Test | Operation Cuckoo – Travel Edition

Verfasst von Christian Backe am 15. September 2024. Veröffentlicht in Brettspieltest

Als gerade geschlüpfter Kuckuck, ist es unfassbar für dich. Da hat irgendjemand haufenweise fremde Eier in dein Nest gelegt. Das ist natürlich schon ein starkes Stück, aber hinzu kommt noch, dass da auch noch ein anderer Kuckuck in deinem Nest hockt! Das ist zu viel! Schon als dein Ei gelegt wurde, hatte deine Mutter dir zugesichert ein Einzelkind zu sein. Also raus mit dem Störenfried und raus mit den ganzen fremden Eiern! Die „Operation Cuckoo“ ist gestartet.

Das Spiel wurde gekauft. Auf die Wertung hat dies keinen Einfluss!

Vögel im Fight Club

„Operation Cuckoo“ ist ein deterministisches Strategiespiel wie Schach. Beide Parteien starten mit jeweils einem Kuckuck, zwei Rohrsängern und 14 Eiern auf ihrer Nestseite. Die Felder sind hexagonal. Eier dürfen immer nur ein Feld weiterziehen, während die drei Vögel bis zu zwei Felder weit in einer gerade Linie gehen dürfen. Figuren dürfen nicht übersprungen werden und das Rückwärtsgehen ist nur erlaubt, wenn dadurch eine gegnerische Figur geschlagen werden kann. An dieser Stelle verwandelt sich das Ganze allerdings in einen Fight Club, denn wenn eine Figur geschlagen werden kann, muss sie auch geschlagen werden. Wie im Schach zieht dazu eine Figur auf das Feld einer gegnerischen Figur.

Ein Sieg ist auf vier verschiedene Arten zu erringen:

1. Von allen eigenen Figuren ist nur der Kuckuck im Spiel

2. Der gegnerische Kuckuck ist geschlagen

3. Der eigene Kuckuck betritt eines der drei Startfelder der gegnerischen Vögel

4. Gegnerische Rohrsänger oder Eier betreten eigene Startfeld


   
   

Teuflisch klein

„Operation Cuckoo - Travel Edition“ ist die Reiseversion des bereits erschienenen Spiels „Operation Cuckoo“. Es ist eben nur sehr viel kleiner.

Das enthaltene Material ist schön gestaltet und die Meeple sind sogar bedruckt. Das Spiel ist auch gut und manchmal wirklich diabolisch verzwickt, wenn beide Seiten sich gegenseitig eine Falle nach der anderen stellen. Alles wäre so einfach, wenn da nicht die winzige Regel mit dem Schlagzwang wäre. Die beiden Kontrahenten orchestrieren ihre Eier und Vögel in die richtigen Positionen und dann geht es los. Ein kleiner Schlagabtausch hier und dort und auf einmal sieht die ganze Situation völlig anders aus. Wie beim Schach, ist es auch in „Operation Cuckoo“ unverzichtbar um die Ecke denken zu können. Die vier Siegbedingungen gehen nach einigen Partien in Fleisch und Blut über und dann ist es nicht mehr nötig jedes mal wieder irritiert in die Anleitung zu gucken.

Allerdings hätte ich nie gedacht, dass mir ein Spiel zu klein sein könnte. Die winzigen Eier kippen während eines Zugs gerne mal um und tun dann leider das, was alle runden Dinge gerne tun. Die kleinen Gesellen dann wieder auseinander zuschieben ist nicht leicht und schnell kippen unter den eigenen Wurstfingern weitere Eier um und kullern umher. Wer ein wirklich kleines Strategiespiel ohne jegliches Glück möchte, bekommt das mit „Operation Cuckoo - Travel Edition“ definitiv, aber wenn der Platz vorhanden ist, würde ich eher zur größeren Version raten. Oder zu sehr kleinen Jetonschiebern.

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Bilder zum Spiel