Test | Evergreen - 2. Wertung + Bilder vom Spiel
„Evergreen“ war für uns einer der Top-Titel vom HeidelBÄR Burgevent 2023. Obwohl das Spiel bereits letztes Jahr in deutscher Sprache erschienen ist, ist der Titel bis zu diesem Wochenende an uns vorbeigegangen.
Das Spielmaterial kann sich wirklich sehen lassen. „Evergreen“ kommt mit einer Vielzahl an verschiedenen Holzkomponenten daher, die auf den Double-Layer Playerboards wunderschön zur Geltung kommen.
Auch die Anleitung kann überzeugen. Die Regeln werden überschaubar auf den Punkt gebracht und mit vielen bebilderten Beispielen ausgeschmückt. Somit sind am Ende keine Fragen offen und es kann direkt losgespielt werden.
Einzig das Pappinlay der Box ist ein kleiner Wermutstropfen, da sich immer wieder Komponenten miteinander vermischen, weil die Zwischenwände nicht bündig abschließen. Das Problem kann aber einfach mit ein wenig Kleber oder Leim gelöst werden.
Über vier Runden hinweg erschaffen wir unseren eigenen Wald, indem wir Sprösslinge setzen, diese wachsen lassen, Flüsse einsetzen und unsere Bäume mit Büschen verbinden. Besonders gut hat uns das Taktieren bei der Kartenauswahl gefallen. Da übrig gebliebene Karten für die Endwertung relevant werden, mussten wir immer gut abwägen, welche Karte uns am meisten nützt, welche Karte unsere Mitspielenden vermutlich wählen werden und ob wir am Ende der Partie einen Vorteil aus der restlichen Karte ziehen können. Insbesondere im Spiel zu zweit entwickelt sich hier eine spannende Dynamik in dem ansonsten recht interaktionsarmen Spiel.
„Evergreen“ spielt sich nämlich sehr solistisch. Außer bei der Kartenwahl haben die Mitspielenden keinen Einfluss auf die gegnerischen Tableaus. Es gibt keine Effekte, die bspw. einen Waldbrand oder Ähnliches auslösen können. Jede Person am Tisch erschafft für sich ein kleines grünes Paradies. Da sich nach der Kartenauswahl „Evergreen“ jedoch leicht parallel spielen lässt, hat uns die fehlende Interaktion nicht gestört. Gerade das parallele Bauen auf dem Tableau sorgt dafür, dass eine Partie „Evergreen“ nie langweilig wird und das Spiel sehr kurzweilig ist.
Ein weiterer Aspekt, der uns sehr gut gefallen hat, ist der Wertungsmechanismus. Da die Sonne jede Runde von einer anderen Seite auf unseren Wald scheint, ist hier geschicktes Anpflanzen und Wachstum der Bäume gefragt, denn größere Bäume geben zwar in der Rundenwertung mehr Punkte, verdecken aber möglicherweise auch Bäume, die im Schatten stehen.
Allgemein ist der Schattenmechanismus sehr schön gelöst und es gibt viele spannende Entscheidungen. Möchte ich einen Wald mit vielen zusammenhängenden Bäumen pflanzen und dabei auf die Punkte der Sonnenwertung verzichten oder eher auf die Wertung der Sonne wertlegen. Eine richtige Balance ist hierbei essenziell, um viele Punkte erreichen zu können.
Die Kartenauswahl ist für uns das Highlight des Spiels. Alle Karten bestimmen, in welchem Gebiet wir unsere Standardaktionen nutzen können, geben uns aber darüber hinaus noch weitere Fähigkeiten, die bei mehrfacher Nutzung im Laufe der Partie immer stärker werden.
Diese Fähigkeiten geschickt zu nutzen ist der Schlüssel, um viele Punkte im Spiel zu erhalten. Nicht gewählte Karten werden am Ende jeder Runde in die allgemeine Auslage gelegt und bestimmen am Ende der Partie die Wertigkeit jedes großen Baumes im entsprechenden Gebiet. Durch geschicktes Wählen der Karten kann der Wert für Gebiete erhöht oder auch verringert werden. So ist auch die Wahl, ob ich die nächste Runde beginnen oder doch eher als letzte Person am Zug sein will, sehr wichtig. Bin ich früh am Zug erhalte ich vielleicht bessere Fähigkeiten oder Karten, am Ende kann ich aber bestimmen, welche Wertung richtig viele Punkte geben kann. Die Variabilität im Laufe der Partie lässt keine Langeweile aufkommen und macht für uns den Wiederspielreiz des Spiels aus.
Für uns ist „Evergreen“ das perfekte Feierabendspiel, es ist schnell aufgebaut und gespielt, aber bietet genug Entscheidungen und Tiefe, um eine wirklich tolle Spielerfahrung zu bieten.
Wir können das Spiel allen ans Herz legen, die sich am solitären Spielstil nicht stören. Uns hat das Spiel sehr gut gefallen und noch auf dem Heimweg vom HeidelBÄR Burgevent landete „Evergreen“ im Warenkorb, denn das Spiel ist ein Muss für unsere Spielesammlung und ist seitdem bereits mehrfach auf unserem Spieltisch gelandet.
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Bilder zum Spiel
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Tags: Kennerspiel, Zivilisation, Strategie