Prototyp | Cryptic Nature

Verfasst von Jesper Tessin am 07. Dezember 2023. Veröffentlicht in Brettspieltest

Ihr wolltet schon immer nach sagenumwobenen Wesen Ausschau halten? Dann schaut bei Cryptic Nature vorbei. Hier gehen wir mit unseren Kryptozoologen auf eine abenteuerliche Reise. Faszinierende Kreaturen erwarten euch, die eingefangen und in Reservaten wieder ausgewildert werden müssen, um sie vor Wilderern zu schützen. Traut ihr euch, den Spuren dieser legendären Monster zu folgen?

Darum geht es in dem Spiel

„Cryptic Nature“ ist ein kompetitives Spiel aus der Feder von Georgij Shugol, Alexander Krys und Oleg Meleshin. Es ist für 2-4 Personen ausgelegt und ab 10 Jahren geeignet. Eine Partie dauert, laut dem Entwicklerteam, durchschnittlich 90-120 Minuten. Die Spieler und Spielerinnen leiten in „Cryptic Nature“ ein Expeditionsteam, welches sich zur Aufgabe gemacht hat, legendäre Kreaturen zu schützen.

Dies wird erreicht, indem Hinweise gesammelt, Tiere eingefangen und diese in geschützten Reservaten wieder ausgewildert werden. Die Person mit den meisten Siegpunkten am Ende des Spiels gewinnt „Cryptic Nature“.

Kryptische Tierwesen und wo sie zu finden sind

Das Spiel wird in Runden gespielt. Alle Personen sind in jeder Runde einmal am Zug. Jeder Zug besteht aus drei Phasen. Nachdem eine Person alle Phasen abgehandelt hat, ist die nächste Person am Zug.

Phase des Kryptozoologen: In dieser Phase kann der Kryptozoologe auf dem Spielbrett bewegt werden und eine der Hauptaktionen ausführen. Die Hauptaktionen sind einfangen, auswildern, Hinweise sammeln, Hinweise verteilen und eine Zusatzbewegung ausführen.

Einfangen: Ein ausliegendes Wesen kann gefangen werden, indem die passenden Hinweise gezahlt werden und sich der Kryptozoologe auf dem vorgeschriebenen Feld befindet. Alle Wesen haben besondere Fähigkeiten und bringen Siegpunkte beim Einfangen und Auswildern. Es können nur Wesen gefangen werden, auf denen der eigene Marker platziert wurde.

Auswildern: Die Form, die auf der Karte des Wesens dargestellt ist, muss in das Reservat auf ein passendes Terrainteil platziert werden. Diese Aktion kann ausschließlich in einer Stadt ausgeführt werden. Das Auswildern bringt Siegpunkte, Erfahrungspunkte, Bewegungspunkte auf der Initiativleiste oder Geld. Statt Wesen auszuwildern, können sie benutzt werden, um Aufträge zu erfüllen. Jeder Auftrag ist am Ende des Spiels vier Siegpunkte wert.

Hinweis sammeln: Es kann ein Hinweis von dem Ort gesammelt werden, an dem sich der Kryptozoologe aufhält.

Hinweise verteilen: Neue Hinweise werden auf dem Spielbrett platziert, bis wieder sieben Hinweise ausliegen.

Zusatzbewegung: Führe eine weitere Bewegung aus.

Phase des Assistenten: Der Assistent wird auf der Initiativleiste entweder hoch- oder runtergerückt. Wird der Assistent ein Feld nach oben vorgerückt, können Erfahrungspunkte ausgegeben werden, um neue Spezialaktionen freizuschalten oder diese mithilfe von Münzen zu reaktivieren. Wird der Assistent ein Feld nach unten geschoben, kann der Bonus von einem der Assistenzwürfel genommen werden. Der gewählte Assistenzwürfel steht den anderen Spielern und Spielerinnen in dieser Runde nicht mehr zur Verfügung. Außerdem können in dieser Phase Hinweise vom Markt gekauft oder verkauft werden.

Ende des Zugs: Nun dürfen die eigenen Marker auf den ausliegenden Wesen geändert werden, um andere Wesen einfangen zu können. Zudem wird ein Terrainteil im Reservat platziert. Dieses muss an ein passendes Terrainteil angrenzen. Zuletzt werden die Hauptaktionen wieder reaktiviert und die nächste Person ist am Zug.

Kann kein Terrainteil mehr in das Reservat gelegt werden, kommt es zur Endwertung. Die Person mit den meisten Siegpunkten gewinnt „Cryptic Nature“.

Zunächst möchte ich an dieser Stelle betonen, dass es sich um einen Prototyp handelt. Das Material, die Spielmechaniken wie auch die Regeln, Werte und Kartentexte sind Work-in-Progress und werden vermutlich im Laufe der Kampagne und der Entwicklungszeit angepasst.

Das Entwicklerteam iDventure ist eigentlich für Escape-Rooms bekannt. Mit „Cryptic Nature“ wagen sie sich in ein neues Genre. Ob der Sprung gelungen ist, erfahrt ihr hier im Test.

Das Cover von „Cryptic Nature“ hat mich direkt neugierig gemacht und so kam ich nicht um den Stand von iDventure auf der Messe in Essen herum. Ich muss sagen, dass das Cover nicht zu viel verspricht. Die hohe Qualität des Prototyps findet sich auch im Material wieder. Die eigenen Tableaus sind double-layered und die Token aus dicker Pappe, beziehungsweise teilweise aus magnetischem Material gefertigt. Das Artwork auf den Karten ist wunderbar illustriert und ich freue mich immer darauf, ein neues Wesen zu entdecken.

Durch die gut geschriebene Anleitung ist das Spiel schnell verstanden. Zu Beginn fühlte sich „Cryptid Nature“ noch etwas kleinteilig an und ich musste häufig auf die Spielhilfe schauen, allerdings wird der Ablauf der Runden nach einigen Partien flüssiger. Die Downtime ist gering, sobald alle das Spiel verstanden haben.

Den Langzeitspielwert kann ich derzeit nicht beurteilen, allerdings könnte ich mir vorstellen, dass sich das Spiel schnell abnutzen könnte, da die Mechaniken sehr einfach gehalten sind. Aus diesem Grund eignet sich „Cryptic Nature“ gut für Familien, die gerne tiefer in das Hobby eintauchen möchten. Vielspieler könnten schnell das Interesse verlieren.

Personen die sich für „Cryptic Nature“ interessieren sollten zudem ein Fable für Puzzle Spiele haben. Im Reservat werden die Terrainteile geschickt aneinander, um möglichst viele Boni zu erhalten. Die Interaktion zwischen den Spielern wird hierdurch zusätzlich verstärkt. Ebenso können sich die Personen durch das Auswählen der Wesen oder das Sammeln von Hinweisen behindern.

„Cryptic Nature“ besticht vor allem durch die Aufmachung und die wunderbaren Illustrationen. Ich würde mir für das finale Produkt etwas mehr Spieltiefe wünschen. Das Spiel wird demnächst auf Kickstarter erscheinen, einer Plattform, auf der Brettspiele per Crowdfunding unterstützt werden können. Interessierte finden hier den Link zur Webseite.

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Bilder zum Spiel

Tags: Kompetitiv, Teile Platzieren, Crowdfunding