entwicklung läuft jedes Mal sehr ähnlich ab. Es können dabei zwar wenige Entscheidungen getroffen werden, wie die Wahl der Begleiter und die Position des Lagers, doch die Variation ist gering. Das hat zur Folge, dass der Wiederspielwert eher niedrig ist (die optionalen, asymmetrischen Spielerfähigkeiten helfen hier minimal).
Obwohl verschiedene Strategien genutzt werden können, fühlen sich diese sehr ähnlich an. Die Unterschiede liegen eher in Details, wie z.B. den erstrebten Warentypen. Es ist für mich kein Spiel, wo ich direkt nach einer Partie darüber nachdenke, welche Strategie ich in der nächsten Partie ausprobieren möchte.
Optisch überzeugt das Spiel mit schönen Illustrationen, und die vielen Farbakzente der Würfel bilden einen stimmigen Kontrast zu dem ruhigen Orange der Wüste. Die Spielertableaus sind gut organisiert und es ist sehr befriedigend, die Aussparungen mit Würfeln zu füllen. Die Spielanleitung hat jedoch eine für mein Verständnis wirre Struktur, auch wenn die einzelnen Elemente ausreichend erklärt werden.
„Sand“ empfehle ich Freunden des „Pick-Up-and-Deliver“-Genres, die ein dichtes Spielerlebnis bevorzugen, bei dem jede Entscheidung Konsequenzen hat und bei dem nur wenige Fehler verziehen werden. Die Welt von „Sand“ verspricht in meinen Augen mehr Abwechslung, als es die Mechaniken widerspiegeln. Für mich bleibt das Spiel daher eher abstrakt, ich mag fast sagen „trocken“.
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Bilder zum Spiel
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Tags: Pick Up & Deliver, 1-4 Personen, Expertenspiel, Ressoucenmanagement, Set sammeln