
Test | Bruxelles 1893: Belle Époque
Die Welt verändert sich, und ich fühle, wie ich Teil dieser Veränderung bin. Brüssel ist lebendig und pulsiert voller Energie. Der Jugendstil hat Einzug gehalten. Neue Formen, neue Ideen und eine ganz besondere Schönheit prägt die Stadt. Ich gehe durch die Straßen von Brüssel und sehe den Wandel. Die steifen Fassaden der Vergangenheit werden durch geschwungene florale Ornamente zum Leben erweckt. Gerade arbeite ich an einem neuen Entwurf. Ein Stadthaus, das anders sein soll als alle, die man je in Brüssel gesehen hat. Wie wir das Stadtbild von Brüssel prägen können, schauen wir uns jetzt genauer an.
Das Spiel wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf die Bewertung hat dies keinen Einfluss!
So funktioniert das Spiel
Die Welt verändert sich, und ich fühle, wie ich Teil dieser Veränderung bin. Brüssel ist lebendig und pulsiert voller Energie. Der Jugendstil hat Einzug gehalten. Neue Formen, neue Ideen und eine ganz besondere Schönheit prägt die Stadt. Ich gehe durch die Straßen von Brüssel und sehe den Wandel. Die steifen Fassaden der Vergangenheit werden durch geschwungene florale Ornamente zum Leben erweckt. Gerade arbeite ich an einem neuen Entwurf. Ein Stadthaus, das anders sein soll als alle, die man je in Brüssel gesehen hat. Wie wir das Stadtbild von Brüssel prägen können, schauen wir uns jetzt genauer an.
"Bruxelles 1893: Belle Époque" ist ein Worker-Placement-Spiel mit Bietelementen und Mehrheitskontrolle. Ziel des Spiels ist es, sich als bedeutender Architekt zur Zeit des Jugendstils in Brüssel einen Namen zu machen. Unser Ansehen bzw. unsere Siegpunkte werden stark durch den Bau von Häusern, das Erschaffen von Kunstwerken und den Adel der Stadt beeinflusst.
In der kompakten Spielschachtel von "Bruxelles 1893" steckt einiges: der Brüssel- und Siegpunkte-Plan, die fünf Aktionsleisten und die Prestigeleiste für den Jugendstilplan, der Pfeil-, Kunstpreis- und der Anschlagswinkel-Marker. Das Material für das Grundspiel besteht aus 30 Kunstwerk-Plättchen, 32 Adelskarten, 30 Prestigekarten, 12 Börsenkarten, 100 Münzen, 30 Rohstoffwürfel, 15 Joker-Rohstoffwürfel, ein Startmarker, fünf Architektentafeln, fünf Siegpunkt-Marker, 30 Hausplättchen, 35 Architekten-Figuren und 20 Spielsteine. Die Erweiterung bringt folgendes Material mit ins Spiel: 12 Belle-Époque-Plättchen, 32 Belle-Époque-Karten, vier Reisende-Figuren und 10 Glas-Rohstoffwürfel.
Das Spiel wird über fünf Runden gespielt, wobei jede Runde in drei Phasen unterteilt ist: die Planungsphase, die Aktionsphase und die Abschlussphase. In der Planungsphase entscheidet der Startspieler, mit wie vielen der insgesamt 25 Aktionsfelder gespielt wird. Der Anschlagswinkel bestimmt dabei den aktiven Bereich, der die verfügbaren Aktionen des modularen Spielbretts definiert.
In der Aktionsphase führen wir reihum Aktionen aus, bis wir passen. Um eine Aktion auszulösen, setzen wir einen Meeple und mindestens eine Münze auf das Aktionsfeld des Jugendstilplans. Hier können wir ein Kunstwerk erschaffen und verkaufen. Außerdem können wir Adelsaktionen ausführen, Rohstoffe erhalten und damit ein Haus bauen. Haben wir ein Haus gebaut, ändern wir mit dem Zirkel die Rohstoffkosten für das nächste Bauprojekt.
Für die Aktionsfelder des Brüsselplans wird kein Geld benötigt. Hier dürfen Aktionsfelder auch doppelt besetzt werden. Allerdings müssen wir einen Arbeiter mehr einsetzen, als dort bereits steht. Wir können uns Geld über die Börsenaktion besorgen, Adelskarten aktivieren, Jugendstilaktionen kopieren und uns Jokerrohstoffe besorgen. Wer in diesem Teil des Spielplans die meisten Arbeiter einsetzt, verliert am Ende der Runde einen. Thematisch stehen diese Felder unter Korruptionsverdacht.
Haben alle Personen am Tisch gepasst, wechseln wir in die Abschlussphase. Hier wird auf dem Jugendstilplan geschaut, wer die begehrten Prestigekarten bekommt, Siegpunkte durch Lilienwertungen erhält und die Mehrheit in Brüssel hat.
Am Ende des Spiels gibt es ungefähr so viele Siegpunkte wie während des gesamten Spielverlaufs. Wer die meisten Siegpunkte erreicht hat, gewinnt "Bruxelles 1893".
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Das Kennerspiel "Bruxelles 1893" hatte ich bisher nicht auf dem Schirm. Vielleicht einfach, weil es Out-of-Print war. Dass dieses klassische Eurogame mit Workerplacement-Mechanismus 2013 erschien und 10 Jahre später eine Neuauflage bekam, ist absolut verdient. Jetzt halte ich die überarbeitete Version in den Händen.
Fangen wir mit dem Regelwerk an. Es ist in drei Kapitel unterteilt und umfasst insgesamt 24 Seiten im DIN A4 Format. Das klingt nach vielen Regeln, aber die Seiten sind locker gestaltet, mit großer Schrift und vielen Beispielen werden die Regeln sehr gut erklärt. In Kapitel I von Seite 4 bis 15 lernen wir die Regeln des Grundspiels kennen. Kapitel II (Seite 16 bis 21) erklärt die Erweiterung "Belle Époque" und Kapitel III schließt mit einer asymmetrischen Variante. Die Spielregeln sind leicht verständlich. Die Komplexität von "Bruxelles 1893" beruht auf den Entscheidungen, welche Aktionen wir wann nutzen.
Viel Spielmaterial steckt in der kompakten Spielbox. Die Spielkarten und Spielertafeln haben eine angemessene Kartonstärke und sind von guter Qualität. Alle Meeple und Rohstoffmarker sind aus Holz. Lediglich die Rohstoffmarker für Glas sind aus durchsichtigem Kunststoff. Alle Farben sind sehr kräftig und gut unterscheidbar. Das gesamte Spielmaterial lässt sich sehr gut im Insert des Spiels verstauen.
Der Illustrationsstil wirkt etwas altmodisch, ist aber für das Thema bzw. die Zeit, in der es spielt, absolut passend gewählt. Die Symbolsprache ist leicht verständlich und schnell verinnerlicht. Die goldfarbenen Linien auf dem Cover spiegeln den Zeitgeist des Jugendstils wieder und sind auf jeden Fall ein Hingucker.
Ich hatte das Gefühl, dass "Bruxelles 1893" die Personen am Tisch nicht zwingt, in eine Richtung zu agieren. Nein, verschiedene Strategien können hier zum Sieg führen. Und diese sind sehr ausgewogen, sodass es nicht nur eine Strategie gibt, die zum Sieg führt. Das Herzstück des Spiels ist sicherlich das modulare Jugendstil-Spielbrett. Hier können wir viele wichtige Entscheidungen treffen. Das kann natürlich zu Analyse-Paralyse-Momenten führen. Unterm Strich hält sich die Downtime aber in Grenzen, denn den perfekten Zug gibt es nicht. Einen Sweetspot für die Anzahl der Spieler sehe ich nicht. Ich habe in allen Konstellationen viel Spaß gehabt. Wie so oft wird die Planung der Züge schwieriger, je mehr Leute am Tisch sitzen. Andererseits kommt dadurch mehr Dynamik ins Spiel.
Die Erweiterung "Belle-Époque" führt geschickt neue Mechanismen und das Spielmaterial Glas in das Spiel ein, ohne es wesentlich zu verändern. Im Gegenteil, es wird noch besser. Sobald ihr das Grundspiel mindestens zweimal durchgespielt habt, nehmt die Erweiterung dazu - es lohnt sich. Ihr wollt noch mehr Abwechslung? Stürzt euch auf die asymmetrischen Startbedingungen aus Kapitel 3 im Regelwerk. Auch durch den variablen Spielaufbau mit den Aktionsleisten in der Mitte des Hauptspielbretts hat " Bruxelles 1893" einen sehr hohen Wiederspielfaktor.
Den Kunstpreis-Marker und den Anschlagswinkel finde ist sehr innovativ und habe ich in dieser Form in anderen Spielen noch nicht gesehen. Die einzelnen Spielmechanismen greifen sehr gut ineinander und runden das Spielerlebnis eindrucksvoll ab. Bei Spielen mit Worker-Placement-Mechaniken wirkt das Thema meist etwas aufgesetzt und in der Tat schwächelt "Bruxelles 1893" in diesem Punkt etwas.
"Bruxelles 1893" hat viele Momente der Interaktion. Einige sind eher passiv, aber andere können die Planung des Gegners erheblich stören. Das muss man mögen und die Konkurrenz immer im Auge behalten. Wir müssen antizipieren, was sie als Nächstes machen könnten. Das fängt zu Beginn des Spiels eher auf einem niedrigen Niveau an, steigert sich aber gegen Ende des Spiels stark. Ein kleiner Kritikpunkt, den ich am Spiel sehe, ist, dass es keinen wirklichen persönlichen Fortschritt gibt. In dem Sinne, dass ich neue Optionen freischalte. Letztendlich sind die Aktionen eher repetitiv.
"Bruxelles 1893" ist absolut herausragend und sicherlich eines der besten Beispiele für sehr gute, ineinander greifende Mechaniken. Viele Aspekte des Spiels müssen berücksichtigt werden, denn sie können das Zünglein an der Waage sein und über Sieg oder Niederlage entscheiden. Meiner Meinung nach hat dieses kleine Juwel viel zu wenig Aufmerksamkeit erhalten.
Welche Erfahrungen hast du mit diesem Spiel gemacht oder hast du noch Fragen zu diesem oder anderen Spielen? Dann schaut doch auf unserem Discord-Server vorbei: https://discord.gg/DacwPAQJWs
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Bilder zum Spiel
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Tags: 2-5 Personen, Kennerspiel, Worker Placement