Test | Dungeon Degenerates

Test | Dungeon Degenerates

Schrill, bunt und laut. Das sind die Dinge, die „Dungeon Degenerates: Hand of Doom“ ausmachen. Dabei gibt es nur eine richtige Art in dieses ganz sicher drogeninduzierte Abenteuerspiel einzutauchen. Und das ist: Ohrenschmelzend laut! Also pack den alten 80er Schranz-Metal in die Playlist, dreh voll auf und nimm dir `ne Dose Billigbier. Es wird wild!

 

infos zum spiel

Goblinko hat uns "Dungeon Degenerates" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

Welch ein Zufall

Der zugrundeliegende Rundenablauf in „Dungeon Degenerates: Hand of Doom“ ist recht simpel. Zunächst handelt die Gruppe. Dabei können sie sich entweder bewegen, wobei die Reichweite durch die Straßenbeschaffenheit und ihre Erschöpfung beeinflusst wird, oder sie bleiben an Ort und Stelle und führen eine Aktion aus. Hierbei können sie Rasten und in Städten sogar einkaufen, ihre Attribute verbessern oder Beute verkaufen, oder nach etwas suchen. Jeder Charakter startet mit zwei Gegenständen und einer Fähigkeit in die Kampagne. Selbstverständlich können weitere Gegenstände gefunden, gekauft oder erbeutet und Fähigkeiten verbessert oder hinzugewonnen werden.

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Im Anschluss wird eine Gefahrenkarte aufgedeckt, deren Zahl und Symbole mit der Position der Gruppe und ihrem Kopfgeldwert verglichen werden. Liegt der Wert der Karte unter den jeweiligen Werten, kommt es zu einer Begegnung. Im nächsten Schritt werden dann Gegner vom entsprechenden Ortsstapel gezogen. Die Gegnermenge wird von der Gefahrenkarte und der Gruppengröße bestimmt. Es kommt zum Kampf bis eine Seite gewonnen hat. Sind dies die Spielerinnen und Spieler, geht die Geschichte weiter, ansonsten ist Schluss.

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Im Anschluss werden die Ortswerte noch angeglichen und die nächste Runde beginnt. Alle Orte und Regionen der Karte verfügen über Zahlenwerte. Orte werden gefährlicher während der Ereignisse des Spiels. Sich dort zu bewegen erhöht die Wahrscheinlichkeit von Begegnungen. Die Gruppe hat die Möglichkeit langsamer zu reisen und so die Wahrscheinlichkeit zu verbessern diesen Konfrontationen zu entgehen. Mit jeder Gefahrenkarte kann auch die fürchterliche Hand of Doom handeln. Sollte sich während einer Partie ihre Leiste füllen, verliert die Gruppe sofort. Sobald das Szenarien Ziel erreicht wird, ist die Partie vorüber und die Gruppe gewinnt.


„Dungeon Degenerates: Hand of Doom“ wirkt wie aus der Zeit gefallen. Die Illustrationen könnten direkt aus einem Rollenspiel der 80er Jahre stammen. Die kräftigen bunten Farben tun ihr Übriges damit die Spielschachtel direkt ins Auge sticht. Die Gestaltung spaltet die Brettspielgemeinde, denn die einen finden es aufregend und interessant, die anderen abgrundtief hässlich. Wie auch immer man dazu jedoch steht, ist es nicht von der Hand zu weisen, dass eine solche Designentscheidung Mut erfordert. Tatsächlich passt die Gestaltung aber auch zum Spielgefühl. Alles ist so abgedreht wie eine Handvoll Pilze vom abgeranzten Punk am Bahnhof. Da ist es völlig normal den Auftrag eines Schrumpfkopfes anzunehmen und seinen flüsternden Worten zu lauschen.

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Die Geschichte selbst ist wie ein klassiches „Choose your own adventure“-Spiel aufgemacht. Jedes Stück der Geschichte bietet eine grundsätzliche Entscheidungsmöglichkeit an deren Ende wieder eine neue Weggabelung steht. Auf dem Weg durch die Erzählung gibt es Zufallsbegegnungen durch Karten. Das ist wahnsinnig zufällig und sorgt oft für Probleme, die dem Gruppenziel entgegenstehen. Bis auf die Gestaltung und seine Geschichte ist „Dungeon Degenerates: Hand of Doom“ aber auch nichts Besonderes. Das grundsätzliche Konzept dieser Art von Spielen ist so alt, wie die Zeichnungen wirken.

Das Material ist im Gegensatz zur Geschichte und Gestaltung alles andere als beeindruckend. Charakterbrettchen sind super dünn. Die Marker für Lebenspunkte, Schaden und andere Werte sind winzig und schlecht zentriert. Schon eine unbedachte Bewegung und alle fliegen über den Tisch. Eine Rekonstruktion ist praktisch nicht möglich.

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Das Würfelsystem des Spiels ist einfach, aber spannend. Jeder Test erfolgt mit zwei Würfeln. In Kämpfen gibt der höhere beider Würfel dabei den Schaden oder auch den absorbierten eigenen Schaden an. Hier sind taktische Entscheidungen gefragt, denn die zahlreichen Gegner haben ebenso viele Fähigkeiten, die langfristig von der Lebenskraft der Gruppe zehren. Da sich niemand diese ganzen Schlagworte merken kann, ist laufendes Nachschlagen Pflicht.

Ist „Dungeon Degenerates: Hand of Doom“ ein gutes Spiel? Ja, sicherlich. Es stellt dieselben Anforderungen an die Gruppe, wie andere Dungeon Crawler. Teamwork, geschickter Einsatz von Gegenständen und das Verbessern der Fähigkeiten sind unabdingbar für einen Sieg.

Ist es ein Spiel für alle? Auf. Gar. Keinen. Fall! Es erfordert gute Englischkenntnisse, Freude an der Gestaltung und Lust auf eine völlig verrückte Geschichte, sowie eine hohe Frustrationstoleranz, wenn das Spiel die Bemühungen der Gruppe sabotiert. Wer das alles erträgt oder sogar mag, der wird mit „Dungeon Degenerates: Hand of Doom“ eine gute Zeit haben können.

 

Wertung zum spiel

 

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